Kapitel 146

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Nachdem sich unsere Eltern wieder vertragen haben, wird es so langsam an der Zeit uns von ihnen zu verabschieden. Unser Flug würde in einer halben Stunde starten und wir müssen noch zu unserem Gate laufen. Überraschender Weise kommt Sora als erstes auf mich zu, als wir uns alle mit einem schweren Herzen ansehen. Sie legt Jaemin in die Arme meiner Mutter und stellt sich mit einem kleinen Lächeln vor mich. Ich lächle sie automatisch ebenfalls an und werde auch nach wenigen Sekunden von ihr in die Arme geschlossen. 

"Dankeschön, dass du für mich da gewesen bist. Pass auf dich auf und habe Spaß", flüstert sie mir leise in Ohr, sodass die anderen es nicht hören können. 

"Hör auf dich immer zu bedanken, Dummkopf", sage ich ihr leise und streichle ihr über den Rücken. 

Sie löst sich lachend von mir und verspricht mir, dass sie aufhören wird, wenn ich zurück komme. Ich nicke zufrieden und sie geht zu Taehyung, um sich auch von ihm zu verabschieden. Yoongi und Hoseok streiten sich, wer mich als nächstes verabschieden darf, aber Namjoon geht entspannt an ihnen vorbei und zerrt mich an seine Brust. Die zwei Streithähne sehen Namjoon entgeistert an und sagen den anderen, dass sie sich in eine Reihe stellen sollen, damit es fair ist. 

"Ich werde dich so vermissen, mein bester Freund. Leg dich nicht mit irgendwelchen Dealern und Gangstern an, auch wenn sie dich blöd anschauen", zieht er unseren Abschied ins lächerliche, um uns beide nicht zum Heulen zu bringen. 

"Das werde ich nicht. Keine Sorge", lache ich und bekomme dafür einen Kuss auf den Kopf, bevor er sich löst und zu Taehyung rüber geht. 

Yoongi steht als nächstes in der Reihe und kommt mit schnellen Schritten auf mich zu. Er schmeißt sich förmlich auf mich und was mich nun richtig überrascht ist, dass meine Schulter nass wird, da er sein Gesicht in dieser vergräbt. 

"Hyung, wieso weinst du?", frage ich ihn schockiert und fange selbst an zu weinen, weil ich Yoongi so selten weinen gesehen habe. 

"Ich weine nicht, du Missgeburt. Ich sagte doch, dass ich irgendwas im Auge habe. Warum weinst du jetzt überhaupt? Bau lieber keine Scheiße in Amerika und habe dort keine Freunde", antwortet er und schaut mich heulend an, aber schlägt mir leicht gegen den Kopf. 

"Okay, ich werde dort keine Freunde haben", erwidere ich grinsend und umarme ihn fest. 

Yoongi versucht deutlich ein Schluchzen zu unterdrücken und schlägt mir mehrmals gegen den Rücken. Danach löst er sich ebenfalls von mir und kneift mir noch in die Wange. Hoseok rennt anschließend auf mich zu und springt auf mich drauf. Er schlingt seine Beine um meine Hüfte und küsst meine Stirn. Ich kriege einen Lachanfall und kann mein Gleichgewicht mehr halten und falle mit ihm auf mir auf den Boden. 

"Vergiss nicht, dass ich dich lieb habe und streite nicht so oft mit Tae!", schreit er in mein Ohr und klettert auch schon von mir runter, um Taehyung nun anzuspringen. 

Es ist wirklich witzig zu sehen, wie sie ihre Trauer überspielen möchten und irgendwelche Scheiße von sich geben. Jin Hyung kommt zu mir gelaufen und hilft mir beim Aufstehen, aber er beginnt auf einmal mit mir zu tanzen, indem er seine Hand auf meine Hüften legt und mit der anderen meine Hand umschließt. Ich lache wieder los und lasse mich von ihm führen. 

"Mein Sohn, hab Spaß und vergesse niemals durch das Leben zu tanzen, weil das Leben eine Tanzfläche ist", meint er und küsst meine Wange schnell, bevor er mich mehrmals um meine eigene Achse drehen lässt. 

"Was laberst du, Hyung?", frage ich ihn lachend und halte mich an seiner Schulter fest, damit er aufhört mich zu drehen. 

"Das ist eine Lebensweisheit. Merk dir das, mein Kind", antwortet er und tanzt dann zu Taehyung rüber, den er sofort auch zum Tanzen zwingt. 

Jimin läuft als einziger komplett normal auf mich zu und umarmt mich dann fest. Ich erwidere die Umarmung grinsend und lasse uns hin und her schwanken. 

"Wenn du schon in Amerika bist, dann nimm endlich zu und hör auf Jogginghosen zu tragen, du Lauch!", pfeffert er mir gegen den Kopf und zwickt in meine Seite. 

"Ist schon gut! Ich will nicht nochmal von dir ausgezogen werden. Das war verstörend", sage ich ihm und bringe ihn zum Grinsen. 

"Ach, komm. Es hat dir gefallen", wackelt er mit seinen Augenbrauen und grinst mich pervers an. 

"Ja und wie", verdrehe ich die Augen lachend und schubse ihn dann zu Taehyung, der geduldig auf ihn wartet. 

Jimin wirft mir noch einen Luftkuss zu und schmeißt sich dann Taehyung um den Hals. Ich laufe dann zu Jongdae und Ahri und werde sogleich von den Beiden in ihre Arme geschlossen. Wir haben uns eigentlich Zuhause voneinander verabschiedet, aber sich zweimal zu verabschieden schadet nie.

"Wir werden dich echt vermissen, Jeonggukie. Pass auf dich auf und schreib uns, wenn ihr in Amerika angekommen seid, falls Taehyung es vergisst", sagt Jongdae seufzend und wuschelt mir durch die Haare. 

"Mach ich. Ich rufe euch dann an", gebe ich ihm Bescheid und er nickt lächelnd. 

Taehyung stellt sich irgendwann neben mich und wird von seiner Mutter in den Arm genommen. Ich entferne mich von den Beiden und drehe mich zu meinen Eltern und Jaemin. Sie lächeln mich liebevoll an und wie auf Knopfdruck füllen sich meine Augen mit Tränen. Ich gehe auf sie zu und werde auch von ihnen in eine Gruppenumarmung gezogen. Ich werde sie so vermissen.

"Hab Spaß, okay? Sei nicht traurig, dass du nicht bei uns sein kannst. Wir werden dich jeden Tag anrufen und dich mit ganz vielen Videos von Jaemin voll spamen", versucht mich meine Mutter aufzumuntern und streichelt mir über den Kopf.

"Wehe, ihr tut es nicht. Dann spame ich euch", warne ich sie lachend und lasse sie nicht mehr los. 

Plötzlich beginnt Jaemin zu weinen, weil er sich bestimmt eingeengt fühlt und ich muss mich von unseren Eltern lösen, aber Eomma legt ihn in meine Arme und er beruhigt sich sofort, als er mich seinen großen Augen anschaut. Er hebt seine Mundwinkel an und zappelt mit den Armen. 

"Mein Baby Bro! Wie soll ich dich bloß verlassen können? Du bist so süß und winzig. Ich liebe dich, mein Schatz", quieke ich los und überhäufe ihn mit Küssen, dass dazu führt, dass er fröhlich mit den Beinen strampelt. 

Alle um mich herum fangen an zu lachen, während ich nur Augen für Jaemin habe, der mich mit so einem süßen Blick anschaut, der gerade nur danach schreit, ihn nicht zu verlassen. Wenn die mir nicht ganz viele Bilder von ihm schicken, dann werde ich sauer. Taehyung legt mir irgendwann eine Hand auf die Schulter und sagt, dass wir gleich los müssen. Ich seufze auf und nicke dann. Ich küsse Jaemin ein letztes Mal und lege ihn zurück in Eommas Arme. Tae und ich neben unsere Koffer in die Hand und verabschieden uns zum letzten Mal von ihnen. Natürlich schreien sie zu elft gemeinsam los und winken uns hysterisch hinter her. 

"Oh, Gott. Lass uns schnell verschwinden. Das sind ganz komische Menschen", sage ich ihm belustigt und ziehe Taehyung mit mir. 

"Ja, nh? Wer sind diese Menschen?", erwidert er grinsend.

"Viel Spaß, ihr Dummköpfe", rufen sie uns lachend hinter her.

I fucking hate you | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt