Kapitel 89

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Jeongguks Sicht:

Mit letzter Kraft ziehe ich Taehyung aus diesem blöden Polizeirevier und schubse ihn anschließend gegen die Hausfassade. Der Ältere gibt einen stumpfen Laut von sich und kneift die Augen zusammen, während ich ihn furchtbar wütend anschaue.

"Was soll der Scheiß, Jeongguk? Das hat weh getan!", fragt er mich entsetzt und reibt sich den Hinterkopf.

"Ist das dein verdammter Ernst?! Du fragst mich, was der Scheiß soll? Das sollte ich eher dich fragen, du behindertes mongo Kind! Warum greifst du Hyesung einfach, obwohl sich ein Polizist genau im gleichen Raum befindet und dich dafür festnehmen könnte?", schreie ich los und packe ihn am Kragen.

Meine Fresse, seine Dummheit und Naivität regt mich manchmal so auf! Taehyung sieht mich erst mit großen Augen an, doch zieht daraufhin die Augenbrauen zusammen.

"Hast du nicht gehört, was diese Missgeburt gesagt hat? Wie soll ich da ruhig bleiben?!", fragt er mich wütend und schlägt meine Hand mit voller Kraft von seinem Kragen weg.

"Ich habe gehört, was er gesagt hat! Aber wieso musst du ihn gleich angreifen? Du bist doch sonst nicht so dumm, du-... Mein Gott. Ich könnte dich gerade hauen!", zische ich ihn an und atme tief ein und aus.

"Was ist überhaupt dein Problem, Jeongguk? Es ist doch nichts passiert!", ruft er und schmeißt seine Hände in die Luft.

Hat der sein Gehirn verkauft oder was? Ich geb dem Spast gleich wirklich eine Faust, wenn er sich weiterhin so dumm anstellt.

"Mein Problem ist, dass du dich nicht beherrschen kannst! Ich wäre dich ganz sicher nicht besuchen gekommen, wenn dieser Polizist dich wirklich verhaftet hätte!", antworte ich nun etwas ruhiger und spüre einen heftigen Schmerz an meiner Rippe.

Deswegen atme ich stockend tief ein und halte mir eine Hand an die Stelle. Taehyung mustert mich direkt besorgt und kommt mir näher. Er legt sanft eine Hand auf meine eigene und streichelt über diese. Seine andere Hand findet an meiner Hüfte Platz, an der er mich auch an sich ran zieht. Widerwillig lasse ich es zu und versuche diese Schmerzen auszublenden.

"Tut mir leid, Jeonggukie. Ich habe in dem Moment einfach nicht nachgedacht", entschuldigt er sich und küsst mir auf die Wange.

Immer noch angepisst sehe ich ihm ins Gesicht und muss bei seinem Welpenblick die Augen verdrehen. Der kriegt mich immer wieder mit diesem Welpenblick weich. Schmollend wartet Taehyung auf eine Antwort von mir und kommt mit seinem Gesicht meinem etwas näher. Ich gebe nun endgültig nach und seufze, um ihm dann kurz auf die Lippen zu küssen.

Er beginnt sofort zu lächeln und küsst mich dann nochmal richtig. Wir lösen uns dann auch wieder und Taehyung schmiegt seinen Kopf an meinem Hals.

"Wieso bist du in letzter Zeit so schnell schlecht gelaunt? Seitdem wir aus dem Krankenhaus gekommen sind, schreist du mich entweder an oder willst nur schlafen, wenn du bei mir bist", murmelt Tae.

"Entschuldigung, Kim fucking Taehyung. Meine Mutter ist nächste Woche im siebten Monat und sie jammert jeden Tag wegen ihren angeschwollen Füßen und ihren Rückenschmerzen. Mein Vater und ich rennen nur noch im Haus rum, um ihr alle Sachen zu bringen, die sie braucht! Und wenn mein Vater arbeiten ist, muss ich meiner Mutter helfen zu baden! Weißt du, was für ein Horrortrip das jedes Mal ist, deine eigene Mutter nackt zu sehen? Nein, weißt du nicht. Also hab etwas Verständnis, du Idiot", verteidige ich mich sofort und haue sanft auf seinen Hinterkopf.

Taehyung hebt seinen Kopf etwas an und sieht mich mit verstörtem Gesicht an. Locker, stellt er sich gerade vor wie er seine Mutter baden muss.

"Okay, okay. Ich lasse dich ab heute immer in Ruhe schlafen und wecke dich nicht auf", schüttelt Tae den Kopf und wuschelt mir anschließend durch die Haare.

Hinter uns ertönt ein lautes Hupen und wir drehen uns um. Jin Hyung winkt uns in seinem schwarzen Van zu und Jimin, der auf dem Beifahrersitz hockt, grinst uns breit an.

"Kommt ihr? Wir haben Hunger!", ruft der Kleine und wir nicken nur lachend.

Nach langer Zeit hat unsere Truppe beschlossen, mal wieder zusammen essen zu gehen und heute ist der Tag. Wir haben unsere Freunde in den letzten Monaten echt vernachlässigt und das tat uns leid, deshalb werden wir bedauerlicherweise das ganze Essen bezahlen.

"Bewegt euren Arsch endlich ins Auto! Ich fresse sonst Yoongis Arm!", brüllt Hobi Hyung, als wir die Türen öffnen um einzusteigen.

"Halt die Fresse, Hoseok! Einen Scheiß tust du", schreit Yoongi hysterisch, als Hobi versucht in seinen Arm zu beißen.

Tae und ich sehen uns gleichzeitig an und fangen dann an zu lachen. Wir haben schon sonderbare Freunde, aber sie passen einfach zu uns. 

I fucking hate you | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt