Kapitel 97

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"Wie siehst du denn aus?", fragt mich meine Mutter entsetzt, als ich am Montag morgen mit Jogginghose und fetten Pullover in die Küche stolziere und mir mies gelaunt eine Birne aus der Obstschale schnappe, damit ich sie mir ins Maul stopfen konnte.

Sie sitzt mit meinem Vater an der Kücheninsel und trinkt genüsslich ihren Apfel-Zimt Tee, während er seinen heißgeliebten Kaffee trinkt und Kekse frisst. Er hebt bei der Frage meiner Mutter seinen Blick und verdreht die Augen.

"Dein Sohn hasst es immer noch zur Schule zu gehen. Natürlich sieht er nun wie der letzte Penner aus", schmatzt er und schiebt sich noch einen Keks in seinen vollen Mund. 

"Als ob ich mir die Mühe gebe, mich für die Schule gut anzuziehen. Die sollen mal froh sein, dass ich zum Unterricht erscheine", murre ich angepisst.

"Du mit deiner schlechten Laune jedes Mal, wenn du zur Schule musst. Los, verschwinde. Taehyung wartet sowieso draußen auf dich", meckert sie mich an und wedelt mit ihrer Hand in der Luft rum, um mich sozusagen abzuschütteln. 

"Liebevoll, Mutter. Ich wünsche euch keinen schönen Tag", zische ich und verlasse dann mit der ekelhaften Birne in meiner Hand die Küche. 

Im Flur schnappe ich mir meinen Rucksack und reiße die Haustür auf. Eigentlich will ich so schnell wie möglich aus diesem Haus entkommen, aber knalle natürlich gegen meinen Freund, der sein Gleichgewicht verliert und sich versucht an mir festzuhalten, doch mich einfach nur mit sich auf den Boden reißt. Ich klatsche volle Kanne auf ihn drauf und stöhne schmerzerfüllt auf, da sein Knie sich in meinen Bauch rammt. Dabei fliegt zum Glück diese widerliche Birne aus meiner Hand. Also musste ich sie nicht aufessen.

"Ah, fuck! Jeongguk, pass doch mal auf!", mault Taehyung mich an und schiebt mich weg von sich.

Krächzend stehe ich auf und sehe ihn giftig an. 

"Halt bloß die Klappe, bevor ich dir in die Fresse spucke", knurre ich ihn an. 

"Früher hättest du für die Aussage eine aufs Maul bekommen, du Spast", erwidert er scharf und ballt seine Fäuste zusammen. 

Provozierend verdrehe ich die Augen und ziehe die Haustür endlich mit lautem Knall hinter mir zu. Taehyungs Augenbraue fängt an zu zucken und eigentlich sollte ich aufhören, mich wie ein verdammtes Arschloch zu verhalten, da es sonst eskaliert zwischen uns. Natürlich höre ich nicht auf und laufe an ihm vorbei, bedacht meine Schulter gegen seine zu stoßen. 

"Warte ab, mein Schatz. Wenn wir aus dieser Straße gelaufen sind, bist du am Arsch", flüstert er in mein Ohr und läuft anschließend still neben mir her. 

"Ja ja, steck dir diese Drohung in dein-", will ich ihn schon wieder beleidigen, doch plötzlich spüre ich wie er mich mit voller Kraft zu sich umdreht und mich in wenigen Sekunden über seine Schulter wirft. 

Erschrocken schreie ich auf, was sich dann in ein lautes Wimmern entwickelt, weil Taehyung mir, so fest wie er kann, auf den Arsch haut, sodass es total zieht. Also wer darauf steht den Hintern versohlt zu bekommen, ist doch schwer behindert. Es tut einfach nur weh und ist für mich kein Stück erregend. 

"Jetzt, reicht es mir mit dir! Auch wenn du schlechte Laune hast, musst du das nicht an mir auslassen. Beim nächsten Mal werde ich nicht zögern dir eine zu klatschen, du dummes Stück Scheiße. Wir können ganz leicht wieder in unser altes Muster verfallen", teilt er mir erbost mit und haut mir mit voller Wucht nochmal auf den Hintern. 

Ich wimmere wieder auf und beiße mir fest auf die Unterlippe bei diesen Schmerzen. Wieso kann ich denn wirklich nie die Fresse halten? Es ist doch klar, dass Taehyung irgendwann ausrastet und ich erledigt bin. 

"Tut mir Leid, Tae. Ich hab einfach nur echt scheiße geschlafen diese Nacht", sage ich leise und klammere mich in seinen dunkelblauen Pullover, als ich spüre, wie ich langsam von seiner Schulter rutsche. 

Dass es mir einfach gefehlt hat, mit ihm zu kuscheln, erwähne ich natürlich nicht. Wie bescheuert hört sich das bitte an? Taehyung entscheidet sich wohl mich wieder runter zu lassen. Er stellt mich auf meine Beine und hält mich trotzdem noch an meine Taille fest. Ohne etwas zu sagen, küsst er mich und ich werde schlagartig rot im Gesicht, dennoch erwidere ich und lege meine Hand an seinen Hals. 

Nach paar Sekunden löst er sich wieder von mir und beißt mir in die Wange. Ich zische auf und drücke ihn sofort von mir weg. Ich kann es nicht leiden, wenn er das tut. Das tut weh. 

"Hast du dich jetzt beruhigt?", fragt er nach.

Ich nicke. 

"Na dann", sagt er und nimmt dann meine Hand in seine und läuft mit mir weiter zur Schule. 

"Was haben wir jetzt eigentlich als erstes?", frage ich Taehyung verwirrt.

"Herr Kim ist nicht da, darum haben wir jetzt Herr Omide als Vertretung", antwortet er. 

Herr Omide? JACKPOT! Der Tag ist doch noch gerettet, wenn man seinen Lieblingslehrer als erstes am Tag hat! Motiviert zerre ich Taehyung mit mir, damit wir keine Sekunde bei diesem Lehrer verpassen. 

"Ich wünschte, du würdest dich so freuen, wenn du mich siehst", murmelt Taehyung belustigt. 

"Halt den Mund, du Idiot", schmunzle ich. 

I fucking hate you | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt