Kapitel 110 - Ab Juni (*6*)

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In Regensburg hatte sich die Gruppe von Menschen um Sina und Tom bei Sinas Eltern getroffen, weil die das größte Wohnzimmer hatten. Patrick hatte alle zusammengetrommelt, auch den Professor und Josie, sowie die beiden Polizisten, die mittlerweile auch zu Freunden geworden waren. Danny hatte lange überlegt, dann aber zugesagt. Die Eltern hatten ihn wieder freundlich aufgenommen.

Alle hatten Tränen gelacht über die beiden Verliebten. Bei der Frage nach der Schwester hatten sie die Luft angehalten, aber Sina hatte wie immer souverän reagiert, in diesem Fall nämlich gar nicht! Nach der Sendung lagen sie sich in den Armen, waren glücklich, zum Freundeskreis dieser unglaublichen Menschen zu gehören.

In der Woche darauf kamen Tom und Sina wieder in Mainz an, genossen die Tage, flashten das Publikum mit Erzählungen von ihren Heli-Abenteuern, seiner Doktorarbeit, ihren verunglückten Kochversuchen, Andreas Kochbuch, das sie für sie geschrieben hatte und das sich zu einem Verkaufsschlager entwickelt hatte, Patricks Erfolg, seinen Hits und vielen Kleinigkeiten aus ihrem wunderbaren Leben.

Hauptthema war aber wieder der Verein. Sie konnten detaillierter von ihrer Arbeit berichten, davon, dass es eine bundesweite Bewegung gab. Sie baten um Spenden und Unterstützung für die Stadtvereine, die Daten fänden die Zuschauer auf den Homepages. Tabuthemen blieben Susanne und Max.

Am 1. August feierten sie ihren ersten Jahrestag. Sie luden alle ein, die im letzten Jahr bei Toms Geburtstagsparty waren, dazu noch die neu gewonnen Freunde. Sina war sehr glücklich darüber, wie viele Menschen sie und Tom mochten.

Ben und Nick kümmerten sich ein wenig um Jessi, die die Aufmerksamkeit der beiden gutaussehenden jungen Männer sehr genoss. Sie machten ihr auf kameradschaftliche Weise Komplimente, zeigte ihr Tricks, wie man flirtete, übten mit ihr, tanzten mit ihr, was jetzt nicht so schlimm war für sie, weil sie ja echt ein hübsches Ding war.

Zu jung natürlich, aber es schadete nichts, ihr ein paar Sachen beizubringen. Die Grenzen waren auf beiden Seiten klar, aber sie hatten viel Spaß an diesem Abend.

„Na, ihr beiden Charmeure? Wollt ihr der Kleinen den Kopf verdrehen?" zog Sina sie auf.
„Nein!" grinste Nick. „Nur ein bisschen Entwicklungshilfe!"
„Gut!" scherzte sie. „Nicht dass ich eifersüchtig werden muss!"

Nick sah sie an. „Aber Prinzessin! Du weißt doch, dass wir auf ewig deine treuen Vasallen sind!" Es sollte ein Scherz sein, aber er fühlte immer noch diesen leichten Stich, der ihn immer traf, wenn sie so wunderschön aussah wie heute, und das tat sie ja fast immer. Er war ihr Freund, sie war seine Freundin, aber sein Leben würde leichter werden, wenn er sich endlich einmal verlieben könnte, in eine andere Frau verlieben könnte!

Ihre Freundinnen, mit denen sie sich nach wie vor monatlich traf, ohne dass Tom darunter litt, wenn sie weg war, freuten sich immer noch diebisch über den Erfolg ihres Planes. So wirklich hatten sie ja gar nicht mit einem so schnellen Erfolg gerechnet. Aber sie hätten die Sache mit Sicherheit wiederholt.

Die Nachbarn freuten sich unheimlich für Sina, dass sie ihr Glück gefunden hatte. Sie luden die beiden zum Straßenfest Ende August ein.
Sabine nahm sie in den Arm. „Weißt du noch, als wir damals auf der Terrasse gesessen sind und du nicht wusstest, ob du verliebt bist?" Sie lachte bei der Erinnerung an den Abend.

„Er ist so hübsch!" äffte sie die Freundin mit ihren Worten von damals nach.
Tom war dazugekommen, nahm seine kleine, wunderschöne Krabbe von hinten in den Arm.
„Wer ist hübsch?" fragte er lächelnd.

Sina wurde ein wenig rot, was sie noch entzückender machte. Sabine grinste ihn an. „Na, wer schon? Es gab nur einen hübschen Mann in ihrem Leben!"
Dieser Satz versüßte ihm doch alles! Er war der Einzige, in den sie sich je verliebt hatte! Das tat schon gut!
„Und es gab nur eine Schönheit in meinem Leben!" antwortete er und drückte sie fest an sich.
Herz, schlag weiter! befahl er. Lunge, atme!


Es lohnt sich zu kämpfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt