50. Volans

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"Morgen findet der erste Wettkampf statt!", Richard tauchte hinter mir und Brian auf, als wir die letzte Stunde des Tages überlebt hatten, "Im Quidditchstadion.", ergänzte er.

"Morgen?", fragte ich enttäuscht, "Ich muss morgen meine Strafarbeit verrichten.", seufzte ich genervt.
Richard legte den Arm um mich und sag mich falsch mitleidig an, "Was hat die kleine Lestrange angestellt?", fragte er als würde er mit einem Baby reden.
Wütend blieb ich stehen und schubste ihn von mir weg, "Wag es nicht so mit mir zu reden Richard!", sagte ich drohend, während er schon seine Hände ergebend erhob, doch das spöttische Grinsen in seinem Gesicht verging nicht.

"Ich habe Grands Federkiel verzaubert, daraufhin hat er sie gebissen.", als ich daran zurück dachte musste ich wieder lachen.
Brian und Richard sahen sich kurz an und fingen ebenfalls an zu lachen.
"So etwas fällt auch nur dir ein, Aries.", sagte Richard ruhig.

Beim Abendessen traf ich auf meinen Bruder, der genervt zu sein schien, "Aries Druella.", sagte er stöhnend.

"Volans Cygnus.", sagte ich provokant und setzte mich ihm gegenüber.

Sein Blick verfinsterte sich, "Du hast 15 Hauspunkte verloren, wie sollen wir so den Hauspokal gewinnen, hm?", er schüttelte mit dem Kopf und griff sich eine Tomate.

"Ich hatte sie immerhin vorher verdient, bevor ich sie wieder verloren habe.", sagte ich trotzig.

"Die Gryffindors liegen wieder weit vor uns, selbst die Ravenclaws haben uns gestern überholt.", wütend stach er in seine Tomate.

"Du solltest langsam lernen dich wie eine richtige Lestrange zu benehmen. Doch zurzeit ähnelst du eher den Weasleys.", mein Bruder schrie schon fast und stellte mich wieder einmal bloß.

Ich verzog das Gesicht, wie konnte er mich mit diesen Blutsverrätern vergleichen?

"Ich bin keine Blutsverräterin!", schrie ich ihn lauthals an.

Drohend sah Volans zu mir und erhob sich. Er kam um den Tisch herum, kurz bevor er bei mir war erhob ich mich ebenfalls.
Im Augenwinkel merkte ich, wie sich jemand am Tisch der Lehrer regte.

Volans sah mir drohend in die Augen. Er sagte kein Wort, doch ich hielt seinen Blick stand, bevor er mir eine gehörige Ohrfeige verpasste.

Ohne zu zögern griff ich in meinen Umhang, zog meinen Zauberstab heraus und hielt ihn meinem Bruder an die Kehle.

Doch weiter kam ich nicht, denn Volans und ich wurden grob am Kragen gepackt und aus der Halle gezerrt.

Die Tür schloss sich hinter uns und wir wurden weggeschubst, "Was ist nur in euch zwei Dummköpfe gefahren?!", zischte unser Hauslehrer uns an.
Wütend sah ich den Professor an, was mein Bruder mir anscheinend gleichtat.
Volans und ich verloren kein Wort.

"Ich verlange eine Erklärung!", rief Snape so laut, dass es von den Wänden hallte.

"Volans benimmt sich wie ein riesiger Troll.", sagte ich abwertend.

"Ich tue meine Pflichten als Vertrauensschüler, Professor.", unschuldig sah er Snape an und fuhr fort, "Aries hat, auf Grund nicht nötig gewesener Ereignisse, Hauspunkte verloren."

Nun sah der Professor mich an. Ich senkte den Blick und seufzte, mein Bruder war einfach zu gut.

"Ich weiß, dass sie ihre Aufgaben als Vertrauensschüler sehr ernst nehmen, Mister Lestrange.", er sah zwischen mir und Volans hin und her, "Doch dieses Verhalten, wie gerade eben", er zeigte mit dem Finger auf die Türen der Halle, "Vor all den anderen Schülern, dulde ich von keinem Slytherin, auch nicht, wenn er Lestrange heißt.", zischte er.

"Ja, Professor.", sagte Volans.

"Sie sind für heute vom Abendessen ausgeschlossen. Gehen sie in ihre Schlafsäle.", mit den Worten ließ uns unser Hauslehrer vor der großen Halle stehen.

Schweigend gingen Volans und ich nebeneinander her. Vielleicht musste ich mich nur entschuldigen, so wie in unserer Kindheit, damit mein Bruder wieder der Alte wurde?

"Tut mir leid, Volans.", murmelte ich kaum hörbar, denn ich schämte mich so etwas sagen zu müssen.

Nur ein genervtes "Mh.", nahm ich von meinem Bruder wahr.

Im Gemeinschaftsraum wollte ich mich in meinen Saal zurückziehen, doch Volans hielt mich auf, "Setz dich zu mir.", sagte er ruhig, als er sich auf das schwarze Ledersofa vor dem knisternden Kamin setzte.

Langsam ging ich zu ihm und nahm neben ihm Platz.
"Ich weiß, dass ich Caelum nicht ersetzen kann, doch das will ich auch nicht. Ich bin genauso dein Bruder so wie er, aber ich bin nun mal nicht so wie Caelum."

"Stell mich nicht immer vor allen anderen bloß, Volans.", sagte ich standhaft.

Mein Bruder wirkte erschrocken, denn er hatte wohl erwartet, dass ich keinen Konter gebe.

"Egal was ich mache, du stellst mich vor allen Schülern bloß, du lässt mich immer wieder blöd dastehen. Lass. Das.", sagte ich drohend.

Er schien nicht zu wissen, was er antworten sollte und erhob sich schließlich, um in seinem Schlafsaal zu verschwinden.

Zwei Tage später saß ich mit einigen anderen Schülern der dritten und vierten Klasse in der großen Halle. Wir machten unsere Hausaufgaben.
Ich schrieb gerade an meinem Aufsatz über einen Zauber oder Fluch meiner Wahl, "Welchen hast du genommen?", fragte ich meinen Cousin.

"Versteinerungszauber.", murmelte er und sah mich fragend an.

"Portschlüsselzauber.", grinsend sah ich ihn an.

Wir schrieben weiter an unseren Aufsätzen, bis mich erneut etwas ablenkte, "Mit wem gehst du zum Weihnachtsball?"

"Pansy.", sagte er desinteressiert, "Hat dich ein älterer Schüler gefragt?"

"Drei.", murmelte ich leise, denn zwei von ihnen saßen in unmittelbarer Nähe.
Draco sah mich fragend an.
Ich rutschte an ihn heran und wollte ihm gerade die Namen zu flüstern, als ich einen dumpfen Schlag auf dem Hinterkopf spürte.
Vorsichtig drehte ich mich um und erblickte Professor Moody, der schließlich mit seinem großen Gehstock auf mein Pergament schlug.
Seufzend schrieb ich weiter, bis Moody außer Reichweite war.

"Richard, Logan und Theodore.", sagte ich fast verlegen.

"Smith kannst du gleich vergessen.", sagte er spöttisch und wendete sich wieder seinem Aufsatz zu.

"Ich glaube ich werde mit Richard gehen.", sagte ich, bevor ich meine Hausaufgabe beendete und sie beim Professor abgab.

Die besonderen Kinder der LestrangesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt