Kapitel 129

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"Jeongguk, komm bitte aus dem Badezimmer", höre ich Hoseok hinter der Tür rufen und wie er mehrmals hintereinander gegen das Holz klopft.

Schluchzend putze ich mir mit Toilettenpapier die Nase und kann diese ganzen Tränen, die aus meinen Augen kommen nicht aufhalten. Ich habe noch nie so einen bitteren Schmerz in meiner Brust gehabt, denn Taehyungs Nachrichten waren einfach zu viel des Ganzen. Sieben Stunden lang ignoriert er mich komplett und dann schreibt er mir, dass er nach Daegu gefahren ist und ist auch noch so kalt zu mir. Ich habe mir so Sorgen um ihn gemacht und ihn interessiert es einen Scheiß. Anscheinend habe ich ihn ja richtig verärgert, wenn er sogar in eine andere Stadt fährt und mir nicht Bescheid gibt.

"Du kannst nicht den ganzen Abend da drin bleiben. Lass uns reden!", sagt Hoseok verzweifelt.

"Wir reden doch schon", gebe ich zurück und schniefe etwas.

"Jeongguk, mach sofort die Tür auf", versucht er mich zu zwingen, aber keine Chance.

Er weiß doch ganz genau, was ich falsch gemacht habe und hält trotzdem die Fresse. Wieso sollte ich dann noch mit ihm reden, wenn er auch so komisch zu mir ist? Ich will einfach nur nach Hause. Dieser Tag ist beschissen und soll aus meinem Gedächtnis verschwinden.

Hoffentlich werden Pupsi und ich bald von unseren Eltern abgeholt. Ich wünschte, ich wäre auch noch ein kleines Baby. Dann wäre meine einziges Problem, dass ich kein Bäuerchen machen kann und jede gefühlte Stunde Kacke in der Hose hätte.

Aber die ganze Zeit im Badezimmer hocken, kann ich auch nicht. Ein letztes Mal wische ich mir die Tränen aus dem Gesicht und atme tief ein und aus, bevor ich leise die Tür öffne und Hoseok mit Jaemin auf dem Arm gegen die Wand gelehnt sehe.

"Komm her, Kleiner. Du brauchst eine dicke Umarmung von Hobi Hyung und Jaemin", sagt er und spricht mit der selben Tonlage, wenn er mit Jaemin redet.

Ich lache etwas und werde auch schon von ihm in eine halbe Umarmung gezogen. Mir schießen ungewollt noch mehr Tränen in die Augen, sodass ich mein Gesicht in seiner Schulter vergrabe und mich an ihn klammer. Ich wünschte, Taehyung wäre hier und würde mich trösten.

"Alles wird gut, Süßer. Du hast doch gar nichts falsch gemacht", redet er auf mich ein und streichelt mir über den Rücken.

"Wenn ich nichts falsch gemacht hätte, würde er mich doch nicht ignorieren und mich so behandeln! Ich bitte dich, Hoseok. Versuch mir gar nicht einzureden, dass ich nichts getan habe. Du hast doch vorhin schon gesagt, dass ich ein Arschloch bin und ihn mit meinen Aussagen verletze. Nur weil ich jetzt heule, brauchst du mich nicht anlügen", meckere ich ihn an und löse mich ruckartig von ihm.

Erst bestätigt er mir, dass ich wirklich Schuld bin, dass Taehyung sich nach Daegu verpisst hat und nun will er mir verklickern, dass es doch nicht meine Schuld war. Wer hat den denn verarscht? Hoseok klappt seinen Mund auf und zu und weiß wohl nicht so wirklich, was er darauf antworten soll.

Also mir wäre es lieber, wenn er einfach seinen Mund halten würde, weil er mir sowieso nicht sagen wird, weshalb Taehyung gegangen ist und wenn ich ehrlich bin, fühle ich mich von den beiden verarscht. Unter sich können sie über meine Fehler reden, doch sie mir mitzuteilen sind beide zu feige. Ist ja nicht so, als würde es mir beschissen gehen.

"Ich rufe meinen Vater an, damit er uns abholt. Sorry, dass der Abend so Kacke verlaufen ist", gebe ich etwas zickig von mir, was mir direkt Leid tut.

Hoseok sieht mir verzweifelt hinter her, als ich ins Wohnzimmer laufe, mir mein dummes Handy schnappe und die Nummer meines Vaters wähle.

"Warte doch mal-", verlangt Hobi überfordert, aber wird von mir unterbrochen, da mein Vater ans Handy gegangen ist.

I fucking hate you | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt