Kapitel 183

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"Halt die Fresse, Yoongi. Vielleicht wird sie wieder in ihr altes Verhaltensmuster fallen und ein Kotzbrocken werden, aber solange sie ein kleines Baby in sich trägt und so nett zu uns allen ist, werde ich es nicht akzeptieren, dass ihr alle so Scheiße von ihr redet. Es interessiert mich kein bisschen, was ihr von dieser Situation haltet, aber sie ist in meinen Augen ein minderjähriges, schwangeres Mädchen, das Unterstützung braucht. Wenn ihr anderer Meinung seid, dann verpisst euch und lasst euch nicht mehr vor Sora blicken", zische ich den Älteren an und weiß ganz genau, dass es jetzt eskalieren wird.

Ungläubig sieht mich Yoongi an und lacht erstmal auf. Jin und Hoseok spannen sich an und pressen ihre Lippen zusammen.

"Also willst du uns gerade sagen, dass wir uns verpissen sollen, wenn wir uns nicht bei der Schlampe entschuldigen?", fragt Yoongi verächtlich nach und starrt mich mit einem undefinierbaren Blick an.

"Yoongi, hör jetzt auf! Es reicht wirklich", meint Hoseok unsicher und schlägt den Genannten gegen die Schulter.

"Warum sollte ich aufhören, wenn er so behindert ist und sich ausnutzen lässt? Der wird nach der Geburt weinend zu uns rennen und uns die Ohren damit vollheulen, weil Sora eine ekelhafte Fotze ist und sich nicht um ihr Kind kümmern will. Ihr habt doch alle gehört, was sie zu ihrer Freundin am Telefon gesagt hat", keift er Hoseok an und schlägt seine Hände weg.

Wie bitte? Sie will sich nicht um ihr Kind kümmern? Meine Gesichtszüge entgleisen vollkommen und ich schaue Yoongi einfach nur sprachlos an. Das kann nicht stimmen. Sie hat doch zu mir gesagt, dass sie das Kind schützen wollte. War das etwa gelogen?

"Was hat sie gesagt?", möchte ich wissen und spüre schon wie es in mir lodert.

Yoongi möchte schon anfangen zu erzählen, aber Jin Hyung hält seine Hand über seinen Mund und sagt, dass er es erzählen wird, weil Yoongi schon genug gesagt hat.

"Als ihr nach Amerika geflogen seid, waren wir danach alle bei deinen Eltern Zuhause und haben zusammen gegessen. Nach dem Essen hat sie einen Anruf bekommen und ist, warum auch immer, in dein Zimmer gegangen. Wir haben dann halt mitbekommen, dass sie in dein Zimmer gegangen ist und wollten dein Territorium schützen. Wir sind dann nach oben gegangen und wollten in dein Zimmer, aber dann haben wir gehört, was sie gesagt hat. Sie hat zu ihrer Freundin gesagt, dass sie es bereut, nicht früher gemerkt zu haben, dass sie von dem Hurensohn Schwanger geworden ist und es nicht abtreiben konnte. Aber das Gute an der Situation ist, dass sie von euch allen auf Händen getragen wird und sich um nichts kümmern muss. Sie hat gar kein Bock auf ein Kind, Jeongguk", erzählt er leise und verzieht keine Miene dabei.

In der nächsten Sekunde geht mein Körper in Flammen auf und ich fühle mich so, als hätte mich jemand verprügelt. Mir wird unglaublich schlecht und ich will es einfach nicht glauben, dass sie sowas gesagt hat. Wieso müssen Kinder immer so leiden, verdammte Scheiße? Wenn Yuna auf die Welt kommt, dann wird Sora sie sicherlich zur Adoption geben. Ich kann das nicht zulassen.

"Guk? Geht es dir gut? Du wirst immer blasser", fragt Hobi besorgt und tauscht mit den anderen Beiden kurze Blicke aus.

Ich schüttle langsam den Kopf und weiß nicht so wirklich, was ich nun tun soll. Solange sie Yuna noch in sich trägt, kann ich sie nicht damit konfrontieren. Wenn Taehyung das erfährt, wird er komplett ausrasten. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie unsere Eltern dann reagieren würden.

"Hört zu. Wir halten alle unsere verdammte Fresse, was dieses Thema angeht. Niemand darf davon erfahren, okay? Ihr erzählt es keiner anderen Person und wir werden nie wieder darüber reden", flüstere ich ihnen zu und ernte dafür verständnislose Blicke von den dreien.

"Was? Wir müssen es jemanden erzählen!", gibt Yoongi entsetzt von sich und die anderen Stimmen ihn nickend zu.

"Nein! Wir werden es niemanden erzählen. Ich muss erstmal.. Ich muss das erstmal verarbeiten und herausfinden, ob sie das Kind zur Adoption frei geben wird", erwidere ich energisch und will keine Widerrede mehr hören.

"Was interessiert dich das überhaupt? Das ist doch ihr Kind", murmelt Yoongi irritiert.

"Es ist doch egal, ob es ihr Kind ist. Ich will das dieses Kind bei seinen Verwandten aufwachsen kann", presse ich heraus und spüre einen deutlichen Schmerz in meiner Brust, als ich mich an die Kinder aus der Psychiatrie erinnere.

Sie konnten nicht bei ihren Familie aufwachsen und werden es wahrscheinlich nie. Ich möchte nicht, dass Yuna auch so ein Schicksal erleben muss und irgendwann erfahren muss, dass ihre Mutter sie nicht haben wollte.

I fucking hate you | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt