"Was soll den offiziell sein?", fragte Richard und setzte sein schemisches Grinsen auf.
Eben so erwartungsvoll, wie Richard blickte ich nun Jolka an. Logan schien eben so verwirrt zu sein und sah fragend zu Richard hinüber, der nur mit dem Kopf schüttelte.
"Ach man.", sagte Jolka enttäuscht und seufzte auf, "Ihr zwei passt einfach zusammen."
"Ach Jolka.", sagte ich amüsiert, "Selbst wenn, in meiner Familie heiratet man innerhalb der Familie. Natürlich ein wenig weiter entfernt, aber das ist Richard eindeutig nicht.", sagte ich lachend.
"Er ist reinblütig.", sie zuckte mit den Schultern.
"Meine Familie zählt nicht zu den Unantastbaren, Jolka.", sagte Richard belehrend.
Plötzlich hellte sich ihr Gesicht wieder auf, "Also heißt das, ihr beide wisst, dass ihr füreinander bestimmt seid, aber unterdrückt es, weil Aries Familie es niemals akzeptieren würde?", fragte sie laut, als wenn sie eine Detektivin wäre.
Lachend schüttelte Richard mit dem Kopf und sah zu Boden. Logan hatte mittlerweile seinen Kopf gegen die Wand neben der Tür gelehnt und hielt sich beschämend mit einer Hand die Augen zu.
Lachend legte ich meinen Kopf gegen Richards Schulter und beobachtete Jolka provokant. Da sie blind vor Gefühlen war, konnte sie die Beziehung zwischen mir und Richard nicht verstehen.
"Selbst Logan hat inzwischen eine Freundin!", sie stieß Logan an, der schnell von ihr weg rutschte und etwas murmelte, was klang wie Ach, lass es doch, Joly.
Wie auf Kommando lachten Richard und ich los, als wir bemerkten, dass Logan rot anlief, "Erzähl uns was über sie, Alter.", sagte Richard feixend.
"Loanne, aus Slytherin.", sagte er nur kurz und verdeckte wieder sein Gesicht.
"Die Loanne?!", schrie Richard auf und sah ungläubig zu Jolka, "Ich hätte nie gedacht, dass gerade sie sich mit einem Ravenclaw einlassen würde.", gemein grinste er Logan an, der sich augenblickliche erhob und das Abteil verließ.
Laut lachend sahen Richard und ich uns an, bis Jolka sich einmischte, "Hey, das war echt gemein."
"Seit wann ist er denn so schüchtern?", fragte ich sie lachend und deutete in Richtung der Tür.
Jolka sah seufzend aus dem Fenster.
Langsam schloss ich meine Augen und genoss es einfach hier mit meinen Freunden zu sein, der einzige, der jetzt noch fehlte war Brian. Ich schreckte dramatisch auf,"Hat jemand von euch schon Brian gesehen?"
Richard nickte, "Beim Einsteigen in den Zug. Hat neue Schüler schikaniert. Ich hätte mich ihm liebend gerne angeschlossen, aber Hannah war bei mir.", er machte einen enttäuschten Gesichtsausdruck und legte wie so oft seinen Arm um mich.
Jolkas vielsagender Blick bohrte sich in meine Augen, jedoch wagte sie es nicht auch nur noch ein Wort über dieses Thema zu verlieren.
Schließlich nickte ich ein und er wachte, als es schon dunkel draußen war. Gähnend streckte ich mich und sah zu Richard hinauf, der ebenso zu schlafen schien.
"Wir sind gleich da.", sagte Jolka knapp und band sich ihre Krawatte um.
Müde stupste ich Richard an, der verwirrt seine Augen öffnete. Er nahm seinen Arm von mir und sah aus dem Fenster, bevor er Jolka und mich kurz musterte, "Ist Hannah nicht wieder aufgetaucht?", fragte er besorgt und erhob sich.
"Sie wird bei ihren Freunden sein.", sagte ich beruhigend, als er schon die Tür zum Gang aufriss, "Nein. Mein Vater hat gesagt, dass ich nun mehr als zuvor auf sie aufpassen soll. Ich gehe sie suchen.", sagte er entschlossen. Auf seinem Gesicht lag nun kein schelmisches oder gemeines Grinsen, es war erfüllt mit Fürsorge für seine jüngere Schwester.
"Warum macht er sich nur so einen Kopf?", fragte ich Jolka verständnislos, die sofort einen besserwisserischen Blick aufsetzte und sich nach vorne lehnte, "Jeder weiß, dass es gefährlich werden wird. Mein Onkel hat in den Ferien gesagt, dass sich die Zeiten geändert haben, wir uns aber keine Sorgen machen müssen."
Spöttisch lachte ich auf, "Warum auch.", sagte ich belustigt und erhob mich, denn der Zug wurde schon langsamer.
"Du wirst heute Abend gemeinsam mit Oliver die neuen Schüler in den Gemeinschaftsraum führen.", sagte Jolka ein wenig neidisch.
"Ich habe nicht darum gebeten.", sagte ich schnippisch.
"Weißt du schon wie du es machen wirst? Was wirst du ihnen sagen? Wie wirst du mit ihnen umgehen?", fragte sie neugierig, als wir gemeinsam auf den Gang hinaus gingen.
Ich rollte genervt mit den Augen, "Keine Ahnung? Vielleicht einfach wie es Caelum bei uns tat?", sagte ich genervt und blieb hinter einigen Schülern stehen.
Ich atmete laut ein, bevor ich die jüngeren Schüler bei Seite schob, um als erstes an der Tür zu stehen, wenn der Zug hält. Jolka schlich mir hinterher.
Als der Zug endlich zum stehen kam, öffnete ich die Tür und stieg als Erste auf den Bahnsteig.
Jolka und ich gingen schnurstracks in Richtung der Kutschen, als sich Volans mit zwei Freunden von ihm zu uns kam.
"Hey, Aries.", begrüßte mich Theodore. Ich nickte ihm nur kurz zu.
"Ja, Volans.", sagte ich genervt, als ich seine Blick auffing, "Ich weiß, dass ich gleich die kleinen Ratten in den Gemeinschaftsraum führen muss.", sagte ich besserwisserisch und stieg in die erste freie Kutsche.
"Ich habe gar nichts gesagt.", sagte er eingebildet und fing an mit Theodore ein Gespräch zu führen.
"Troll.", sagte ich extra laut, bevor ich mich von ihm weg drehte und aus dem Fenster sah.
Die Kutsche fuhr endlich los und wir konnten in der Dunkelheit die Lichter des Schlosses sehen.
Dieser Anblick war immer wieder atemberaubend und etwas ganz besonderes. Ich liebte diesen Ort einfach, denn hier durfte ich Zaubern und in gewissen Maßen noch ein Kind sein, was ich Zuhause nicht mehr ausleben konnte.
Die Kutsche hielt vor dem Weg zum Schloss hinauf und glücklich sprang ich hinaus.
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Die besonderen Kinder der Lestranges
Fanfiction(Teil 1) Aries ist das jüngste Kind von Bellatrix und Rodolphus Lestrange. Zusammen mit ihren älteren Brüdern Caelum Orion und Volans Cygnus, wächst sie bei ihrem Onkel Lucius und ihrer Tante Narzissa Malfoy auf. Doch den Namen Lestrange zu tragen...