53. Ferien in Hogwarts

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Wir verabschiedeten uns im Gemeinschaftsraum und gingen jeder in unseren Schlafsaal.
Leise schloss ich die Tür und begann mich umzuziehen. Plötzlich hörte ich ein Murmeln und keinen Augenblick später erleuchtete Jolkas Zauberstab.
Neugierig sah sie mich an, "Und? Wie war es?", fragte sie, während sie in ihrem Bett dichter an meins heranrückte.

Lächelnd zog ich mich weiter um.

"Habt ihr euch etwa geküsst?", fragte sie leicht provokant.

Spöttisch lächelte ich sie an und legte mich in mein Bett, "Rede keinen Blödsinn, Jolka. Richard und ich sind als Freund zu diesem Ball gegangen."
Träumend legte ich meine arme hinter den Kopf und keine Sekunde später saß Jolka auf dem Rand meines Himmelbettes, "Du hattest die Wahl zwischen drei Jungs, also wieso Richard?"
Anscheinend hoffte Jolka, dass ich Gefühle gegenüber einem Jungen zeigte.

Seufzend setzte ich mich auf, "Ich bin nicht wie du, Jolka. Nur weil du seit neustem auf Beckye Hoke stehst, heißt es noch lange nicht, dass ich mich auch auf so etwas einlasse."

Jolkas Grinsen wich schlagartig aus ihrem Gesicht, "Das stimmt doch gar nicht.", sagte sie beleidigt und kroch schnell wieder in ihr eigenes Bett rüber.
Provokant setzte ich mich auf und sah zu ihr herüber, "Tu doch nicht so. Ich sehe doch, wie du ihn immer anstarrst, wenn er an dir vorbeigeht.", spöttisch lachend drehte ich mich zur Seite und schlief wenig später auch schon ein.

Müde trat ich am nächsten Morgen aus meinem Schlafsaal und erblickte ein Riesen Durcheinander.
Wie jedes Jahr vor den Ferien schrieb unser Hauslehrer auf, wer nach Hause fährt und wer im Schloss bleiben würde. Suchend sah ich mich nach meinem Bruder um, ich war in den letzten Tagen so mit dem Weihnachtsball beschäftigt gewesen, dass ich nicht einmal wusste, ob wir hier bleiben oder nach Hause fahren würden.
Ich beobachte genau die Schüler meines Hauses, während ich die Stufen zu den Sofas hinabstieg.
"Guten Morgen, Aries.", hörte ich eine spöttische Stimme und drehte mich nach rechts.
Dort hinten stand mein Cousin mit Crabbe, Goyle und Pansy, fragend sah ich zu Draco, der seine Arme verschränkte und mich hochnäsig ansah, "Habe gehört, du und Volans müsst in Hogwarts bleiben.", er lachte schadenfroh und trat an mich heran, doch ich ließ mich nicht provozieren.
"Ich verbringe Weihnachten lieber in Hogwarts, als wie die letzten Jahre mit dir, Draco.", abwerten schüttelte ich mit dem Kopf, als mein Bruder neben mir auftauchte.
Er schien mich zu ignorieren, stattdessen wendete er sich an unseren Cousin, "Onkel Lucius hat heute morgen eine eilige Eule geschickt. Er lässt dich grüßen und wünscht dir, so wie uns ein schönes Weihnachtsfest in Hogwarts."
So wie er auftauchte verschwand Volans auch wieder.
Ich lächelte Draco boshaft an, dem es nicht zu gefallen schien, diese Botschaft von Volans und nicht von seinem Vater zu hören bekommen.
Wütend sah er mich an und ging mit seinen Freunden im Schlepptau an mir vorbei, "Ein schönes Weihnachtsfest.", sagte ich überfreundlich und drehte mich grinsend um.

"Miss Lestrange. Ich nehme an Sie, Mister Lestrange und Mister Malfoy fahren über Weihnachten nach Hause.", Professor Snape stand mit einem Stück Pergament und einer Feder vor mir und wartete, bis ich ihm antwortete.
Ich schüttelte langsam mit dem Kopf, "Nein, Professor. Wir werden das Weihnachtsfest hier in Hogwarts verbringen.", sagte ich anständig.
Der Professor notierte sich unsere Namen und blickte kühl auf mich herab, "Ich hoffe Sie und Mister Lestrange haben Ihre Angelegenheiten geklärt."

"Das haben wir, Professor Snape.", mein Bruder tauchte erneut auf und legte brüderlich einen Arm um mich, "Wir werden Slytherin keine Schande bereiten, das können Sie uns glauben."

Wieder einmal schleimte sich mein Bruder ein. Ich wusste nicht wie er das tat, doch die Lehrer mochten ihn, sie hielten ihn die meiste Zeit für einen anständigen jungen Mann.

Ein kurzes stolzes Lächeln huschte über das Gesicht unseres Hauslehrers, "Ich habe nichts anderes von Ihnen und Ihrer Schwester erwartet, Mister Lestrange. Ich bin mir sicher sie werden schöne Ferien in Hogwarts haben. Holen sie sich im Laufe des Wochenendes Ihre Ferienaufgaben bei mir und den anderen Lehrern ab.", schnurstracks drehte er sich um und verließ den Raum.

"Ferienaufgaben?!", fragte ich Volans ungläubig, doch der lachte auf, "Glaubst du wir verbringen unsere Zeit in den Ferien in der Schule und dürfen unsere Freizeit genießen?"
Er strich mir kurz über die Haare, "Auch wenn Wochenende ist, möchte ich, dass alle Slytherins die in Hogwarts bleiben, einschließlich dir, ihre Uniform tragen. Den Umhang kannst du weglassen.", sagte er ruhig.

Stöhnend schlürfte ich in meinen Schlafsaal, um mir meine Uniform anzuziehen.
Ida war gerade aufgestanden und zog sich gerade an, "Warum ziehst du deine Uniform an?", fragte sie mich, während sie unentschlossen war, was sie anziehen sollte.
"Volans besteht darauf, dass alle Slytherins, die bleiben, ihre Uniform anziehen. Die anderen Schulen sollen einen guten Eindruck von uns haben."

Nickend sah Ida zu mir und zog ihre Alltagskleidung an, denn sie würde in den Ferien nach Hause fahren.

"Wo ist Jolka?"

Ida zuckte mit den Schultern, "Sie ist schon früh am morgen los, sie sagte gestern, sie hätte eine Verabredung."

"Mit Logan oder was?", ich verdrehte die Augen.
Wir zogen uns schweigend weiter an, bis ich mich vor den Spiegel stellte, um meine Krawatte anzubringen, "Ich verbringe das erste Mal die Ferien in Hogwarts. Wusstest du, dass wir Ferienaufgaben bekommen?", fragte ich ungläubig.

Ida verzog das Gesicht. Ich wusste, dass sie nicht gerade die Beste in unserem Jahrgang war und sich so gut es ging vor jeder Aufgabe drückte.
Doch wer etwas erreichen wollte, so wie ich, musste so viel lernen wie es ging, selbst wenn es Aufgaben in den Ferien waren.

Nach dem Frühstück verabschiedete ich mich von Logan und Richard, die die Ferien bei ihren Familien verbringen würden. Auch wenn ich mir immer Ferien in Hogwarts gewünscht hatte, ohne zwei meiner besten Freunde würden die Tage bis zum nächsten Jahr sehr ruhig und langweilig werden.

Die besonderen Kinder der LestrangesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt