Kapitel 129 - Ab September 2006

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Im September wurde Phillip in die zweite Klasse eingeschult, er konnte lesen, schreiben und rechnen, als er noch im Kindergarten war.

Der erste Schultag wurde groß gefeiert, auch wenn er kein Erstklässler war. Die ganze Familie brachte ihn zur Schule, sah sich sein Klassenzimmer an, die Eltern sprachen mit der Lehrerin, die von den jungen Leuten sehr angetan war ebenso wie von den Geschwistern.

Nach der Schule gingen sie alle zusammen mit Patrick, Marie und Vincent zum Essen.
Phillip hatte sich Schnitzel gewünscht. Er war stolz wie Oskar! Er war glücklich wie nie!

Die Zwillinge kamen zusammen mit Lea und Vincent in die Kita. Ihr Neffe war das Abbild seines Vaters, einen Kopf größer als gleichaltrige Jungs, blonde Haare, braune Augen, ein Lächeln, das alle hinschmelzen ließ!

Felix war nur wenig kleiner, ein bildhübsches Kerlchen wie sein Vater, aber mit den dunkelblauen Augen seiner Mutter.
„Na, da bin ich mal gespannt, wenn die beiden zusammen losziehen!" meinte Tom grinsend zu Sina.

Annika hatte die etwas dunkel getönte Haut Sinas geerbt, ihre Lippen, seine grünen Augen, seinen dichten Haarschopf, sie war zierlich und bildhübsch.

Lea war ein Abbild Andreas, blond, zart, mit hellblauen Augen. Phillip ging mit seiner ebenfalls etwas dunkleren Haut, den schwarzen Haaren und den braunen Augen sowie den auffallend hübschen Gesichtszügen ohne weiteres als Sinas und Toms Kind durch. Immer wieder hörten sie, wie sehr er ihr ähnelte! Sie lächelte dann glücklich, war froh, dass er so gar nicht von der Frau hatte, die ihn geboren hatte.

Wenn sie mit den Fünfen irgendwo auftauchte, konnten sich die anderen Gäste kaum satt sehen an so viel menschlicher Schönheit. Aber auch das Benehmen der Kinder fiel immer angenehm auf. Sie sprachen leise, lächelten sich an, halfen sich beim Essen, beim Anziehen der Jacken. Vor allem der umsichtige Phillip fiel immer wieder auf, wie sehr er sich um die Kleineren kümmerte.
„So ein braver Junge!" hörten sie oft.

Im Oktober 2006 begann dann für Tom der Ernst des Lebens.
Sein erster Tag als Arzt war gekommen. Die Station hatte einen kleinen Empfang vorbereitet, zu dem auch Sina und die Kinder mitkommen sollten. Zum Glück war Spätschicht von 12 bis 18 Uhr.

Dr. Benno Gruber begrüßte die Familie lachend. „Na, ihr habt aber ganz schön Zuwachs bekommen!" scherzte er, aber in seinen Augen blitzte der Stolz auf seinen Schützling auf.

Er war nur etwas unglücklich darüber, dass seine Frau und er diesen Weg für sich nicht gewählt hatten! Kindern ein Zuhause zu geben, die keines hatten, wäre für sie auch eine Option gewesen.
Bastian, mittlerweile fertiger Rettungsassistent freute sich besonders, dass sein großes Vorbild zurückkam.

Simon, der Leiter des Sanitätsteams geworden war, war sehr zufrieden, dass Tom Clemens ablöste, der in seine Heimatstadt München wechselte, im nächsten Monat heiraten wollte. Neu im Team war Florian im zweiten Ausbildungsjahr. Er war auf dem besten Weg, Tom als Frauenschwarm nachzufolgen.

Er blitzte Sina an. „Du bist also Sina, die Hübsche! Ich bin hocherfreut, dich endlich kennenzulernen!" Er hielt ihre Hand ein wenig zu lange, sein Blick hing ein wenig zu lange an ihrem Gesicht fest.
Sie lächelte. Der Name, den Fabian ihr gegeben hatte, war ihr anscheinend geblieben. „Danke, ich bin auch sehr erfreut!" antwortete sie freundlich.

Tom beobachtete den neuen Grünschnabel schmunzelnd. Er hatte schon einiges von dem Jungen bei gelegentlichen Treffen mit den ehemaligen Kollegen während seines Studiums gehört.

Er schien nicht nur beruflich in seine Fußstapfen treten zu wollen.
Phillip baute sich vor Florian auf. „Und ich bin ihr Sohn! Das ist meine Mama und die Frau von meinem Papa!" sagte er mit leicht drohendem Unterton. Sina lachte, strich ihm über den Kopf. Ihr Ältester wachte immer wie Zerberus über sie!

Es lohnt sich zu kämpfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt