Wo hört Angst auf und wo fängt Mut an? Was ist der Unterschied zwischen lieben und brauchen? Was ist Liebe? Wieso liebt man? Wieso braucht man? Wieso ist man abhängig?
Und wieso verdammt nochmal kann er mich nicht endlich töten.
Denn nur der Tod lässt vergessen.
Und einander zu vergessen.
Ist so viel einfacher.
Als einander zu vermissen.
T E I L E I N S - D E R S C H A T T E N
MARIES POV:
Es war spät geworden heute oder gestern oder wann auch immer. Ich verließ das Haus meiner besten Freundin Nele um kurz nach eins. Es fuhr kein Bus mehr, das wusste ich, also musste ich wohl oder übel zu Fuß nach Hause. Seit meinem letzten Wechsel wohnte ich schon wieder weiter weg von Nele, doch das waren wir gewöhnt. Noch bevor ich das erste Mal geflohen war, hatte sich Neles Eltern scheiden lassen. Sie war bei ihrer Mutter geblieben, die natürlich sofort neu heiraten musste. Rein zufällig einen steinreichen Bankier, der ihnen ein wunderschönes Riesenhaus am anderen Ende von Köln anbot. Unsere Freundschaft hatte darunter gelitten. Nele hatte die Schule gewechselt und wir sahen uns nur noch wenig. Ich konnte meine beste Freundin kaum wiedererkennen, so verändert hat sie sich. Auch, wenn sie sagte, alles sei okay, ich wusste, dass sich tiefe Augenringe unter ihrem Make-up verbargen und sie regelmäßig unter Nervenzusammenbrüchen litt. Früher hatte sie mir immer erzählt, dass sie sich so allein fühlte, dass sie ihre Mutter kaum noch sah und wenn sie mal zu Hause war, dann kam Nele kaum zu Wort. Ihr Vater hatte ebenfalls den Kontakt zu ihr abgebrochen. Anfangs hatte ich versucht, ihr zu helfen und sie zu trösten, aber irgendwann kam die Zeit, in der ich nicht mehr an sie heran kam. Von da an ging es eigentlich nur noch bergab. Nichts desto trotz war sie meine einzige und gleichzeitig die beste Freundin, die ich je hatte. Ich hatte nicht vor, sie aufzugeben. Aber sie machte es mir manchmal wirklich nicht leicht. Ich lief und dachte an den letzten schönen gemeinsamen Moment, den Nele und ich gehabt hatten: Als sie noch fast jeden Tag nach der Schule zu mir kam, wie wir gelacht hatten und darüber spekulierten, welche Soap-Dramen sich demnächst zwischen dem süßesten Jungen der Schule und dem eindeutig zu aufpolierten Möchtegern-Topmodel abspielen würden. Ich spürte wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete und meine Augen heiß wurden. Nein, jetzt nicht heulen, das brachte doch nichts. Ich steckte mir die Kopfhörer in die Ohren und ging mit gesenktem Blick voran. Mein Verstand kannte den Weg vom Fahrrad fahren, also ließ ich meinen Verstand einfach mal machen und konzentrierte mich auf die Musik, um meinen Kopf frei zu kriegen. Als ich schon eine Weile gegangen war, spürte ich plötzlich etwas meine Schulter anrempeln. Unfähig, mich in der Dunkelheit zu orientieren wurde ich zu Boden gerissen. Ich schrie auf und streckte reflexartig die Arme nach vorne, um mich abzufangen, was mir blöderweise nichts brachte, da ich auf mein Knie fiel. Ein scharfer Schmerz durchzog mich und ich sog stark die Luft zwischen den Zähnen ein.
"Bist du blöd oder so, ich habe doch gerufen", rief jemand.
"Sorry" sagte ich. "Ich hab nicht aufgepasst." Ich schaute auf um zu sehen wer da auf mich zukam. Ein Typ mit rabenschwarzem Haar, das ihm leicht in die Augen fiel. Außerdem trug er eine Snapback. Er schien mich gerade schon wieder anschreien zu wollen, erstarrte jedoch mit offenem Mund, als meine Augen die seine trafen.
So, das war der kurze erste Teil meiner FF. Ich versuche, heute noch einer hochzuladen, lasst mir doch konstruktive Kritik in den Kommentaren da.
LG Kaeferchen
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Wenn du alles aufgeben würdest... (Julien Bam FF FanFiction) (Zum Teil Apecrime)
FanfictionWenn man es genau nimmt, ist Marie so gut wie tot. Doch sie zeigt es nicht. Ihre Panik verschwindet in der Nacht und den leeren Gassen, in denen man ihre Schreie nicht hören würde. Aber plötzlich ist Marie in der Nacht nicht mehr allein. Ihr halbtot...