Ungefähr eine Stunde später wurde ich wach, da die Abteiltür geöffnet wurde und Theodore hereinkam. Er setzte sich neben mich, als ich mich aufrichtete und an mir herunter auf den Umhang sah.
Volans saß nun Theodore gegenüber und sah ihn zögernd an, "Schreibst du mir, wenn du von deinem Onkel oder deinem Bruder mehr erfahren hast?", fragte er nervös und zupfte an seinem Umhang herum.
"Was ist mit deinem Vater?", fragte ich verschlafen und sah Nott an.
"Er schrieb mir, dass er nicht Zuhause sein würde, wenn ich komme.", Theodore seufzte laut und sah Volans an.
"Ich werde dir schreiben und ich werde Caelum fragen, ob du bei uns deine Ferien verbringen darfst.", sagte mein Bruder ruhig, als Crabbe und Goyle an der Glastür auftauchten. Wortlos erhob sich Draco und stieg zu ihnen auf den Flur hinaus.
Als sie vor der Tür verschwunden waren nahmen Theodore und Volans das Gespräch wieder auf, "Nun wird sich wohl einiges in unserer Welt ändern.", flüsterte er uns zu, als schon wieder die Tür geöffnet wurde. Dieses mal war es die alte Dame mit dem Servierwagen. Strahlend holte ich mein Geld aus meinem Koffer, als sie fragte, ob wir etwas haben möchten. Theodore tat es mir gleich und kaufte sich Kürbispasteten und zwei Lakritszauberstäbe.
Ich hingegen gab mich mit meinen Druhbels und Kesselkuchen zufrieden.
Mein Bruder kaufte wie immer nichts und bediente sich bei Theodore und mir.Spät in der Nacht hielt der Zug am Gleis 9 ¾. Ich erhob mich und steckte meinen Kopf aus dem Fenster, um Ausschau nach meinem Bruder oder Onkel zu halten.
"Komm, Aries.", Volans zog mich an der Schulter weg vom Fenster und schob mich hinaus auf den Gang.
Wir dängelten uns am Bahnsteig durch die Menschenmasse, bis wir unseren Bruder rufen hörten. Grinsend rannte ich auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch, bevor ich ihn schräg musterte.
Er hatte inzwischen längere Haare, was gar nicht mal so übel aussah, er trug einen, für mein Geschmack übertriebenen Anzug mit einem Umhang darüber.
Endlich trödelte auch Volans ein. Er bekam eine grobe Umarmung, welche er wohl oder übel über sich ergehen lassen musste.
"Habt ihr euch von allen verabschiedet?", fragte Caelum, während er durch die Menge blickte, "Wo ist Theodore?"
Volans sah durch die Gegend und entdeckte ihn schnell an eine Wand gelehnt, er verschränkte grimmig die Arme und sah suchend durch die Gegend.
"Wartet hier.", sagte Caelum und schob uns an eine Ecke, wo wir auf ihn warteten, während er zu Theodore hinüber ging. Er redete kurz mit ihm, worauf hin sich sein Gesicht ein wenig erhellte. Schnell schnappte Theodore seine Koffer. Beide kamen nun zu uns herüber und Volans uns ich sahen unseren Bruder fragend an.
"Mister Nott hat mir am Abend noch eine Eule überbracht, in der er schrieb, dass wir bitte seinen Sohn über Sommer aufnehmen sollen. Er ist außerhalb des Landes und möchte nicht, dass Theodore alleine im Anwesen ist."Grinsend sahen wir Theodore an. Endlich wieder Ferien mit ihm zusammen. Die letzten Ferien mit ihm waren schlimmer als jeder Alptraum, denn zu dem Zeitpunkt konnten wir uns nicht ertragen, doch nun waren auch wir Freunde geworden und freuten uns auf den gemeinsamen Sommer.
Als wir in dieser Nacht Zuhause ankamen, schnappten sich gleich die Hauselfen unsere Koffer, brachten sie in die Zimmer und räumten sie aus. Auch wenn wir alle hundemüde waren, mussten wir Theodore unser neues Zuhause ganz genau zeigen.
