Sie flogen nach Österreich, flogen ein paar Landeplätze an, durchquerten Schluchten, flogen eng an Bergrücken vorbei, überquerten einige Gipfel. Dann landeten sie, nahmen ihr Picknick mit und suchten sich eine schöne Stelle, an der sie ein wenig ungestört und blickgeschützt waren.
Gespannt packten sie das Essen aus. Liebevoll hatte Anna verschiedene Salate, geschnittenen Schinken und Käse in Würfeln, fertige Butterbrote, Trauben und Kuchen zum Nachtisch eingepackt.
Sie fütterten sich, streichelten sich verliebt, tranken Kaffee aus der Thermoskanne, neckten sich mit den Trauben, wurden immer atemloser, weil sie sich so nah waren, körperlich und seelisch.
„Ich liebe dich, kleine Krabbe!" konnte Tom schließlich nur noch flüstern, „Mein Gott, ich liebe dich so sehr!"Er riss sie in seine Arme, würde verhungern, wenn er sie jetzt nicht küssen konnte, augenblicklich verdursten, wenn er ihre Haut nicht zu fühlen bekam.
Doch es kamen immer wieder Wandergruppen vorbei, viel Blickschutz bot die kleine Hecke nicht wirklich.Sie mussten sich zusammenreißen! Es schmerzte fast körperlich, dass sie sich nicht lieben konnten, aber es ging wirklich nicht, hier auf diesem Berg.
Sie ließen sich ins Gras zurückfallen, hielten sich nur an den Händen, atmeten tief ein und aus, kamen langsam runter. Litten, genossen aber auch, wie sie aufeinander reagierten, wie sie sich erregen konnten. Beide hatten diese Dimensionen der Gefühle nie kennengelernt, nicht annähernd!Sie sahen in den Himmel, die Wolken zogen vorbei.
„Und welche ist jetzt die Wolke sieben?" fragte er leise, erinnerte sich an die erste Liebeserklärung von seiner Süßen. Als er angerufen hatte in der Nacht, nachdem sie das erste Mal miteinander geschlafen hatten.Sie lächelte ihn an, dachte auch an diesen Tag. „Die ganz kleine da links, auf der man sich ganz eng zusammen kuscheln muss!"
„Ja, die gefällt mir auch!" erklärte Tom. „Und, gibt es da jetzt Telefon oder nicht?"
„Nein! Auf keinen Fall! Außer Tom ruft an! Das hat mich ja so gewundert! Dass da plötzlich ein Telefon war!" Sie strich über seine weichen Wangen. „Das war schön, das erste Mal!"„Puh! Das kannst du laut sagen, Mäuschen! Das war atemberaubend!"
„Für dich auch?" Sie wusste es, er hatte es ihr schon oft gesagt, dass sie andere Gefühle in ihm erweckt hatte als andere Frauen das je getan hatten, dass sie ihn etwas ganz Neues fühlen ließ!Aber sie konnte es nicht oft genug hören, dass das erste Mal mit ihr, der Unerfahrenen, für ihn den Erfahrenen, den Gutaussehenden, den Liebling der Frauen, etwas Besonderes gewesen war!
„Ja, kleine Krabbe! Für mich war es unendlich schön, unglaublich erregend, wahnsinnig erfüllend! Es war das Beste, was ich je erlebt hatte! Und vollkommen neu!"
Er hatte es ihr schon oft gesagt in den letzten Wochen, aber er würde es ihr auch immer wieder bestätigen, weil es ihr guttat, es zu hören, weil es ihrem Selbstbewusstsein guttat, weil es ihrer Seele, die so verletzt worden war, die so hungrig nach Bestätigung war, guttat, es zu hören!„Ich habe mich mein ganzes Leben auf dich gefreut, Süße! Und als ich dich endlich gefunden hatte, war ich nur noch glücklich!"
Sie ließen ihre Gedanken auf die Wanderschaft gehen, sie flogen wie die Wolken am Himmel dahin.Nach einer Weile kamen die von Tom bei der Auseinandersetzung wegen des Geldes für die Ringe an. Er wollte die schöne Stimmung nicht zerstören, aber er wollte auch, dass sie alles, was ihnen durch den Kopf ging, aussprachen.
Er hatte überreagiert wegen der Sache mit ihrer Periode nächste Woche, weil er gedacht hatte, sie würde ihm etwas unterstellen, aber sie hatten offen darüber gesprochen.
Sie hatte überreagiert wegen der Sache mit dem Geld für den Ring, aber auch das konnten sie ausdiskutieren.
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Es lohnt sich zu kämpfen
RomanceTom, gutaussehender Heli-Pilot und Rettungssanitäter, sucht eine Frau für die Nacht vor den langen Nachtdiensten. Sina, Lehrerin, die sich gerade von ihrem Mann getrennt hat, wird von ihren Freundinnen in eine Disco geschleppt. Zwischen Tom und Sin...