Nervös betrachte ich mein Spiegelbild und richte immer wieder meine Haare, achte darauf, dass die Krawatte und der Kragen meines Hemdes sitzen. Meine Hände zittern unaufhörlich und es macht mich verrückt. Heute ist der Gerichtstermin und endlich wurde entschieden, was mit Hyesung geschehen wird.
Leise klopft es an meiner Zimmertür. Ich sehe durch den Spiegel, wie die Tür anschließend aufgemacht wird und Taehyung kommt mit einem kleinen Lächeln herein. Er hat ebenfalls ein weißes Hemd und eine schwarze Hose an.
Ich kehre dem Spiegel meinen Rücken zu und schaue in Taehyungs Gesicht. Dieser nimmt mein Gesicht zwischen seine Hände und haucht mir einen Kuss auf die Lippen.
"Alles gut?", fragt er besorgt nach.
"Ich bin nervös. Wer weiß, was heute passieren wird", antworte ich und spiele mit meinen Fingern.
"Du brauchst dir keine Sorgen machen, Jeongguk. Hyesung wird auf jeden Fall eine Strafe bekommen. Vor allem wegen den ganzen Drogen und den Beweisen, die die Polizei bei ihm gefunden haben", sagt Taehyung unbekümmert und richtet nochmal meine Haare.
"Ich habe trotzdem irgendwie ein komisches Gefühl. Als würde noch irgendwas passieren", seufze ich.
Taehyung legt fragend den Kopf schief. Ihm fallen dabei seine Haare vor die Augen und er lässt seine Hände in seine vorderen Hosentaschen gleiten. Schlagartig schießt mir die Röte ins Gesicht und ich schaue auf den Boden. Wofür sieht er so heiß aus?
"Hä? Wieso wirst du denn jetzt rot?", fragt er so blöd.
"Schneid deine verdammten Haare, du Affe! Du siehst viel zu gut aus mit längeren Haaren!", keife ich und sehe ihn giftig an.
Nun wird Taehyung rot im Gesicht, nimmt mein Gesicht ruckartig in die Hände und küsst mich einfach. Überrumpelt erwidere ich den Kuss und verschränke meine Hände hinter seinem Rücken. Wir bemerken nicht mal, als es an meiner Tür klopft und meine Mutter hereinspaziert. Erst als sie einen komischen Laut von sich gibt.
"Ach, du Kacke! Das wollte ich jetzt nicht sehen. Ist ja komisch den eigenen Sohn beim Knutschen zu erwischen. Jetzt weiß ich, wie sich Ahri gefühlt hat", sagt sie erschrocken und schüttelt sich einmal.
Taehyung und ich entfernen uns sofort voneinander und kratze mir den Hinterkopf. Wieso platzen diese Frauen immer rein, wenn wir uns küssen? Das ist ja schlimm. Mein Freund fragt meine Mutter, was sie eigentlich wollte und ist noch roter als davor.
"Ähm.. Ich sollte eigentlich Bescheid geben, dass wir gleich losfahren wollen und ihr runterkommen sollt", murmelt sie und spielt mit dem Rock ihres Blumenkleides.
"O-Okay, dann gehen wir mal", erwidere ich und bemerke, wie die Nervosität wieder in mir steigt.
Meine Mutter nickt und flüchtet beinahe aus dem Zimmer. Ich folge ihr und Taehyung läuft mir dicht hinter her. Er streichelt mir über den Rücken und küsst mir nochmal auf die Wange, bevor er sich wieder entfernt. Das hat meine Aufregung verschlimmert als gelindert, Tae. Danke dafür.
"Ihr seid auch mal endlich da. Wir müssen los, Jungs. Ihr seid manchmal schlimmer als eure Mütter", schüttelt mein Vater den Kopf und öffnet die Haustür, um raus zu gehen.
Taehyungs Eltern und meine Mutter verlassen ebenfalls das Haus. Mit einem unwohlen Gefühl bleibe ich immer noch in unserem Flur stehen und möchte gar nicht erst raus gehen. Taehyung dreht sich zu mir um und sieht mich verwirrt an.
"Okay, Jeongguk. Was ist los? Wovor hast du so Angst? Hyesung kann dir nichts tun. Unsere Eltern sind dabei und mehrere Polizisten. Es kann nichts passieren", meint er und legt einen Arm um meine Schulter, zieht mich näher an sich ran.
"Ich will Hyesung wirklich nicht mehr sehen. Die Blicke, die er mir zuwirft, sind echt unangenehm. Am liebsten würde ich einfach nur wegrennen, wenn ich ihm ins Gesicht schauen muss", sage ich ihm verzweifelt.
"Taehyung, Jeongguk! Bewegt eure Ärsche endlich aus dem Haus!", brüllt Jonghyun von draußen.
Taehyung ignoriert seinen Vater und mustert mich nachdenklich. Dann seufzt er und umarmt mich. Ich erwidere die Umarmung ohne Zögern und vergrabe mein Gesicht in seiner Schulter. Er sagt mir, dass er keine Sekunde von meiner Seite weichen wird. Ich nicke stumm und Tae löst sich wieder von mir. Er küsst mir auf die Wange und nimmt meine Hand in seine.
Danach verlassen wir endlich auch das Haus und ich schließe hinter mir die Tür ab. Der Blonde zieht mich dann zum Auto meiner Eltern und wir steigen ein. Ich puste die Luft hörbar aus meinen Lungen und sehe Taehyung von der Seite an. Unbemerkt verschränkt er seine Hand wieder mit meiner. Automatisch muss ich lächeln und senke meinen Blick, als mein Vater durch den Rückspiegel schaut.
"Na endlich, sitzt ihr im Auto! Was habt ihr da drin solange gemacht?", fragt uns mein Vater genervt.
Mein Blick schellt nach oben und begegnet dem Blick meiner Mutter, die grinsend nach Hinten schaut.
"Ich habe mein Handy bei ihm im Zimmer vergessen", lügt Taehyung und zuckt mit den Schultern.
"Was eine lahme Schnecke du bist", meint mein Vater daraufhin nur und fährt los.
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I fucking hate you | Taekook
FanficJahrelang gehen Jeongguk und Taehyung auf die selbe Schule und haben die selben Freunde. Jedoch hassen sie sich wie die Pest und machen sich gegenseitig das Leben schwer. Ihre Freunde und Familie verzweifeln langsam, da ihre Streitereien gar kein E...