Ich wollte ihm unbedingt das geheimnisvolle Zimmer meiner Eltern zeigen, doch als ich die Türklinke runter drückte, ließ die Tür sich nicht öffnen. Ich rüttelte, denn die Türen waren schließlich alt und konnten klemmen, doch nichts war zu machen."Kommt da weg, ihr habt da nichts zu suchen. Außerdem ist es spät, wir sollten nun alle schlafen gehen.", Caelum schnappte sich Theodore und zeigte ihm sein vorübergehendes Zimmer.
Ich sah ihnen hinterher und schlug schließlich den Weg in mein Zimmer ein. "Gute Nacht, Volans.", sagte ich leise, als ich an seinem Zimmer vorbei ging und die Tür zu meinem Zimmer öffnete.
Das erste Mal nach einem Jahr stand ich nun wieder in meinem Zimmer. Das Bild des merkwürdigen alten Mannes hing nach wie vor an der Wand und verfolgte mich mit seinem grimmigen Blick."Ich habe versucht ihn abzubekommen. Dauerklebefluch.", Caelum, der gerade in mein Zimmer kam seufzte und begutachtete den Mann, der wieder einmal seinen Gehstock schwang.
"Hast du inzwischen herausgefunden wer das ist?", fragte ich meinen Bruder und setzte mich gähnend auf mein Bett.
"Möglicherweise unser Großvater.", murmelte Caelum, "Sein Name ist mir nicht bekannt, er wird überall nur mit Lestrange erwähnt.", er setzte sich zu mir, "Ich habe eure Zimmer etwas wärmer hergerichtet, ist dir das nicht aufgefallen?"
Ich sah durch mein Zimmer. Der knisternde Kamin ist mir sehr wohl aufgefallen. Doch nun entdeckte ich, dass Regale, mit kleinen Quidditchspielern an der Wand angebracht waren. Aufgeregt sprang ich auf und kletterte auf meinen Schreibtisch, um die Figuren zu betrachten. Sie flogen auf ihren kleinen Besen umher, die Treiber schlugen Klatscher, die sich nach einiger Entfernung in Luft auflösen.
Begeistert sah ich zu meinem Bruder und suchte nach weiteren Neuheiten und entdeckte ein kleines Bücherregal hinter einer Ecke. Sie waren gefüllt mit meinen alten Schulbüchern, bis hin zu alten Kinderbüchern, die ich bei Tante und Onkel besessen hatte.
Plötzlich fiel mir alles aus dem Gesicht und ich setzte mich zurück auf mein Bett.
Besorgt sah Caelum mich an, "Was hast du Aries? Gefällt es dir nicht?"
Ich lächelte kurz, "Doch. Natürlich gefällt es mir. Ich habe gerade nur über etwas anderes nachgedacht.", ich sah ihn nachdenklich an, "Wenn der dunkle Lord zurück ist, wird er unsere Eltern befreien, sagte Volans. Doch dann werden sie hier her zurückkommen oder? Ich dachte sie wollen keine Kinder in ihrem Haus.", Caelum lachte etwas spöttisch auf und schüttelte mit dem Kopf, "Ich sagte damals, dass sie mit kleinen Kindern nichts anfangen können, doch du bist vierzehn, Volans wird dies Jahr noch volljährig...sie werden uns nicht mehr als Kinder sehen.", flüsterte er.Etwas erleichterter als vorher krabbelte ich unter meine Decke, nachdem ich mich umgezogen hatte.
"Und nun schlaf endlich, morgen habe ich eine kleine Überraschung für dich und Volans."
Leise verließ er das Zimmer und ich schlief mit dem knacken des Feuers ein.
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Die besonderen Kinder der Lestranges
Fanfiction(Teil 1) Aries ist das jüngste Kind von Bellatrix und Rodolphus Lestrange. Zusammen mit ihren älteren Brüdern Caelum Orion und Volans Cygnus, wächst sie bei ihrem Onkel Lucius und ihrer Tante Narzissa Malfoy auf. Doch den Namen Lestrange zu tragen...