Kapitel 80

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Ächzend erhebe ich mich von dem Krankenbett, damit mir Taehyung helfen kann, aus unserem Zimmer zu kommen. Die Ärzte meinen, ich soll anfangen mich zu bewegen und zu laufen, was sich als etwas schmerzhaft herausstellt. Am liebsten würde ich gerade Taehyung von mir weg schubsen und mich wieder ins Bett verkriechen, damit ich diesen Schmerzen entkomme. Taehyung kennt keine Gnade und zieht mich einfach mit sich auf die Beine. 

"Argh.. N-Nein, Tae. Es tut schrecklich weh!", jammere ich und kann nicht richtig atmen.

Ich will mich wieder hinlegen, aber Tae hält mich am Arm fest und schnappt sich das Beatmungsgerät und befestigt es an meinen Kopf. Ich atme endlich wieder durch und nicht mehr stockweise, aber der schmerzt ist immer noch da. 

"Komm schon, du hast dich seit einer Woche nicht aus diesem Zimmer bewegt. Unten warten schon deine Eltern auf uns", meint Taehyung und legt seine Hand sanft auf meinen Rücken und drückt mich von Bett runter. 

Als ich stehe, zische ich leise auf und halte mich an seinem Arm fest. Taehyung flüstert mir zu, dass ich tief durch atmen soll, was ich auch tue und kurz die Augen schließe. 

"Es geht wieder", murmle ich und nehme die Atemmaske ab. 

Taehyung nimmt sie mir aus der Hand und legt sie auf meinen Nachttisch. Er schaltet das Gerät aus und entfernt sich dann auch von mir. 

"Geht es?", fragt er mich besorgt.

"Nein, etwas fehlt", antworte ich und verziehe mein Gesicht.

"Was denn? Willst du was trinken oder brauchst du die Atemmaske?", entgegnet er und schaut sich schnell im Raum um. 

Ich lache leise und ergreife dann einfach seine Hand und verschränke sie mit meiner. Taehyung sieht mich verwirrt an und realisiert in der nächsten Sekunde, was ich meinte. 

"Du bist so süß, Gukkie! Aber das ändert nichts daran, dass du nach unten gehen musst", sagt er und kneift mir in die Wange.

"Schon klar", grinse ich und lasse mich von ihm mitziehen. 

Eigentlich tat das aufstehen einfach nur total weh. Jetzt geht es. Wir steigen dann in einen der Aufzüge im Flur, als wir diesen durchquert haben. Danach fahren wir schweigend nach unten, aber lassen die Hand des anderen nicht los. Als wir im Erdgeschoss sind, verlassen wir den Aufzug und Taehyung führt mich nach draußen. 

"Jeongguk! Taehyung!", höre ich meine Mutter rufen, die langsam auf uns zu läuft und uns beide umarmt.

Ich zische vor Schmerzen auf und ich höre Taehyung auch etwas aufkeuchen. Meine Mutter lässt uns sofort los und entschuldigt sich sofort. Ich lächle sie sanft an und streichle über ihren Bauch. Das bringt sie zum Lächeln.

"Wo ist Appa?", frage ich sie, während wir zu dritt auf eine Bank zu laufen.

"Der holt uns gerade paar Milkshakes. Dein Bruder will unbedingt einen Milchshake und ich könnte ihm das doch nicht vorenthalten", antwortet sie und sieht mich unschuldig an.

"Eomma, du kannst Appa verarschen aber nicht mich", lache ich und sie zieht eine Augenbraue nach oben.

"Sagt genau der Richtige. Als würde ich nicht merken, dass ihr zusammen seid. Amateure", zischt sie mich an und verschränkt die Arme vor der Brust.

"Was?", rufen Taehyung und ich schockiert.

"Ihr habt schon verstanden! Erstmal haltet ihr ununterbrochen Händchen, dann sieht Taehyung so aus, als würde er dich gleich auffressen und Ahri hat mir erzählt, dass ihr auf einmal die Tür abgeschlossen habt, was ihr in den letzten Jahren noch nie gemacht habt. Also ihr zwei Bitches, mir könnt ihr nichts vormachen", mault sie uns tatsächlich an und fängt an zu schmollen.

Taehyung und ich sehen uns etwas sprachlos an und schauen dann zu meiner beleidigten Mutter, die auf den Boden schaut.

"Nuri Noona, du bist schlimmer als das FBI persönlich", sagt ihr Taehyung.

"Tja, ich habe aber recht und ich bin echt sauer. Wann wolltet ihr mir das sagen? Ich weiß ja, dass die anderen gerne mal über reagieren, aber mir hättet ihr das sagen können!", schmollt sie und haut mir auf den Oberschenkel.

"Tut mir Leid, Eomma. Sehe es doch als kleine Strafe, weil du mir deine Schwangerschaft verschwiegen hast und du darfst den anderen noch nichts sagen!", erwidere ich und lege einen Arm um sie. 

Sie kuschelt sich vorsichtig an mich und nickt dann leicht. 

"Okay, verstanden. Ich sage niemanden was", murmelt sie.

"Nuri, mein Schatz! Ich hab deine Milkshakes mitgebracht!", brüllt mein Vater über den Hof und lässt uns alle Drei den Kopf schütteln.

Und ich frage mich, was mit mir schief gelaufen ist. Die Antwort läuft doch auf uns zu!

I fucking hate you | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt