Kapitel 19

8.6K 653 146
                                    

"Verdammt nochmal, Jeon! Was ist denn los mit dir?!", brüllt mein Trainer durch die ganze Halle und lässt dadurch alle anderen Jungs aus unserem Club mit ihren Runden stoppen.

"Es tut mir leid. Mir geht's halt nicht so gut", seufze ich und steige aus dem Becken.

"Dann bleib doch Zuhause! So eine Leistung wie gerade eben brauche ich hier nicht. Komm, setz dich an die Seite und warte, bis das Training zu Ende ist", mault er mich an und fährt sich durch die nassen Haare.

Deprimiert setze ich mich an den Beckenrand und schaue den anderen dabei zu wie sie ihre Runden schwimmen. Minho wirft mir mein Handtuch zu, ich fange es auf und lege es über meinen Kopf und senke diesen.

Mir ging es noch nie so scheiße. Es macht mich fertig, dass er mich so verabscheut und mich nicht mehr sehen will. Wieso kann ich auch nie meine Fresse halten? Vielleicht habe ich Taehyung doch eigentlich gerne, aber anscheinend hasst er mich wirklich sehr.

In meinen Gedanken verloren, bemerke ich nicht mal, wie ich angefangen habe zu weinen. Ach, Mann! Ich habe Taehyung auf eine komische Art und Weise lieb. Was soll ich bloß machen?

"Hey, Jeon", höre ich plötzlich Hyesung sagen, der sich neben mich gesetzt hat.

Ich streiche mir schnell mit dem Handtuch die Tränen weg und nehme es dann aus meinem Gesicht. Unsere Blicke begegnen sich und ich werde leicht rot bei seinem sanften Lächeln.

"Was ist denn?", frage ich murmelnd nach und wende meinen Blick ab.

"Das müsste ich eher dich fragen, wieso hast du geweint?", erwidert er und legt seinen Arm auf meine Hüfte.

Ich verkrampfe mich leicht und erröte noch mehr als sowieso schon. Hyesung und ich waren vor zwei Jahren mal zusammen, aber ich hatte Schluss gemacht, da ich früh gemerkt habe, dass ich nicht bereit für eine Beziehung bin. Ich war auch gerade mal fünfzehn und er war siebzehn. Er hat das eigentlich ganz gut aufgenommen und meinte, dass er das verstehen konnte. Es war auch nicht so eine große Sache, da niemand von unserer Beziehung wusste. Er war die letzten Jahre, dennoch für mich da und dafür bin ich ihm so dankbar.

"Mir geht es einfach nicht so gut. Ich weiß ja auch nicht, was eigentlich los ist", lache ich schüchtern und wische mir die Tränen aus dem Gesicht.

"Du solltest nicht weinen, es passt nicht zu dir", flüstert er.

Auf einmal legt er seine Hand auf meine Wange und dreht mein Gesicht zu ihm hin. Er schaut mich sanft an und streichelt über meine Wange. Eine Gänsehaut bildet sich auf meinem ganzen Körper und ich beiße mir auf die Lippen. Ich merke nicht mal, dass er mit seinem Gesicht näher an mein Gesicht kommt, aber dafür jemand anderes, der Hyesung einen Handball gegen den Kopf wirft.

Dieser zischt laut auf und ich entferne mich erschrocken von ihm. Mein Blick fällt sofort auf Taehyung, der uns mit einem wütenden Blick mustert. Was hat er denn jetzt? Aber wollte ich gerade wirklich meinen Ex-Freund küssen?

"Kim! Was soll der Scheiß?!", brüllt Minho Taehyung an, doch dieser sieht einfach nur zu mir.

Unsere Blicke verankern sich ineinander und ich kann einfach nicht wegsehen. Mein Herz schlägt automatisch schneller und genau das verstehe ich nicht. All die Jahre habe ich ständig mit ihm gestritten und mich mit ihn geprügelt. Aber wenn er nicht bei mir ist, fühle ich mich so verdammt einsam. Ich kann nicht mit ihm, aber kann auch nicht ohne ihn. 

I fucking hate you | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt