58. Caelum in Hogwarts

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"Scutum lebt seit einigen Jahren wieder in England. Zuvor hat er in Frankreich, in einem Ort Namens Breteuil gelebt, jedoch auch nicht lange.", erneut seufzte er, "Es bringt nichts dir immer alles zu verheimlichen. Er hat vor einigen Jahren Kontakt zu mir aufgenommen, doch das bleibt unser Geheimnis, ist das klar?", flüsterte er.
Erstaunt über sein Vertrauen nickte ich ihm zu und offenbarte ihm mein Geheimnis.
Ich erzählte ihm, dass ich bereits vor zwei Jahren ein Geschenk von jemandem bekam, und der Brief mit S.M. unterschrieben wurde.

"Der grüne Schnatz war von ihm.", flüsterte er feststellend.
Ich nickte, "Und zu Weihnachten bekam ich erneut ein Geschenk von ihm. Na ja, es waren nur zwei Galleonen, aber er hat wieder Kontakt zu mir aufgenommen, er weiß genau wo ich bin und was ich gerne habe.", flüsterte ich entsetzt.

Mein Bruder schmunzelte erneut. Irgendetwas verschwieg er mir immer noch. Erwartungsvoll zog ich meine Augenbrauen hoch und verschränkte nun die Arme.

"Natürlich weiß er alles.", er stieß sich von dem Tisch ab und ging neugierig durch den Klassenraum, "Er ist Auror.", sagte er, als er sich schließlich wieder zu mir drehte.
"Ich bin mir sicher, dass er zu dir Kontakt aufnimmt, da er hofft dich überzeugen zu können und versucht dich von uns zu trennen.", sagte er ernst.

"Er ist ein Auror?", schrie ich lauthals vor Entsetzen.

"Leise!", zischte mich mein Bruder an und sah sich um.
"Der Schnatz...der grüne Schnatz, wo ist er?", sagte er ernst.

"Zuhause, in meinem Zimmer.", flüsterte ich.

Nachdenklich nickte mein Bruder, "Du nimmst weder Geschenke, noch Briefe von ihm an, noch versuchst du Kontakt zu ihm aufzunehmen, verstehst du das?", fragte er mich ernst.
Hastig nickte ich.
"Ich werde nun Volans darüber unterrichten müssen. Er muss es überprüfen."

"Nein!", sagte ich laut, "Es soll doch niemand davon wissen! Ich werde ihn schon nicht Zuhause besuchen.", sagte ich spöttisch und grinste ihn an.

"Ich vertraue dir, Aries.", Caelum sah nachdenklich durch den Raum.

Nickend sah ich ihn an, "Wie kam es dazu, dass er Auror wurde?", neugierig blickte ich zu meinem Bruder rüber.

"Er schrieb nur so viel, dass er nachdem sein Vater, unser Onkel nach Askaban kam beschlossen hat sich nicht mehr mit den dunklen Künsten zu beschäftigen. Er war zu dem Zeitpunkt ungefähr zwölf Jahre alt, fast so wie du jetzt."

Ungläubig sah ich Caelum an, "Ich bin vierzehn, Caelum.", sagte ich beleidigt, doch er zuckte nur mit den Schultern.

"Aber ich kann dir eines sagen. In ihm fließt Lestrange Blut. Wir sind nicht so einfach von den dunklen Künsten wegzubekommen. Er hat einfach nur Angst. Angst davor dort zu landen wo unsere Eltern und sein Vater sind. Insgeheim interessiert er sich für die dunklen Künste und deshalb wurde er Auror.", überzeugt von seiner Vermutung sah er mich an.

"Ist das nicht widersprüchlich? Er kämpft doch gegen dunkle Magier oder nicht?"

Nachdenklich nickte mein Bruder und starrte vor sich hin, "Aber somit hat er Berührung mit dunkler Magie, als Auror musste er es nicht komplett aufgeben und niemand, der normal denkt, würde ihn in Verbindung eines Lestranges bringen."

"Du bist schlau, Caelum! Hast du dir das alles selber zusammengereimt?"

Mein Bruder nickte, anscheinend war er überrascht von sich selber und sah auf, "Jetzt gerade ist mir das alles in den Sinn gekommen. Es muss so gewesen sein."

"Guten Tag, Aries."
Ich drehte mich zum Korridor und erblickte meinen Onkel in seinen vornehmsten Kleidungsstücken.

"Guten Morgen, Onkel.", sagte ich ernst, bevor er eintrat und den Klassenraum musterte.

"Ich hoffe ihr hattet ein schönes Weihnachtsfest in der Schule.", sagte er ein wenig herablassend und sah zu Caelum herüber.
Es nahm den Anschein, als würden sie noch gemeinsam etwas Wichtiges erledigen müssen.

"Ich warte auf dich, verabschiedet euch voneinander.", ohne sich von mir zu verabschieden verließ er den Raum.
Ich versicherte mich, dass er weit genug weg war, bevor ich meinen Bruder vorwurfsvoll ansah, "Sagtest du nicht, dass du für unseren Onkel nicht den Laufburschen spielen willst?", ich zog die Augenbrauen hoch, als Caelum sich erneut vom Tisch erhob und langsam in Richtung Tür ging.
Schnell folgte ich ihm.

"Ich spiele nicht den Laufburschen, ich spiele etwas größeres.", er blieb stehen und drückte mich kurz, "Wir sehen uns im Sommer, Aries. Grüß Volans von mir.", er lächelte mir kurz zu, bevor er seinen kalten Blick aufsetzte und um die Ecke des Korridors verschwand.

"Etwas größeres.", ich verdrehte die Augen und sah zurück in den Klassenraum auf die Uhr. Es war kurz nach elf. Ich hatte bis nach dem Mittagessen frei bekommen, doch da ich nicht wusste, was ich mit der Zeit anfangen sollte, blieb mir nichts anderes übrig, als in den Unterricht zu gehen.

Ich schnappte mir meine Tasche, die noch im Klassenzimmer lag und machte mich langsam auf den Weg in Richtung Kerker.
Ohne viel Aufsehen zu erregen versuchte ich in den Zaubertrankunterricht zu kommen, doch daraus wurde leider nichts.

"Miss Lestrange, welche eine Ehre, dass sie es doch noch zu meinem Unterricht geschafft haben.", Professor Snape sah mich kühl an und musterte mich, während ich mir einen freien Platz suchte.

"Ich habe eine Freistellung für den Vormittag bekommen, doch das Gespräch mit meinem Bruder war früher beendet als erwartet.", sagte ich ruhig und holte mein Zaubertrankbuch heraus.

"Unser heutiges Thema ist der Alterungstrank, Seite zweihundertsiebenundvierzig.", Snape wendete sich von mir ab und begann die Tafel zu beschriften.
Schnell blätterte ich in meinem Buch, bis ich die besagte Seite gefunden hatte.

"Der Alterungstrank lässt jeden, der ihn einnimmt altern, so wie das Wort schon sagt. Je mehr getrunken wird, desto länger hält die Wirkung auch an. Die Wirkung des Trankes klingt nach einiger Zeit von selber wieder aus. Andere Magie durchschaut jedoch den Alterungstrank.", der Professor sprach laut und deutlich, während er vor seiner Tafel auf und ab ging.

In schmieriger Schrift schrieb ich mit, vielleicht wird dieser Zaubertrank ja dieses Jahr als Abschlussprüfung gewählt.

Mit einem Schlenker seines Zauberstabes ließ Snape alle Bücher zuschlagen.

"Wer kann mir eine Zutat nennen, die dieser Trank beinhaltet?", der Professor sah durch die Klasse, als ich meine Hand langsam hob.

"Nielsson", gespannt drehte ich mich zu Ida, die nicht zu wissen schien, was in den Trank gehören könnte.

Die besonderen Kinder der LestrangesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt