Snape sah mich nickend an, »Vielleicht sollten Sie mal mit ihrem Bruder in Ruhe sprechen.«, er drehte sich um und ging zurück an sein Pult. Toll, darauf hätte ich auch kommen können, vielleicht wusste der Professor ja Näheres? »Professor? Sie wissen, was mit ihm los ist oder?«, ich legte meine Feder weg und sah zu ihm herüber. »Sie lassen sich zu leicht ablenken, Miss Lestrange. Ich bin mir dessen bewusst, dass sie eine sehr intelligente junge Hexe sind, doch trotzdem müssen auch Sie sich auf den Unterrichtsstoff konzentrieren und nun mit ihrer Strafarbeit fortfahren.«, er sah mich streng an, doch ich konnte nicht lockerlassen, »Aber es macht mir große Sorgen, Caelum ist mein Bruder, mein Vaterersatz, ich muss wissen, was mit ihm los ist!«, schrie ich aufgebracht. Professor Snape schlug mit der Hand wütend auf den Tisch, »Das ist die letzte Verwarnung, Sie schreiben nun Ihre Aufgabe zu Ende ohne auch nur noch einen Laut von sich zu geben, sonst droht Slytherin Punkteabzug!«.
Beleidigt schrieb ich die nächsten Stunden die 50 Sätze ordentlich ab. Mit dem beschriebenen Pergament ging ich zum Pult und legte es ruhig vor Snape ab. »Darf ich gehen Professor?«, ich drehte mich schon um, ohne auf seine Antwort zu warten. »Es ist bereits Nachtruhe, Sie gehen ohne Umwege in Ihren Gemeinschaftsraum, sollte eine Lehrkraft oder einer der Vertrauensschüler, Sie ansprechen, sagen Sie, dass sie meine Erlaubnis haben auf dem Gang zu sein. Gute Nacht, Miss Lestrange.«Die Tage vergingen sehr schnell, Caelum war sehr beschäftigt und hatte kaum Zeit für mich, nicht einmal die Strafarbeit und das Nachsitzen hatte er bemerkt, was natürlich umso besser für mich war.
Es war Samstagmorgen, ich wachte um kurz nach 9 Uhr auf und blickte durch den Schlafsaal. Jolka schlief noch, das komische Halbblut-Mädchen saß auf ihrem Bett und schrieb irgendetwas in ein kleines Buch. Ich sprang auf, »Was machst du da?!«, rief ich in einem spöttischen Ton und riss ihr das Buch weg, »Wie gerne wäre ich nur wieder in seiner Nähe, er ist ja so ein wundervoller mutiger Junge.«, ich lachte laut los, »Um wen geht es?«, Ida sprang auf und versuchte das Buch zurück zu gewinnen, ich jedoch zog meinen Zauberstab und ließ das Buch mit Wingardium Leviosa hoch in den Raum schweben.»Das ist gemein, Aries! Gib es mir wieder!«, in dem Moment wurde Jolka wach. »Was ist denn hier los, warum seid ihr schon auf?«, sie sah zum schwebenden Buch rauf und dann zu mir, »Aries, musst du so früh am Morgen schon Ärger machen?«, fragte sie verschlafen und ließ sich zurück in ihr Kissen fallen. Ich nickte nur als Antwort auf ihre Frage, »Ja! Das muss ich!«, sagte ich grinsend. "Dann mach es wenigstens leise.«, murmelte Jolka verschlafen und schloss wieder die Augen. Ich grinste Ida spöttisch an, »Was willst du jetzt machen, Halbblut?«, fragte ich in einer provozierenden Stimmenlage.
Ida schien angestrengt zu überlegen, was nun ihr Plan wäre, »Gib es mir zurück!«, wiederholte sie. Ich rollte mit den Augen und ließ ihr Buch auf einen Hohen Kleiderschrank schweben. »Hol es dir.«, sagte ich schulterzuckend, wendete mich von ihr ab und fing an, in meinem immer noch nicht ausgepackten Koffer nach Kleidung zu suchen. Ich entschied mich für eine schwarze, lange Jeans und meinem Slytherinpullover, denn ich war eine stolze Slytherin und wollte, dass es jeder weiß.
Nachdem ich mich fertig angezogen hatte ging ich in den Gemeinschaftsraum, wo schon das Leben tobte, Deric war auch schon wach, ich ging zu ihm rüber. »Guten Morgen, Deric.«, begrüßte ich ihn. Ich erzählte ihm natürlich sofort, was für einen Spaß ich diesen morgen schon hatte, »Dieses Halbblut hat es nicht anders verdient.«, sagte er grinsend.
Meine Brüder sah ich diesen morgen nicht, vielleicht waren sie trainieren oder schliefen noch, jedoch war ich froh darüber endlich ein wenig Ruhe vor Volans zu haben. »Was hast du heute vor?«, fragte ich Deric während des Frühstücks in der großen Halle, er schüttelte nur den Kopf, »Ich habe heute eigentlich noch gar nichts geplant, aber warst du schon einmal im großen Innenhof? Dort soll es am Wochenende unerlaubte Duelle zwischen Fünftklässlern geben.«, er flüsterte leise, damit ja keine Lehrkraft dies zu Ohren bekam.»Fantastisch!«, ich strahlte ihn begeistert an, "Lass uns dort hin.", ich trank schnell meinen Kürbissaft aus und stand auf, Deric tat es mir gleich. Was für ein wundervoller Tag, dachte ich mir, als wir durch die großen Korridore des Schlosses liefen. Keine Schule, kein nerviger Bruder und keine blöden Mitschüler. »Ich freue mich schon auf die Herbstferien, ich werde hierbleiben und weiterhin das Schloss auskundschaften.«, sagte ich stolz. Deric sah mich verdattert an, »Darfst du nicht nach Hause?«, er zog eine Augenbraue hoch. »Hogwarts ist nun mein zuhause, ich werde für immer hierbleiben!«, quiekte ich hibbelig. »Du weißt schon, dass wir in den Sommerferien nach Hause müssen, ob wir wollen oder nicht.«. Ich seufzte laut, natürlich wusste ich das, jedoch wollte ich noch lange nicht daran denken zurück zu Tante und Onkel zu müssen.
Nach einigen malen falsch abbiegen kamen wir schließlich in dem Innenhof an, er war mit Rasen ausgestattet, in der Mitte stand ein kleiner, alter, bröckeliger Turm. Man kam direkt von den Korridoren in den Innenhof, Deric und ich setzten uns auf das alte Mauerwerk des offenen Korridors. Es sah nicht nach Duellen aus, Professor McGonagall schlich mir ihrem grünen Umhang im Innenhof umher, anscheinend hatte sie Aufsicht. Ich sah Deric an, »Solange der alte Drache hier herumschwirrt wird das mit den Duellen sicherlich nichts.«, er nickte zustimmend.
Es wurde dunkler im Innenhof, anscheinend zog ein Sturm auf. Ich mochte Stürme, sie waren sehr beruhigend für mich und drückend irgendwie meine inneren Gefühle aus. Einige Minuten später fing es in der Ferne an zu Gewittern, schnell zog das Gewitter über uns, es fing an zu regnen. »Gehen Sie bitte alle in ihre Häuser, schnell schnell!«, rief Professor McGonagall über den Innenhof. Deric ließ den Kopf hängen, »Also heute wohl keine Duelle.«, seufzte er, als er von dem Mauerwerk aufstand. »Vielleicht wird das Wetter ja noch besser.«, ich zuckte mit den Schultern. »Wir sind hier in Schottland, Aries. Wenn es einmal anfängt zu regnen wird es den ganzen Tag anhalten! Weißt du das nicht?«, er schüttelte mit dem Kopf. "Ich lebe in England.«, sagte ich genervt.Auf dem Weg zum Gemeinschaftraum nahm ich eine seltsame Stimme wahr, »Hörst du das?«, fragte ich Deric und blieb wie angewurzelt stehen. »Ich werde diese wertlosen Kreaturen töten!«, hörte ich wieder die Stimme zischen. »Lass uns gehen!«, sagte ich unsicher und eilte mit ihm in unserem Gemeinschaftsraum.
Wir platzen in den Raum herein, ich sah angsterfüllt in die Menge, auf der Suche nach Caelum, dieser stand besorgt auf und kam auf mich zu, »Aries, ist was passiert?«
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Die besonderen Kinder der Lestranges
Fanfiction(Teil 1) Aries ist das jüngste Kind von Bellatrix und Rodolphus Lestrange. Zusammen mit ihren älteren Brüdern Caelum Orion und Volans Cygnus, wächst sie bei ihrem Onkel Lucius und ihrer Tante Narzissa Malfoy auf. Doch den Namen Lestrange zu tragen...