Kapitel 110

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Erleichtert lasse ich mich auf Taehyungs Bett fallen und keuche laut auf, als sich Taehyung mal wieder auf mich schmeißt. Ich haue ihm auf den Rücken und er lacht gegen meinen Hals. Dieser Schultag war wie jedes Mal total unnötig und ich habe nichts neues gelernt. Klasse.

"Warum liegt ihr so komisch aufeinander?", fragt uns Ahri Noona verwirrt, als sie vor Taehyungs Zimmertür stehen bleibt. 

"Frag deinen Sohn. Der hat sich einfach auf mich geschmissen", antworte ich müde.

Von Taehyung kommt nur ein murrendes Geräusch und er vergräbt sein Gesicht in meinem Hals. Ahri schnalzt mit der Zunge und nennt uns faule Säcke. 

"Wer ist hier ein fauler Sack?", ruft Taehyung schlagartig und rollte sich von mir runter, damit er seine Mutter böse angucken kann.

"Ihr seid faule Säcke. Wie lange wart ihr nicht mehr im Schwimmtraining? Genau, über vier Monate und kommt jetzt nicht mit Ausreden an. Ihr seid auch vor dem Vorfall mit Hyesung nicht mehr ins Training gegangen", beteuert sie.

Ich runzle die Stirn und sehe sie giftig an. Das stimmt doch gar nicht! Oder doch? Ich kann mich eigentlich nicht wirklich mehr daran erinnern, wann wir das letzte Mal zum Training gegangen sind. Ahri Noona sieht uns erwartungsvoll an und ich stöhne genervt auf. 

"Ja, okay! Wir waren echt lange nicht mehr da", gebe ich zu. 

"Dann würde ich mich mal aufraffen und endlich etwas für eure Körper tun. Die Schwimmhalle in der Schule ist für euch jeder Zeit geöffnet", meint sie und ich verdrehe die Augen. 

"Ist ja okay, wir gehen ja schon!", ruft Taehyung genervt und steht von seinem Bett auf. 

Ahri Noona grinst uns breit an und wünscht uns viel Spaß. Sie verlässt uns dann und Taehyung schmeißt mir kurz darauf eine Badehose ins Gesicht, die er aus seinem Schrank gefischt hat. Grimmig erhebe ich mich nun auch von seinem Bett und ziehe mein Oberteil, meine Hose und meine Boxershorts aus, um mir die enge Badehose an und mir ein T-Shirt über zu ziehen. Als ich aufsehe, bemerke ich wie rot Taehyungs Ohren geworden sind und er starrt, sich nicht regend, in seinen Schrank. 

"Tae, alles okay?", frage ich nach und lege meine Hand auf seiner Schulter ab, nachdem ich ihm näher gekommen bin. 

Er dreht sich ruckartig zu mir um und nickt heftig. Überrascht sehe ich in sein rotes Gesicht und ziehe mein Hand zurück. Seine Badehose hat er noch nicht angezogen und steht nur in Boxershorts da. Meinen Blick meidet er und starrt auf den Boden. 

"Bist du auf einmal total behindert? Was ist denn los mit dir?", frage ich ihn genervt. 

Plötzlich greift er mir an die Hüften und schubst mich nach hinten, sodass ich etwas stolpere und dann auf sein Bett falle. Erschrocken sehe ich ihn an. Er klettert plötzlich über mich, schaut mir fest in die Augen. Augenblicklich werde ich rot und wende den Blick ab. 

"Ich würde dir raten, dich nicht mehr so leichtsinnig vor mir zu entblößen. Wenn du nicht willst, dass ich über dich herfalle, denn ich bin nicht mehr so abgeneigt von dir und deinem Körper wie damals", flüstert er mir ins Ohr und pustet sanft gegen meinen Hals. 

Ich reiße die Augen auf und bekomme gleichzeitig eine Gänsehaut auf meinem kompletten Körper. Heilige Scheiße, was denkt er sich dabei, mich, die Jungfrau, so zu überrumpeln? Ich schlucke hart und schubse ihn leicht von mir runter, sodass er neben mich aufs Bett fällt. Nun lacht er, während ich mich räuspere und es vermeide ihn anzusehen. 

"Macht es dir was aus, wenn ich schon mal nach unten gehe?", frage ich ihn beschämt. 

"Nicht doch, Gukkie", erwidert er belustigt. 

Nickend stehe ich wieder von seinem Bett auf und schnappe mir meine Jogginghose. Ich verlasse anschließend das Zimmer und renne ins Bad, um mir dort Luft zu zufächern. Mein Gesicht glüht wie eine Rotlichtlampe im Puff.  Ich ziehe mir meine Hose an und wasche mein Gesicht mit kaltem Wasser, bevor ich dann wirklich nach unten gehe. 

Jonghyun bleibt im Flur stehen, grinst mich an und wackelt mit seinen Augenbrauen. 

"Na? Geht ihr Schwimmen?", fragt er mich und kommt mir näher. 

"Hyung, du bist so gruselig", sage ich ihm und ziehe meine Schuhe an. 

Er verdreht die Augen und wünscht uns ebenfalls viel Spaß. Taehyung kommt auch endlich runter und schmeißt den Rucksack neben mich auf den Boden. Er zieht seine Schuhe auch an und lässt sich von mir hoch helfen, als er fertig ist. 

"Taehyung! Warte kurz!", ruft Ahri Noona aus der Küche und kommt raus gestürmt. 

"Ja, Eomma?", sagt er und sieht sie fragend an.

"Dein Vater und ich fahren heute noch zu deinem Onkel. Das heißt, dass du später alleine hier bist. Kannst du uns bitte anrufen, wenn du Zuhause bist? Du vergisst das ja jedes Mal!", teilt sie ihm mit und meckert ihn sofort an.

"Schon verstanden, Eomma! Ich rufe dich dann!", meint er und sie nickt zufrieden.

"Okay, jetzt könnt ihr gehen", grinst sie.

Wir verabschieden uns von ihr und machen uns anschließend auf den Weg.

I fucking hate you | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt