128. Drama

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"Sei ruhig und komm endlich!", schrie er nun wütend durch die Dunkelheit, "Ich habe keine Lust auf ein weiteres Drama und das nur auf Grund deiner blöden Süßigkeiten!", er stand nun zu mir umgedreht und wartete auf mich.
Ich konnte seine angespannte Laune bis hier her merken, doch ich wollte mich nicht unterkriegen lassen, "Komm jetzt endlich!", schrie Caelum in einem Ton, den ich noch nicht von ihm kannte.
Langsam schlürfend folgte ich ihm und sah mich provokant auf den Ländereien um, als hätte ich diese noch nie zuvor gesehen.
Ich hörte einen Seufzer, bevor mein Bruder zu reden begannen, "Aries Druella, du gehst mir gewaltig auf die Nerven.", sagte er in einem ruhigen Ton, bevor er auf mich zukam, mich wie eine Verbrecherin packte und vor sich her schob.
"Mit dir gehe ich kein einziges Mal mehr in die Winkelgasse! Geh doch alleine, ich hoffe dir passiert etwas und du denkst an meine Worte!", er öffnete mit dem Zauberstab die Türen, als wir näher kamen und wir traten ein. Jedoch ließ er mich nicht los, sondern zog mich mit in den Salon, "Ich habe es satt.", sagte er laut und unsere Tante, Draco, Rabastan und unser Vater sahen auf, als er mich in Richtung unseres Vaters schleppte, "Ich bin nicht ihr Vater, wieso muss ich mich wie einer verhalten, hm?!", geladen sah er unseren Vater an.
Gleichgültig blickte er kurz zu mir und anschließend zu meinem Bruder, "Wer sagt denn, dass du dich wie ihr Vater aufführen sollst?", fragte mein Vater angriffslustig und wies meinen Bruder an mich loszulassen.
Ohne zu wissen, was Caelum sagen sollte, ließ er mich los und sah unseren Vater entsetzt an, "Ich habe mich all die Jahre um Aries und um Volans wie ein Vater gekümmert!", sagte er aufgebracht.
Ich bemerkte, wie die Augen meines Vaters zu Schlitzen wurden. Schließlich stand er auf und ging langsam auf Caelum zu, "Du solltest nun lieber verschwinden, bevor ich die Beherrschung verliere, mein Sohn.", zischte er mit zusammengebissenen Zähnen und tippte Caelum gegen die Brust.
Dieser nahm die Drohung schnell wahr und verschwand mit einem Plop.
Gerade als ich mich ebenfalls aus dem Staub machen wollte, orderte mich mein Onkel zurück, "Nicht so schnell.", er zog mich am Handgelenk, "Setzten. Ich bin mir sicher dein Vater hat dir noch etwas zu sagen."
Da ich mir bewusst war, dass mein Vater schnell die Beherrschung verlieren konnte, setzte ich mich und wartete, dass er sich zu mir umdrehte.
Es dauerte einige Minuten, mir schien es, als würde er versuchen seine Wut zu zügeln.
Schließlich drehte er sich um und fasste sich an den Kopf, bevor er sich neben seinen Bruder stellte, der in dem roten, großen Sessel saß.
"Aries.", sagte er und atmete durch.
Ich wollte ihm am liebsten alles sofort erklären, doch da er mit seiner Geduld sowieso schon am Ende war, wagte ich es nicht mehr unaufgefordert zu sprechen.
Mein Vater war immer noch dabei seine Wut zu zügeln, also griff schließlich mein Onkel ein, "Kannst du uns erklären, wieso dein Bruder so außer sich ist?", fragte er ruhig und verschränkte die arme vor der Brust.
"Er hatte Angst mich alleine in der Winkelgasse zu lassen, dabei habe ich ihm gesagt, dass er gehen kann. Vater hätte mich schließlich auch alleine gehen lassen, wenn ich Caelum nicht gefragt hätte, ob er mitkommt.", sagte ich ein wenig gleichgültig.
Meine Tante versuchte das Gespräch zu ignorieren, denn sie wusste, dass meine Eltern nicht mehr wollten, dass sie sich in solche Angelegenheiten einmischte.
"Vater hat gesagt, dass ich mir noch mehr kaufen darf, aber Caleum ließ mich nicht.", fügte ich noch hastig hinzu.
Rabastan sah ruhig zu seinem Bruder hinauf, "Dein Sohn sollte sich dieses Verhalten wirklich abgewöhnen. Wenn dir danach ist, kann ich dir dabei behilflich sein?", mein Onkel setzte ein boshaftes Grinsen auf, doch er erntete nur einen warnenden Blick von seinem Bruder.
"Ich werde mich darum kümmern. Aber nicht jetzt.", mein Vater setzte sich genervt neben mich und nahm sich ein Glas Feuerwhiskey.
Als ich nach einigen Minuten merkte, dass die Anspannung weniger wurde, wagte ich es wieder etwas zu sagen, "Wo ist Mutter?", fragte ich leise und blickte meinem Vater vorsichtig in die Augen.
Über sein Gesicht huschte ein ironisches Lächeln, "Sie hat ein Treffen mit dem dunklen Lord.", sagte er ruhig und fixierte mich dabei. Schnell sah ich auf den Boden, denn ich hatte Angst, dass wieder einmal das Thema, von dem ich nichts hören wollte, angesprochen werden würde.
Ich bemerkte, dass mein Onkel mich eben so fixierte und warf ihm einen trotzigen Blick zu.
"Geh in dein Zimmer.", sagte mein Onkel nun gleichgültig und deutete über seinen Rücken hin weg in Richtung der Tür.
Es kam mir oftmals fast so vor, als wäre Rabastan mein Vater, so wie er sich manchmal aufführte.
Ich schnaufte wütend und erhob mich. Jedoch ging ich nicht sofort in mein Zimmer und wendete mich an meinen Vater, der immer wieder an seinem Glas nippte, "Wann kommt sie wieder? Sie war fast die ganzen Ferien außer Haus.", ich verzog mein Gesicht, als mein Vater aufsah und mich hasserfüllt anblickte. Ich wusste, dass ich keine Antwort von ihm bekommen würde und verschwand schließlich doch schnell in meinem Zimmer.

Einige Tage später hatte ich mehr oder weniger das Glück meine Mutter im Manor anzutreffen. Sie forderte Volans und mich auf, uns im Speisesaal einzufinden. Nachdem mein Bruder und ich vernichtende Blicke ausgetauscht hatten, setzten wir uns an die lange Tafel. Keine fünf Minuten später tauchte unsere Mutter auf. Ihr Blick wirkte wie immer kühl und distanziert. Elegant stolzierte sie um den Tisch herum und nahm gegenüber von Volans und mir Platz.
Erwartungsvoll sah ich sie an, als ihr Blick plötzlich fanatisch wurde.

Die besonderen Kinder der LestrangesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt