Die besonderen Kinder der Lestranges

148. Dracos Meinungen

"Ich darf dabei sein.", sagte ich feststellend und drehte mich auf dem Absatz um. Ich atmete schwer ein und begab mich zurück zu meinem Onkel, "Ich darf endlich dabei sein.", wiederholte ich mich und begann stolz zu grinsen.
Der selbe Stolz lag meinem Onkel in den Augen, er nickte, aber fuhr anschließend mit seinem Finger über die Lippen, "Deine Mutter wollte es dir selber berichten, tu so, als wüsstest du nichts und sei überrascht."
Ich lachte kurz auf, "Legilimentik, Rabastan.", sagte ich lachend und grinste immer noch vor stolz.
"Hast du die Okklumentik immer noch nicht gelernt, Aries?", er zog seine Augenbrauen hoch und wartete auf meine Antwort.
Ich biss auf meine Unterlippe und seufzte, "Ich habe so viel zutun, ich habe keine Ze..."
"Sag nicht du hast keine Zeit.", er schüttelte vorwurfsvoll mit dem Kopf, "Was ist mit der Legilimentik?"
Ich berichte meinem Onkel, dass ich sie bereits gut beherrschte, jedoch oft die Konzentration verlor und die Gedanken der anderen Personen einfach abrissen.
"Okklumentik solltest du beherrschen. Du musst lernen deinen Geist zu verschließen, wende dich an deine Mutter. Nun geh.", sagte er mit einer ausladenden Handbewegung.
Schnell verließ ich das Zimmer, ich konnte es immer noch kaum glauben, dass ich endlich den dunklen Lord kennenlernen durfte, würde ich auch das dunkle Mal bekommen oder war ich dafür zu jung? Würde Volans es bekommen oder wird er gar nicht dabei sein dürfen? So viele Fragen gingen mir durch den Kopf, als ich Gedankenverloren durch das verbotene Stockwerk ging.

Im Salon saßen meine Brüder und da fiel es mir wieder ein, "Volans, du miese Ratte!", schrie ich laut und zog meinen Zauberstab.
Er blickte nur desinteressiert über die Schulter und wendete sich wieder einem Stück Pergament zu, welches er und Caelum interessiert lasen.
"Ignorier mich nicht!", schrie ich nun lauter und er erhob sich seufzend.
"Was denn?", fragte er und entwaffnete mich mit einer einzigen Handbewegung. Verblüfft und wütender als zuvor sah ich meinem Zauberstab hinterher.
Konnte er nun auch ohne seinen Zauberstab in der Hand zaubern?
Mit weit geöffnetem Mund starrte ich ihn an, "Du kannst es inzwischen auch?", fragte ich entsetzt und hob meinen Zauberstab auf.
Volans zuckte mit den Schultern, als wenn das nichts besonderes war, "Es gibt nichts, was ich nicht kann.", sagte er eingebildet.
"Also im Bruder sein hast du auf jeden Fall versagt!", schrie ich und ging auf ihn zu. Nun erhob sich auch Caelum sichtlich genervt, "Hör auf so zu schreien!", sagte er an mich gewandt, "Und du sei nicht so ein Idiot.", er stieß Volans mit dem Ellenbogen an, der daraufhin das Gesicht verzog.
"Was ist dein Problem, Aries?", Caelum verschränkte die Arme und sah mich an. Ich deutete nur stumm auf Volans, der nur hämisch grinste.
"Er verbreitet wieder einmal Lügen über mich!", schrie ich von neuem. Kurz darauf spürte ich einen leichten Schlag von einer unsichtbaren Hand und hielt mir den Kopf, "Du sollst nicht so schreien!", wiederholte sich Caelum nun lauter.
"Hör auf mit so einem Kinderkram.", sagte er zu Volans und schlug ihm gegen den Bauch.
Fies grinste ich Volans an, der nicht weniger fies zurück grinste.
"Ich habe keine Angst außerhalb der Schule zu zaubern, also pass auf was du sagst, Volans!", sagte ich wütend und ging zurück in mein Zimmer.

Am nächsten Morgen war meine Mutter zurückgekehrt. Ich suchte sie unverzüglich auf, schließlich wollte ich die Okklumentik endlich komplett meistern.
Sie saß mit meiner Tante und meinem Cousin im Wohnraum im oberen Stockwerk. Gemeinsam tranken sie Tee, als ich vorsichtig eintrat und alle drei mich fragend ansahen, "Ich möchte nicht stören, Mutter.", sagte ich höflich und wollte gerade fortfahren, als sie sich fanatisch erhob und zu mir herüber kam, "Du störst keines Wegs!", sagte sie schrill und schob mich unsanft an den runden Tisch. Sie zauberte mir eine Tasse Tee herbei und drückte mich auf einen Stuhl gegenüber von Draco.
Stolz blickte sie zu mir und sah anschließend zu Narzissa und Draco, die sich sichtlich unwohl fühlten.
"Der dunkle Lord kommt nächste Woche hier her!", flüsterte sie leidenschaftlich und strahlte auf ihre Weise glücklich, "Er möchte wissen, was Draco bisher geschafft hat und er möchte dich und deinen Bruder Volans kennenlernten.", voller Stolz rückte sie an mich heran und ich begann sie stolz anzulächeln, wie am Tag zuvor meinen Onkel.
Ich nickte aufgeregt und grinste weiterhin, "Endlich darf ich ihn kennenlernen.", sagte ich fast so leidenschaftlich wie meine Mutter.
Doch Draco und meine Tante schienen nicht begeistert zu sein, dass der dunkle Lord in ihr  Haus kommen würde. Kein Wunder, denn Dracos versuche den Schulleiter umzubringen, waren mehr als halbherzig.
"Hat Draco euch von seinem neuen Plan erzählt?", fragte ich geheimnisvoll und sah Draco fragend an.
Meine Mutter nickte und rümpfte dabei mit der Nase, während sie ihrem Neffen einen flüchtigen Blick zuwarf.
"Er muss die Hilfe von Severus annehmen, Bella!", sagte meine Tante leise und musterte meine Mutter ungläubig. Es schien, als wären sie zurück an den Punkt gelangt, an dem ich sie beim Eintreten unterbrochen hatte.
"Er braucht keine Hilfe von ihm! Man kann ihm nicht trauen, das weißt du Narzissa!"
Ich begann meinen Cousin zu beobachten, der sichtlich zwischen den beiden stand und nicht wusste, was er tun sollte.
"Professor Snape ist ein wunderbarer Lehrer. Ich mag ihm und glaube, dass man ihm vertrauen kann, Mutter.", warf ich selbstsicher ein.
Alle sahen mich an, als wären sie überrascht über meine Meinung vom Professor.
Der missbilligende Blick meiner Mutter verriet mir, dass ich nicht das gesagt hatte, was sie hören wollte.
"Außerdem vertraut der dunkle Lord ihm und nur das zählt. Gerade du solltest das wissen.", sagte meine Tante aufbrausend.
"Schön!", schrie sie schrill durch den Raum, "Und was hältst du davon, Draco?", ihre Stimme war plötzlich zuckersüß.