Zwei Tage später sind Tae und ich mitten in der Nacht zurück nach Hause geflogen und steigen gerade aus dem Flugzeug aus. Wir haben uns noch von Miranda verabschiedet, die sehr enttäuscht gewesen ist, dass wir so früh schon gehen müssen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich noch nie so gefreut nach Hause zu gehen. Ich hasse Amerika und werde niemals wieder hier her kommen. Ich bin nur etwas traurig, dass ich Amar nicht mehr sehen kann. Er war echt witzig und wir konnten uns nicht mal von ihm verabschieden.
"Unsere Eltern warten beim Haupteingang auf uns", teilt mir Taehyung mit, der eben auf sein Handy geschaut hat.
Danach hebt er seinen Rucksack hoch und zieht den Reißverschluss zu, der schon zugezogen war. Taehyung hat irgendwann eine Zwangsstörung entwickelt immer abzuchecken, ob sein Rucksack zu ist und lässt nicht mal mich an diesen heran. Früher ist er ständig mit offenem Rucksack durch die Gegend spaziert und jetzt macht er einen auf Geheimagent. Er läuft mit seinem Koffer vor mir und ich rolle ihm auf meinem Koffer hinter her.
"Hey, warte auf mich! Versuchst du gerade Barry Allen aka 'The Flash' Konkurrenz zu machen?", rufe ich ihm hinter her und versuche ihn einzuholen, aber falle fast auf die Schnauze mit meinem Koffer.
Tae bleibt verdutzt stehen und lacht vergnügt auf, als ich auf ihn zu rolle und beinahe das Gleichgewicht verliere. Er kommt dann auf mich zu und schnippst mir gegen die Stirn.
"Setz dich richtig auf den Koffer. Ich zieh dich mit mir", fordert er mich auf und greift nach diesem Griff, an dem ich mich schon die ganze Zeit festhalte.
"Yay!", rufe ich erfreut und setze mich breitbeinig auf den Koffer.
Er zieht mich dann mit sich und ich halte mich an seinem Arm fest, weil ich trotzdem Angst habe runter zu fallen, weil er so schnell läuft. Taeby kann es wohl selbst nicht erwarten, unsere Familie wieder zu sehen. Merkwürdigerweise hat er kein Wort mehr von dem Praktikum gesprochen und meinte nur noch, dass er froh ist, diesen Khai nicht mehr sehen zu müssen.
Nach wenigen Minuten sehen wir schon eine ganze Fußballmannschaft, oder auch unsere Familie und Freunde, am Haupteingang stehen. Meine Mutter sieht uns als erstes und schmeißt ihre Taschen auf den Boden, um mit höchst Geschwindigkeit auf uns zu zu sprinten. Ich springe von meinem Koffer runter und renne auch los, sodass wir uns in der Mitte treffen und uns gegenseitig in die Arme fallen.
"Mama, ich hab dich so vermisst!", murmle ich gegen ihre Haare und presse sie fest an mich.
"Ich hab dich auch vermisst, mein kleines Baby", erwidert sie und denkt nicht mal daran mich loszulassen.
Ich sauge ihren wundervollen Geruch in mich ein und schaue kurz zu Taehyung, der seine Mutter ebenfalls umarmt und sich mit ihr im Kreis dreht. Ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen und ich schließe zufrieden meine Augen. Plötzlich spüre ich zwei weitere Arme, die sich um meine Mutter und mich legen und einen Kuss auf meine Stirn.
"Gruppenumarmung!", ruft Appa fröhlich und zerquetscht Eomma zwischen uns beiden.
Diese fängt an herum zu quietschen und schlägt meinem Vater auf den Rücken. Er lacht nur vergnügt und gibt mir noch einen Kuss auf die Wange, bevor er die Umarmung auflöst. Meine Mutter entfernt sich schwer atmend von mir und schnappt nach Luft.
Ich habe nicht mal Zeit, um zu schauen, wer noch alles da ist, weil ich auch schon von Jimin und Hoseok belagert werde, die sich gleichzeitig auf mich schmeißen. Erschrocken stolpere ich nach hinten und kann mich nicht mehr auf den Beinen halten, sodass wir zu dritt auf den Boden klatschen.
"Jeonggukie! Unser gewalttätiger Held!", rufen sie synchron und werde mit ganz vielen Küssen überhäuft.
"Argh! Hört auf mich zu küssen!", schreie ich hilflos und kann mich nicht mal gegen die Beiden wehren.
"Hilfe! Jin beißt mir in die Wange!", kreischt Taehyung und wird von Yoongi, Namjoon und Jin zerdrückt.
"Seitenwechsel, Jungs!", ruft Namjoon und die fünf lösen sich schlagartig von uns beiden, damit sie sich dann auf den anderen schmeißen können.
Bevor Jin oder Yoongi sich auf mich schmeißen können, rappel ich mich schnell auf meine Beine und sprinte los. Leider hat mich mein Glück verlassen und werde von Jonghyun abgefangen und umarmt. Auch von ihm bekomme ich einen Kuss auf den Kopf und werde zerquetscht. Ahri Noona springt auf meinen Rücken und hinterlässt einen Kuss auf meinen Hinterkopf.
"Ey, Seokjin. Komm her!", ruft Ahri Noona und hält mich solange fest, bis Jin Hyung und die anderen Beiden bei uns angekommen sind.
Danach lassen Jonghyun und sie mich los und ich werde auch schon wieder gefangen genommen. Ich sterbe gleich! Ich sehe es schon kommen! Entweder ersticke ich oder irgendjemand bricht mir eine Rippe.
"Ich kriege gleich Platzangst wegen euch allen!", beschwere ich mich und werde endlich von meinem Leid erlöst, da die Drei mich los lassen.
"Aw, wir haben euch beide einfach nur vermisst!", ruft Namjoon und grinst fies.
"Ihr braucht uns aber nicht gleich umbringen!", schreit Taehyung zurück, der völlig zerzaust auf dem Boden sitzt und so aussieht, als hätte seine Seele seinen Körper verlassen.
Erschöpft schaue ich mich in der Halle um und versuche meinen Atem zu regulieren und sehe dann meinen kleinen Pupsi Jaemin, der lachend in Soras Armen liegt, die selbst vor sich hin kichert und den Kopf schüttelt, weil wir alle total ausgelaugt herum stehen und von den ganzen Leuten hier angestarrt werden. Eilig laufe ich auf die Beiden zu und umarme Sora flüchtig, bevor ich ihr meinen Babybro aus den Armen nehme und ihm tausende Küsse auf die Wange drücke.
"Mein süßer Babybro! Du bist so süß! Ich habe dich am meisten vermisst, mein Schatz! Was für schöne Augen du doch bekommen hast, du kleines Armani Model!", quieke ich verzaubert los und bringe Jaemin noch mehr zum Lachen oder eher Quietschen.
Plötzlich packt mich jemand an meinen linken Arm und lässt mich vor Schmerzen laut aufzischen, da meine Haut sich entzündet hat und der Bluterguss sowieso schon weh tut. Ich reiße der Person meinen Arm aus der Hand und schüttle ihn aus.
"Was hast du mit deinem Arm gemacht?", fragt mich Yoongi verwirrt, während Jimin, der mich anscheinend angefasst hat, besorgt anschaut.
Stimmt, wir haben nichts von der Verhaftung erzählt. Also auch nicht von meinem Nervenzusammenbruch. Taehyung stellt sich neben mich und sieht mich fragend an, ob ich ihnen davon erzählen möchte, aber ich schüttle den Kopf.
"Ich hab ihn mir irgendwie verletzt, als ich diese Frau Park angegriffen habe", lüge ich und wende meinen Blick ab.
Ich werde niemanden erzählen, was wirklich alles in dieser Psychiatrie passiert ist. Nicht mal Taehyung hat alles gesehen und das ist auch gut so. Der Anblick wie Jonathan Taemin erwürgt hat, geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf oder wie er Mike einen Stuhl über den Kopf gezogen hat, war schrecklich.
"Jeongguk!", holt mich Taehyung aus meinem Gedanken und legt seine Hand auf meine Wange.
Er wischt mir über meine Wange und lächelt mich liebevoll an. Ich fasse mir sofort an die Wange und spüre die Tränen auf dieser.
"Tut mir leid. Mich nimmt das immer noch etwas mit", lache ich und wische mir die Tränen von den Wangen.
Alle tauschen sich gegenseitig besorgte Blicke aus und sagen nichts dazu.
"Entschuldige dich nicht, Guk. Natürlich kannst du sowas nicht schnell verarbeiten und darüber hinweg kommen. Du durftest dich nicht mal von den Kindern verabschieden", seufzt mein Freund leise.
Ich presse meine Lippen zusammen und muss in der nächsten Sekunde lächeln, weil ich ihre Stimmen an diesem Tag zum ersten Mal hören durfte. All die Wochen habe ich alles versucht, dass sie anfangen mit mir zu sprechen und am letzten Tag habe ich es endlich geschafft. Die Situation war zwar nicht schön, aber ich war selten so glücklich die Stimme von jemanden zu hören. Nun breche ich doch in Tränen aus und werde von Tae auch gleich in eine Umarmung gezogen.
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Wieso bringe ich mich selbst zum Heulen? Ich leide richtig mit Jeongguk. D: Der arme ist total traumatisiert.
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I fucking hate you | Taekook
FanficJahrelang gehen Jeongguk und Taehyung auf die selbe Schule und haben die selben Freunde. Jedoch hassen sie sich wie die Pest und machen sich gegenseitig das Leben schwer. Ihre Freunde und Familie verzweifeln langsam, da ihre Streitereien gar kein E...