33. Caelums Reise

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Die Winkelgasse war wie ausgestorben, kein Wunder, es war ja auch schon fast Weihnachten.
Es herrschte Totenstille, hier und da leuchteten weihnachtliche Kerzen in den Läden.
Ich stolzierte in dem viel zu großen Anorak neben meinem Bruder her und sah interessiert in die Schaufenster hinein. "Verdammt.", murmelte Volans plötzlich. Ich blieb stehen und sah ihn an, "Was ist los?", ich legte den Kopf schief und hoffte, dass es nichts allzu Schlimmes war. "Er schrieb nur, dass wir uns in der Winkelgasse treffen, nichts genaueres.", er sah erschöpft in die Schaufensterscheibe, die vor uns lag. Doch ich schüttelte nur den Kopf. "Weißt du noch in den Sommerferien, nach Caelums zweitem Schuljahr?", rief ich plötzlich. Volans sah mich verwirrt an und wusste sichtlich nicht, worauf ich hinauswollte. "Der kleine Laden, neben der schrägen Laterne.", ich deutete in eine richtig, "Wo wir als Kinder, Süßigkeiten klauen wollten, aber erwischt wurden."
Volans grinste und sah zu Boden, "Dass du dich daran noch erinnern kannst. Onkel Lucius wollte Caelum erst in seinem dritten Schuljahr Geld geben, also mussten wir uns die Süßigkeiten so verschaffen.", er lachte kurz. "Du denkst also er wird dort sein?", Volans sah in die Richtung, in die ich gedeutet hatte. "Wo, wenn nicht dort?", ich dachte nach und rannte schließlich einfach los. Die Wege waren mit Schnee bedeckt und bei jedem Schritt knirschte er so schön.
"Verdammt, Aries.", zischte Volans und ging mir im Schritttempo hinterher.
Enttäuscht setzte ich mich auf die kleinen Stufen, die zum Laden führten, denn hier war Caelum nicht. Ich sah durch die dunkle Nebengasse, in der der Laden lag und seufzte laut. "Sag mal spinnst du?!", zischte Volans, als er mich endlich eingeholt hatte. "Er ist nicht hier Volans.", murmelte ich und stand auf. Mir war kalt, ich war müde und wollte nur noch nach Hause.
Als ich am Schaufenster des kleinen Ladens vorbei trottete bemerkte ich, dass sich dort etwas bewegte und blieb schlagartig stehen. Volans tat es mir gleich, "Was ist?", er folgte meinem Blick, "Dort hat sich etwas bewegt.", flüsterte ich so leise wie ich konnte. "Du hast schon Wahnvorstellungen, Aries. Er hat uns verarscht, er ist nicht hier.", ich hörte die Enttäuschung und Wut aus seiner Stimme heraus.
"Das traust du mir also zu, kleiner Bruder?", hörten wir plötzlich eine Stimme durch die Stille schallen. Volans und ich sahen uns kurz an und drehten uns schlagartig um. Dort stand er, unser großer Bruder, in einem großen schwarzen Umgang gehüllt und grinste überfreudig. "Caelum!", schrie ich und rannte auf ihn zu, um ihn in die Arme zuschließen.
Nach einem lauten Seufzer drückte Volans seinen großen Bruder einmal kurz, er mochte keine Umarmungen, es war ihm "zu emotional".
Ich hakte mich bei Caelum ein, "Wo warst du? Was hast du herausgefunden? Was wolltest du uns erzählen? Warum wolltest du uns hier treffen?", sprudelte es nur aus mir heraus. Caelum lachte kurz auf, "Lasst uns das woanders besprechen, es ist kalt.", entgegnete er.
Wir gingen in den Tropfenden Kessel und setzten uns an einen Tisch in der hintersten Ecke. Hier und da saßen noch einige Gäste. Ich setzte mich neben Volans, Caelum setzte sich uns gegenüber hin und zog die Kapuze von seinem Kopf herunter. Er hatte einen großen Kratzer über dem Kinn. Während ich diesen Kratzer musterte, schien Volans sich nicht zu interessieren, wie es dazu kommen konnte. "Was hast du herausgefunden?", begann Volans ernst, sah meinem Bruder dabei in die Augen und wartete auf seine Antwort. "Ich war in Roskhill, alle Informationen, die ich hatte führten mich immer wieder dorthin.", begann Caelum zu berichten. Ich war einige Tage dort, doch es gab keine weitere Spur des Anwesens, geschweige denn unserer Eltern.", ich senkte meinen Blick und sah enttäuscht auf den Tisch. "Im Herbst führte mich eine Spur ins Fairy Glen, die Landschaft passt zu den Bildern, die es von ihrem Anwesen und den Ländereien gibt. Eine alte reinblütige Familie, namens Cuslle nahm mich eine Zeit lang auf, überzeugte Anhänger des dunklen Lords, wie sie mir sagten.", er holte tief Luft und schwieg einen Moment lang. "Sie kannten unsere Eltern ziemlich gut. Sie waren sich sicher, dass das Anwesen durch keinerlei Zauber geschützt wurde, außer gegen Muggel bevor sie nach Askaban gingen.", fuhr Caelum fort. Volans zog die Augenbrauen hoch, "Warum sollten sie ihr zuhause nicht vor anderen Hexen und Zauberern schützen wollen?", fragte er. Ich verfolge das Gespräch aufmerksam. "Mister Cuslle sagte sie haben wertvolle Dinge, wie Geld und Dokumente, schon immer in ein Verließ in Gringotts gebracht." er zuckte mit den Schultern. "Also kann kein Zauber uns davon abhalten das Anwesen unserer Eltern zu finden!", rief ich überglücklich, "Kann ich mitkommen?"
Caelum schüttelte den Kopf, "Du gehst noch zur Schule, Aries.", er sah mich streng an. Ich seufzte genervt, wäre da nicht die Schule, könnte ich mitkommen. "Wie läuft es in der Schule?", er sah von mir zu Volans und wieder zurück.
"Es ist blöd ohne dich.", murmelte ich leise.
"Ich habe alles im Griff.", beruhigte Volans seinen Bruder. Der nickte ihm nur kurz zu und fuhr fort. "Jeden Falls war ich bis vor kurzem bei der Familie, bis Auroren auf ihrem Anwesen auftauchten.", er deutete kurz auf den Kratzer auf seinem Kinn. "Ich konnte rechtzeitig disapperieren. Dorthin zurück zu kehren wäre zu riskant, vielleicht wissen sie schon wer ich bin.", er sah finster gegen die Wand zwischen Volans und mir.
"Und wo willst du bleiben? Glaubst du etwa, dass du noch einmal rein zufällig eine reinblütige Familie, die dem dunklen Lord treu ist über den Weg läufst?", man hörte den Spott aus Volans Stimme sofort heraus, "Du solltest nach Hause kommen, wenigstens bis wir wieder in die Schule müssen.".
Caelum sah Volans gereizt an, "Du glaubst doch wohl selber nicht, dass Lucius mich wieder dort haben will.", er schüttelte den Kopf.
"Onkel Lucius war sehr aufgebracht, dass du einfach so verschwunden bist, er hat sich Sorgen gemacht!", sagte ich aufgebracht. Ich stand von meinem Stuhl auf, ich wollte, dass Caelum zurückkommt. "Er wird sich freuen, dich wiederzusehen."
Mein ältester Bruder verzog nun das Gesicht, "Klappe Aries.", zischte er gereizt.
Ich schlug mit der Faust auf den Tisch und verließ den Tropfenden Kessel.

Die besonderen Kinder der LestrangesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt