42. Die erste Prüfung

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Nun war es soweit. Diese Woche sollte ich meine erste Prüfung in Hogwarts ablegen. Natürlich war ich aufgeregt, andererseits wusste ich, dass ich es sowieso schaffen würde. Außerdem sollten die Jahresabschlussprüfungen nur auf die ZAGs und UTZs vorbereiten und die standen noch lange nicht an.

Wir saßen gerade beim Mittagessen, als die Post kam, ein Brief für mich und Volans war dabei. Mein Bruder riss ihn mir sofort aus der Hand und öffnete ihn. "Er ist von Caelum.", sagte er freudig und begann für sich zu lesen. Ich drängte mich so sehr gegen ihn, damit ich mitlesen konnte.

Liebe Aries, lieber Volans,
ich habe es geschafft, ich habe nach einem Jahr endlich das Anwesen unserer Eltern gefunden, es ist genau so überwältigend wie es in meiner Erinnerung ist. Unsere Zimmer werden wir natürlich überarbeiten müssen, denn Aries hat immer noch ein Gitterbett in ihrem Zimmer.
Wir werden während des Sommers dorthin ziehen, ich werde mit Onkel Lucius reden.
Ich freue mich auf euch.

Caelum O. L.

"Er hat es geschafft Volans!", quiekte ich übermütig los, "Unser richtiges Zuhause, der Ort, wo unsere Eltern ganz bestimmt als erstes auftauchen werden, wenn sie irgendwann aus Azkaban kommen!"
Volans schlug mir seine Hand auf den Mund, "Sei still.", sagte er genervt und faltete den Brief wieder zusammen, "Ich sage dir immer wieder, dass du nicht so laut darüber sprechen sollst.", er stand auf und sah mich auffordernd an. "Bereit für die Prüfungen?", prüfend sah er mich an. Ich nickte, stand auf und nahm meine Tasche, wobei ich zwei Teller vom Tisch herunterriss.
Mein Bruder brachte mich zu meiner ersten Prüfung, "Denk erst gar nicht dran abzuschreiben, es werden spezielle Federn genutzt, um das zu verhindern.", er sah mich ernst an, doch ich musste lachen, "Von wem soll ich denn abschreiben? Ich bezweifle, dass jemand schlauer ist, als ich.", eingebildet betrat ich den Raum und setzte mich auf eine freie Bank.

Mein Bruder und ich bestanden die Prüfungen mit Bravour, Draco war hingegen durchschnittlich.

Volans, Theodore, Draco und ich saßen im Gemeinschaftsraum, unsere Koffer waren schon für die morgige Abreise gepackt.
"Hey Draco, diesen Sommer bist du uns endlich los, denn wir ziehen nach Schottland!", rief ich ihm übermütig zu.
Mein Cousin sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an, "Wo wollt ihr denn bitte hinziehen?", spöttisch sah er zu Theodore. "Caelum hat das Anwesen unserer Eltern gefunden.", Volans blickte Draco ernst an, "Caelum ist volljährig und hat die Verantwortung für uns, also gehen wir mit ihm.", er zuckte mit den Schultern.
Unser Cousin nickte desinteressiert und begutachtete seinen Zauberstab, "Dann wird es sehr ruhig ohne euch werden."
Ich lachte los, "Tsss, dann hat dein Daddy wieder mehr Zeit für dich Dracilein.", mit einer
Mischung aus Wut und Spott sah ich ihn an.
"Pass auf was du sagst, Aries!", zischte mein Cousin, bevor Volans sich einmischte. "Wir sollten alle schlafen gehen, morgen geht es nach Hause.", er erhob sich und sah mich auffordernd an, er wusste, dass Draco und ich uns nur weiter streiten würden. Seufzend stand ich auf, "Gute Nacht.", ich warf Volans einen wütenden Blick zu und verschwand in meinem Schlafsaal.
Jolka und Ida lagen in ihren Betten und redeten. Jolka sah kurz auf, als ich den Saal betrat, "Könnt ihr es glauben, dass wir nach dem Sommer schon in die dritte Klasse kommen?", fragte Ida, während sie vor sich hinlächelte.
Jolka schüttelte den Kopf und setzte sich auf, "Meine Eltern sagen auch, dass ihre Zeit hier viel zu schnell vergangen ist."
Aufmerksam sah ich zu Jolka, während ich mich umzog, "Was machen deine Eltern eigentlich?", ich musterte Jolka.
"Meine Mutter ist Heilerin im St.-Mungo. Mein Vater hat eine Zeit lang Zauberstäbe hergestellt, aber nun arbeitet er im Ministerium.", Jolka grinste mich auf ihre besondere Art an.
"Also mein Dad hat einen kleinen Laden in der Winkelgasse und meine Mutter hat auch einen kleinen Laden, jedoch in unserer Stadt.", Ida redete, als wenn sie denken würde, dass es mich interessiert. Ich zog nur die Augenbrauen hoch, "Nicht gerade die besten Umstände.", sagte ich hochnäsig.
Ida verzog beleidigt das Gesicht, "Besser als deine Eltern, die in Askaban sitzen!", impulsiv sah sie mich an.
Da ich wusste, dass sie mich damit nur wütend machen wollte antwortete ich gelassen, "Wenigstens haben sie vor Askaban großes erreicht.", mit einem falschen Lächeln und Wut im Bauch legte ich mich schlafen.

Am nächsten Morgen standen Jolka, Logan und ich am Bahnhof in Hogsmeade, es war wunderschönes Wetter.
"Nächstes Jahr dürfen wir endlich nach Hogsmeade!", lächelnd sah sie mich an. Ich nickte zustimmend, "Endlich kann ich mir Süßigkeiten holen, ohne dass mein Bruder mich erpresst."
Der Bahnhof um uns herum wurde immer voller. "Du musst mit deinem Bruder fahren oder?", Logan sah mich an, als würde er mich bemitleiden. Seufzend nickte ich, "Ja, aber nur noch ein paar Jahre, dann ist Volans auch weg.", ich grinste.

Ich verabschiedete mich von meinen Freunden und stieg in den Zug ein. Es verging eine halbe Ewigkeit, bis ich Volans in einem Abteil fand. Er war alleine, nicht einmal Draco saß bei ihm.
Vor der Tür des Abteils blieb ich stehen, ich wusste nicht, ob er alleine sein wollte oder ob sich niemand zu ihm traute.
Vorsichtig öffnete ich die Tür und sah meinen Bruder vorsichtig an.
"Was zögerst du so, komm rein.", genervt sah er auf.
Schnell schloss ich die Tür, machte es mir auf der großen Bank gemütlich und legte meine Beine hoch.
"Wieso bist du alleine?", fragte ich vorsichtig. Mein Bruder zuckte mit den Schultern, "Ich wollte zur Abwechslung mal eine angenehme Zugfahrt haben, Schwesterherz.", er sah gelangweilt aus dem Fenster, als der Zug sich in Bewegung setzte.
"Dich bedrückt doch etwas, Volans.", murmelte ich leise.
Mein Bruder musterte mich einen Moment und nickte dann langsam, "Genau, du hast es erfasst Aries! Mich bedrückt etwas, wieso bin ich da denn nicht selber draufgekommen?", er sprudelte nur noch voller Ironie und schüttelte dann den Kopf.
"Du hast keine Ahnung was in mir vorgeht, du bist nicht so wie ich Aries. Manchmal frage ich mich, ob du überhaupt meine richtige Schwester bist.", er durchbohrte mich mit seinem fiesen Blick.
"Natürlich bin ich deine Schwester, du Troll!", schrie ich ihn an, dass selbst Volans sich kurz erschreckte.
Er setzte seinen trotzigen Blick auf und ignorierte mich.

Die besonderen Kinder der LestrangesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt