I fucking hate you | Taekook

Kapitel 54

In der Schule angekommen, werden Jeongguk und ich von den anderen angestarrt und es wird leise getuschelt. Der Jüngere neben mir schnauft genervt auf und fängt leise vor sich hin zu fluchen. Seine Laune ist echt im Keller, wenn er hier ist. Ich drehe meinen Kopf zu ihm um und grinse ihn breit an. Er erwidert meinen Blick und sieht mich angepisst an.

"Lach nicht so hässlich, du Penner", motzt er mich an und haut mir leicht auf den Bauch.

"Ach, komm schon! Lach doch mal, Gukkie", flehe ich und lege meinen Arm um seine Schulter.

Ich ziehe ihn an mich ran und kitzle ihm unter seinem Kinn. Jeongguk schaut mich stur an und kneift die Augen etwas zusammen. Wie gerne ich ihm jetzt einfach einen Kuss auf die Lippen drücken möchte. Er ist einfach nur süß, auch wenn er genervt ist.

"Nein, an diesem Ort kann man nicht lachen. Es ist wie die Hölle auf Erden hier", grummelt er und lässt sich von mir mit ins Gebäude ziehen.

Ich schüttle belustigt den Kopf und führe Jeongguk in einen leeren Korridor, da dort niemand momentan Unterricht hat. Man rastet in den anderen Korridoren beinahe aus, weil man immer wieder von dummen, ignoranten Schülern angerempelt wird. Diese Missgeburten entschuldigen sich nicht mal.

"Ich bin froh, dass du wieder hier bist, Tae. Ohne dich war es noch unerträglicher hier und ich hab mich einsam gefühlt", murmelt Jeongguk plötzlich und blickt beschämt zu Boden.

Mein Herz macht einen Sprung und auf meinem Gesicht breitet sich das fetteste Grinsen aus. Er weiß gar nicht, wie sehr es mich freut, wenn er sowas zu mir sagt. Ich lege meine Hand auf seine Wange, drehe sein Gesicht zu mir und platziere einen kleinen Kuss auf seiner Stirn. Jeongguk beginnt nun endlich auch an zu lächeln und schaut mir mit strahlenden Augen entgegen. Meine Beine fangen an bei diesem Anblick zu schwächeln. Dieser Junge ist so bezaubernd. Mein Gott, ich liebe ihn so sehr, das ist nicht mehr normal.

Anschließend klingelt es zum Unterricht und wir beschleunigen unsere Schritte etwas. An meinem ersten Tag möchte ich jetzt nicht so gerne zu spät kommen. Vorallem nicht bei Mr. Omide, der Kerl bringt mich sonst um. Bevor wir unsere Klassenkameraden treffen, lasse ich Jeongguk los, was er mit einem Knurren kommentiert.

"Penner", beleidigt er mich leise und ich lege den Kopf verwirrt schief.

"Wie bitte?", frage ich nach und sehe den Jüngeren überrascht an.

"Hast du schon richtig verstanden. Wer hat dir erlaubt, dich einfach von mir zu entfernen?", knurrt er mich an.

Er packt mich blitzschnell am Arm und zieht mich zurück an sich. Etwas perplex lasse ich einfach zu, dass er unsere Hände miteinander verschränkt. Wollte er nicht ebenfalls warten, weil es ihm zu schnell ging?

"Starren die dich einfach an und schwärmen.. Du gehörst nur mir", flüstert Jeongguk wirklich angepisst und sieht so aus, als würde er gleich jemanden angreifen.

Dass Jeongguk so besitzergreifend ist, hätte ich jetzt wirklich nicht erwartet. Aber wenn ich ehrlich bin, gefällt es mir total. Dann bekomme ich wenigstens die Bestätigung, dass mein kleiner Hase nur mich will. Bei dem Gedanken muss ich verblödet grinsen. Ich schaue mich um und merke, dass uns tatsächlich viele anstarren. Mein Blick wandert zu Jeongguk, der sein Gesicht zur anderen Seite gewandt hat und seine Zunge in diesem Moment in seine Wange drückt. Breit grinsend hebe ich meine freie Hand und kitzle ihn unter seinem Kinn.

"Du bist süß", flüstere ich ihm grinsend zu und beobachte seine Reaktion.

Er dreht sein Gesicht wieder zu mir, wird etwas rot und fängt an leicht zu lächeln. Mein Güte, mein Herz wird irgendwann stehen bleiben, weil es mit den schnellen Schlägen nicht mehr hinter her kommt.

"Hallo, Schüler. Was steht ihr eigentlich so doof rum? Habt ihr nichts anderes zu tun, als hier im Flur zu vergammeln?", fragt uns Mr. Omide.

"Mr. Omide, sie müssen-", will ein kleiner Streber aus unserer Klasse ihm darauf hinweisen, dass er die Tür aufschließen muss, aber wird von Mr. Omide unterbrochen.

"Ich weiß, dass ihr auf mich gewartet habt, Felix. Das war nicht ernst gemeint", verdreht Mr. Omide die Augen und schließt die Tür auf.

Felix läuft vor Scham rot an und rennt mit den anderen in den Physikraum. Mr. Omide und wir beide bleiben noch draußen stehen und er checkt uns von oben bis unten ab. 

"Wenigstens seid ihr zwei Dummköpfe noch in dieser Klasse. Ich wäre noch vor Langeweile gestorben", sagt er zu uns und betretet dann ebenfalls den Raum.

Jeongguk und ich sehen uns etwas beleidigt an und folgen anschließend unseren Lehrer in den Saal. Ich weiß jetzt nicht, ob ich mich beleidigt oder geschmeichelt fühlen soll.