69. Die Zwillinge

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"Diggory wird gewinnen.", sagte Draco, der beim Frühstück wieder einmal den Tagesprophet durchblätterte, um neue Schlagzeilen über Potter herumposaunen zu können.

"Wie findet die Kimmkorn das nur alles heraus, das ist ja wunderbar.", sagte Jolka, die ebenfalls begeistert neben mir die Zeitung anstarrte.

Ich lachte auf und brach ein Stück Toast durch, als ich bemerkte, dass weder Jolka, noch Draco eine Ahnung hatten, "Unregistrierter Animagus, ich sag es euch.", sagte ich sicher.

Jolka schlug sich mit der Zeitung gegen den Kopf, "Genial, seit dem sie den ersten Artikel über Potter gebracht hat ist das Hogwartsleben so viel lustiger.", grinsend sah sie meinen Cousin an, der inzwischen auch grinsend den neuen Artikel las.

"Und? Was schreibt sie dieses Mal?", fragte ich eher halbherzig interessiert und beendete mein Frühstück.

"Nur was über das Schlammblut Granger.", lachend aß mein Cousin sein Frühstück auf.

"Würdest du nur deine Nase so in die Schulbücher stecken, wie in die Zeitung, Draco.", sagte ich ironisch und schüttelte mit dem Kopf.
"Habe von Brian gehört, dass deine Leistungen in Verwandlung total abgesackt sind, also halt du dein Maul.", abschätzig sah er mich an.

Ich winkte ab und stellte meinen Becher zurück auf den Tisch, nachdem ich ihn geleert hatte, "Dank Richard bin ich wieder ganz vorne dabei.", triumphierend sah ich ihn an, "Lern lieber schön, sonst wird Daddy ganz böse sein.", sagte ich lachend und erhob mich mit Jolka.

"Immerhin habe ich einen Daddy.", sagte er fies und wartete meine Reaktion ab.
Ausdruckslos sah ich ihn an, "Wer sagt, dass ich keinen habe, Draco?", sagte ich furchteinflößend, "Nur weil meine Eltern nicht so feige sind wie dein Vater und dazu stehen, was sie getan haben, heißt es nicht, dass ich keine Eltern habe.", ich versuchte meine Wut unter Kontrolle zu behalten. Auch wenn die Halle noch nicht voll war, drehten sich schon einige Köpfe zu uns um, unter anderen auch die der Weasleyzwillinge. Interessiert sahen sie zu uns und aßen dabei ihr Frühstück weiter.
"Onkel Lucius ist feige, Draco! Und wie der Vater, so der Sohn, vergiss das niemals.", zischte ich laut.

Kochend vor Wut sah er mich an, doch er wusste in dem Moment nichts zu sagen, denn es hallten Pfiffe vom Gryffindortisch zu uns herüber, "Zeig's ihm, Lestrange!", hörte ich die Weasleys wie aus einem Mund rufen, doch ich ignorierte sie.
Jolka zog mich an meinem Umhang vom Tisch weg, denn sie hatte so früh am Morgen noch keine Lust auf Streit.
Tief durchatmend ließ ich mich mit ziehen.
Gerade, als wir an den großen Flügeltüren der Halle angekommen waren gab es eine laute Explosion in der Halle, auf die ein Schleppern folgte.
Jolka und ich drehten uns erschrocken um und suchten dem Auslöser.
Einige Bänke und etwas Frühstück vom Slytherintisch lagen in der Halle verteilt. Die Bänke waren in kleine Stücke zerfetzt und nur knapp daneben stand mein Cousin mit erhobenen Zauberstab, der in unsere Richtung zeigte.
Verwirrt sah ich zu Jolka, die auch nicht zu wissen schien, was dort vor sich ging.
Doch als ich an ihr vorbei sah, entdeckte ich, dass die Weasleyzwillinge gerade ihre Zauberstäbe in die Taschen verschwinden ließen und zufrieden grinsten.

"Lass uns abhauen, bevor wir damit in Verbindung gebracht werden.", murmelte Jolka schnell und stürmte davon, doch zu spät, in der Tür der Halle standen bereits Professor McGonagall und Mister Filch,  dicht gefolgt von seiner Katze.
"Was ist hier los?", rief er gereizt und trat schon einen Schritt auf uns zu.

"Fred und George Weasley.", hörte ich McGonagall schon rufen. Sie machte eine Handbewegung und kurz darauf machten die Zwillinge sich auf den Weg zu ihr.
Mein Cousin stieß ebenfalls dazu. Kochend vor Wut hielt er immer noch seinen Zauberstab in der Hand. Ob er überlegte einen Fluch auf die Zwillinge vor der McGonagall zu jagen?
Die Professorin sah nun von den Zwillingen, über Jolka und mich, rüber zu Draco.

"Ich erwarte eine Erklärung von all dem hier.", sagte McGonagall entsetzt.
Mister Filch hatte inzwischen einen Besen geholt und fing an die Halle zu fegen. Professor McGonagall sah zu ihm und schüttelte nur mit dem Kopf, bevor sie uns wieder erwartungsvoll ansah.

"Malfoy wollte seine Cousine angreifen, als sie und ihre Freundin die Halle verlassen wollten.", sagte einer der Zwillinge nach einer halben Ewigkeit.
"Dann wollten wir ihn stoppen, aber wir haben wohl ein wenig übertrieben.", sagte der andere von ihnen.
Nun sah sie zu meinem Cousin, der sie nur wütend ansah, "15 Punkte Abzug für Slytherin.", sagte sie schroff.
Die Weasleys grinsten.
"Und 30 Punkte Abzug für Gryffindor.", sie sah die beiden mit strenger Miene an, "Einen Explosionszauber in der Schule und dann noch gegen einen Mitschüler. Das hätte bös enden können.", sie schüttelte den Kopf, während sie die Zwillinge ansah, "Ich möchte Sie zwei nach dem Mittagessen in meinem Büro sprechen.", sagte sie, bevor sie zum Hausmeister ging, um die Halle wieder in Ordnung zu zaubern.

Die Weasleys schielten zu ihr herüber und ließen von dem bereuenden Blicken ab. Ich wusste nicht, ob ich mich bedanken sollte, denn schließlich ist es noch gar nicht so lange her, dass die zwei mir gedroht hatten.
Sie sahen kurz zu mir uns grinsten mich an. Plötzlich spürte ich einen Schlag auf den Hinterkopf, "Lass dich nur mit diesen Blutsverrätern ein. Wird Volans und Caelum bestimmt nicht gefallen.", er stieß mich weg und verließ die Halle.
Zufrieden mit sich und der Welt verließen ebenfalls die Zwillinge die Halle.

"Warum sollten die Weasleys mir helfen?", fragte ich Jolka nachdenklich, als wir um den See herum spazierten. Sie zuckte mit den Schultern, "Wahrscheinlich weil sie Malfoy weniger leiden können, als dich, Aries.", sie musste grinsen.

"Dass er es auch nur wagt, immer noch andere hinterrücks angreifen zu wollen, Feigling.", sagte ich abschätzig und verschränkte die Arme.

"Glaubst du er erzählt es Volans?", Jolka blieb stehen und sah ängstlich aus.
Ich nickte ihr zu, "Ja.", sagte ich knapp und sah hinauf zum Schloss, "Er wird die ganze Geschichte so umdrehen, dass sie ihm passt.", Zorn stieg in mir auf.

Die besonderen Kinder der LestrangesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt