Kapitel 147

2.8K 224 53
                                    

"Ich glaube es einfach nicht, dass wir jetzt im Flugzeug sitzen", sage ich aufgeregt und grinse über das ganze Gesicht. 

Taehyung sitzt neben mir und sieht nicht so fröhlich wie ich aus. Er hat ein kleines bisschen Angst vor Langstrecken Flügen und beißt sich dem entgegen zu wirken die ganze Zeit auf den Fingernägeln herum. 

"Ich hoffe, dass wir nicht in Turbolenzen geraten, sonst weine ich", murmelt Taehyung unsicher und hat ich vorhin extra darum gebeten das Fenster abzudecken, obwohl das Flugzeug noch nicht mal gestartet hat.

Die Stewardessen laufen durch die Reihen und helfen den Passagieren ihre Taschen weg zu stauen. In wenigen Minuten wird es los gehen und ich sehe es schon kommen, dass Taehyung den ganzen Flug entweder schlafen oder sich übergeben wird vor Angst. 

"Ach, Tae. Es wird schon nichts passieren und wenn wir abstürzen sollten, dann sterben wir zusammen", scherze ich und verschränke meine Hand mit seiner.

"Danke, das beruhigt mich echt sehr, Guk", erwidert er sarkastisch, aber lässt sich endlich in die Rücklehne sinken. 

"Gern geschehen", grinse ich und kassiere einen Schlag auf die Brust. 

Plötzlich ertönt ein kratziges Geräusch und das lässt Taehyung aufzucken. Eine Stewardess sagt irgendwas auf Englisch und ich verstehe so gut wie gar nichts durch diese Lautsprecher. Taehyung versteht wohl auch nichts und reißt seine Augen auf. Anscheinend sollen wir die Sicherheitsgurte anlegen, da sich die Leute neben uns anschnallen. Ich tue es ihnen gleich und höre meinen Freund plötzlich angestrengt schnaufen.

"Wie zum Teufel funktioniert diese Scheiße?", flucht Taehyung herum und zieht wie ein Verrückter an dem Gurt. 

Ich schaue ihm belustigt dabei zu, wie er mit dem Gurt kämpft und warte nur darauf, dass er mich um Hilfe bittet. Doch das wird noch lange dauern, weil er so stur ist und sich von niemanden helfen lassen möchte. Die Stewardessen laufen dann durch die Gänge um nach zu schauen, ob alle angeschnallt sind. Die junge Frau muss etwas schmunzeln, als sie Taehyung sieht, wie er immer noch leise vor sich hinflucht und es immer noch nicht gebacken bekommt. 

"Lassen Sie mal. Ich helfe Ihnen schnell", meint sie lachend und schnallt Taehyung in wenigen Sekunden an. 

Dieser bedankt sich leise und wird feuerrot im Gesicht. Als die Stewardess geht, fange ich an los zu lachen und schlage auf seinen Oberschenkel. Taehyung meckert mich sofort an und verlangt, dass ich aufhöre zu lachen, aber das kann er vergessen. 

"Ich schwöre, unsere Väter hatten recht. Das wird eine Katastrophe mit uns Beiden werden", lache ich und halte mir den Bauch. 

"Sei leise, ich habe jetzt schon keine Lust mehr in diesem Flugzeug zu sitzen. Weck mich, wenn wir angekommen sind", jammert er herum und legt seinen Kopf auf meine Schulter. 

Fröhlich tätschle ich seinen Kopf und hinterlasse auch einen kleinen Kuss auf diesem. Es ist wirklich witzig mit anzusehen, wie sich Taehyung vor Angst in die Hose scheißt. Gleich wird es noch lustiger, wenn das Flugzeug erst startet. Ich nehme an, dass ich seine Hand festhalten muss, damit er nicht los heult.

Nach mehreren Minuten bestätigt sich meine Vermutung als das Flugzeug vom Boden abhebt und anfängt etwas zu ruckeln. Taehyung krallt sich in meinen Arm und an die Armlehne.

"Heilige Scheiße. Wir werden sterben", gibt er klein laut von sich und schaut sich mit riesigen Augen um, doch er bemerkt schnell, dass niemand in Panik verfällt und manche sogar die Zeitung lesen.

Dadurch beruhigt er sich etwas und befreit meinen Arm aus seinem schmerzhaften Griff. Ich ziehe diesen sofort von ihm weg und reibe über die roten Verfärbungen. Das hat echt weh getan, der Penner.

"Oh, shit. Sorry, Guk", entschuldigt er sich bei mir als er meinen Arm sieht und verteilt mehrere Küsse auf diesem.

"Man könnte denken, dass du mich entführt hättest", meine ich belustigt.

"Seh ich wirklich so aus, als könnte ich jemanden entführen? Ich bin schon zu blöd, um den Weg zurück nach Hause zu finden", haut er einfach raus und bringt mich zum Lachen.

"Der beleidigt sich einfach selbst", lache ich und haue ihm auf den Oberschenkel.

"Ist doch so. Wenn ich auch nur versuchen würde, jemanden zu entführen, wäre ich schon nach einer Stunde verhaftet, weil ich die Hälfte meines Plans vergessen würde oder mein Handy dabei hätte und darüber geortet werde!", erwidert er enttäuscht.

"Was laberst du? Natürlich könntest du jemanden entführen. Du hast ein bildhübsches Gesicht und kannst manchmal echt charmant sein. Das kannst du zu deinem Nutzen machen und die Person um deinen kleinen Finger wickeln, damit sie sich in dich verliebt und dir vertraut. Danach kannst du ihr irgendeine Lüge auftischen und sie wird dir von der Hand fressen", versuche ich ihm vom Gegenteil zu überzeugen.

Erst im Nachhinein merke ich, wie krank sich das eigentlich angehört haben muss und eine ältere Frau bestätigt mir das, als sie nach einer Stewardess ruft und ihr leise zuflüstert, dass wir versuchen jemanden zu entführen. Taehyung und ich sehen uns sofort panisch in die Augen und drehen uns zu der Stewardess, die uns irritiert ansieht.

"Nein, nein! Wir haben das gar nicht so gemeint. Wir würden niemals eine Person entführen. Das hat die ältere Dame falsch verstanden", ruft Taehuyng und hent unschuldig die Arme in die Luft.

Die Stewardess sieht ihn abschätzig an und wandert mit ihrem Blick zu mir, bemerkt natürlich Taehyungs Handabdruck auf meinem Arm und zieht die Augenbrauen wütend zusammen.

"Jeffrey, komm mal bitte her", bittet sie ihren Kollegen zu uns zu kommen und ab diesem Moment wissen Taehyung und ich, dass wir vollkommen gearscht sind.

Jeffrey stellt sich nach wenigen Sekunden neben seine Kollegin und ich schlucke hart, als ich diesen breiten Schrank vor mir sehe. Taehyung dreht seinen Kopf wieder zurück zu mir und formt mit seinem Lippen ein 'Hilf mir'.

I fucking hate you | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt