Kapitel 26

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Taehyungs Sicht:

"Ich glaub es einfach nicht, Kim Taehyung! Was haben wir eigentlich bei der Erziehung falsch gemacht? Kannst du mir das bitte sagen?", schreit meine Mutter mich an, als die Haustür ins Schloss fällt.

Sie stampft wütend ins Wohnzimmer und ich folge ihr. Mein Vater sitzt mit ernster Miene auf der Couch und ich schlucke hart. Ich bin am Arsch. Er fragt sofort, was ich schon wieder angerichtet habe und beäugt mich mit giftigen Augen.

"Er wurde für zwei Wochen suspendiert, weil er sich mit einem Mitschüler prügeln musste, warum auch immer!", antwortet meine Mutter wütend und mein Vater steht nun auch auf.

"Willst du mich eigentlich verarschen, Taehyung? Es ist schon schlimm genug, dass du dich mit Jeongguk ständig prügelst, aber dass du dich jetzt auch noch mit anderen Schülern prügelst, ist unterste Schublade! Ich bin so enttäuscht von dir!", brüllt er mich an und kommt auf mich zu.

Ich zucke verängstigt zurück und bemerke, wie sich Tränen in meinen Augen bilden. In meiner Brust wird es unnormal schwer und am liebsten hätte ich jetzt wie ein Baby geweint. Mein Vater packt mich an den Schultern und schüttelt mich einmal durch, doch er tut mir dabei nicht weh.

"Wieso tust du das? Das bringt dir doch alles nichts!", fragt er mich verzweifelt und ich sehe die Tränen in seinen Augen, die er versucht zu unterdrücken.

"I-ich w-wollte doch nur Jeongguk helfen!", entgegne ich weinerlich und streiche mir sofort die Tränen aus dem Gesicht, die aus meinen Augen fließen konnten.

Die Mimik meines Vaters verändert sich schlagartig und er sieht mich nun verblüfft an. Meine Mutter schaut mich ebenfalls verwirrt an.

"Wie du wolltest Jeongguk helfen? Ist mit ihm etwas passiert?", fragt sie mich besorgt.

"Ja! Ihr kennt doch noch Hyesung mit der ganzen Sache mit Doyun. Er hat Jeongguk halt bedrängt und wollte ihm weh tun, dann habe ich eingegriffen und es ist dann ausgeartet! Ich wollte ihn doch nur beschützen!", erzähle ich ihnen und fange dann einfach an zu weinen.

Wieso weine ich überhaupt?! Das ist so nervig! Meine Eltern sehen sich gegenseitig an und seufzen gleichzeitig, bevor sie mich einfach in den Arm nehmen. Ich erwidere die Umarmung direkt und kralle mich wie ein kleines Kind an die beiden.

"Auch, wenn es mich freut, dass du Jeongguk beschützt hast, heißt es noch lange nicht, dass du ohne Strafe davonkommst. Du hast davor auch sehr viel Scheiße gemacht und vor allem deine Noten sehen gar nicht rosig aus! Du hast für die ganzen zwei Wochen und die darauffolgende Woche Hausarrest und versuchst endlich mal deine Noten in den Griff zu bekommen!", meint Appa nachdem wir uns voneinander gelöst haben und sieht mir ernst in die Augen.

Ich nicke sofort und ich finde, ich habe das verdient für die ganzen Aktionen, die ich in letzter Zeit gebracht habe. Ich will meine Eltern nicht mehr enttäuschen! Aber ich werde es niemals schaffen können, alleine diese ganzen Themen, der letzten Monate, zu wiederholen.

"Keine Sorge, Tae! Nuri und Jeongguk werden dir sicherlich helfen beim Lernen", sagt mir Eomma liebevoll und streichelt mir über die Wange.

Ich sehe sie überrascht an und sie fängt an zu lachen.

"Dein Blick hat Bände gesprochen, Taehyung", lacht sie und klopft mir auf die Schulter.

Ich nicke nur und kaue auf meiner Unterlippe rum, ich kann echt froh sein, so tolle Eltern zu haben. Ich bedanke mich viel zu selten bei ihnen.

"Danke, dass ihr nicht allzu böse auf mich seid", murmle ich dann einfach leise und spüre in der nächsten Sekunde, wie Appa mir in die Wange kneift und sie dann abknutscht.

"Sei nicht so süß, du kleiner Gangster. Aber geh gefälligst nach oben und geh duschen. Du bist dreckiger als eine Mülltonne", erwidert er grinsend und schubst mich in den Flur.

Leicht lachend schüttle ich den Kopf und steige die Treppen nach oben. Ich liebe meine Eltern wirklich sehr. 

I fucking hate you | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt