1. Die Kindheit der Geschwister

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Mein Name ist Aries Druella Lestrange, ich bin das jüngste Kind der berüchtigten Todesser Bellatrix und Rodolphus Lestrange. Da meine Mutter, bevor sie nach Azkaban kam, unbewusst Schwanger war, bekam sie mich im November 1980, jedoch erinnere ich mich nicht mehr an meine Eltern.

Ich hatte noch einen fünf Jahre älteren Bruder namens Caelum Orion Lestrange, er wurde im Februar 1975 geboren und wurde noch bis zu seinem sechsten Lebensjahr von unseren Eltern aufgezogen, er ist der ganze Stolz meines Vaters gewesen. Außerdem ist da noch mein drei Jahre älterer Bruder, Volans Cygnus Lestrange, er wurde im Jahre 1977 in die Welt gesetzt und hat somit, wie mein ältester Bruder, noch eine gewisse Zeit mit unseren Eltern verbracht. Jedoch wurden die beiden, nachdem unsere Eltern gefasst wurden, bei unserem Onkel Lucius Malfoy untergebracht, genauso wie ich.

Unser Onkel hatte viel Geld und ein großes Anwesen, wir alle bekamen großzügige Zimmer im rechten Flügel des zweiten Stockes. Mein Zimmer lag genau neben dem meines Cousins Draco, welcher ca. ein halbes Jahr älter als ich war.

Unsere Kindheit bei den Malfoys war recht streng, nicht selten gab es von meinem Onkel einen leichten Schlag mit seinem Gehstock, wenn wir uns unangemessen verhielten. Seine Ansicht von einem angemessenen Verhalten, war es sich nicht auf Muggelstämmige, bei uns zuhause genannte Schlammblüter, einzulassen, sie zu verabscheuen und stolz auf das reine Blut zu sein. Und das waren wir.

Im Sommer 1986 bekam Caelum seinen Aufnahmebrief, sowie eine Materialliste von Hogwarts, der Schule für junge Hexen und Zauberer in Großbritannien. Ich war zu dem Zeitpunkt fünf Jahre alt. Da meine Tante an dem Tag, an dem mein ältester Bruder seinen Hogwartsbrief bekam, nicht im Lande war und mein Onkel, Volans und Draco als zu jung ansah, um mit mir ein paar Stunden alleine zu bleiben, nahm er mich mit in die Winkelgasse.

Er packte mich recht unsanft an der Hand und zog mich hinter sich her, dass ich schon laufen musste, um Schritt halten zu können. Caelum brauchte eine Menge Schulbücher, einen speziell angefertigten Umhang, natürlich einen Zauberstab und eine Menge anderer Sachen für die neue Schule. Ich konnte es kaum erwarten auch endlich nach Hogwarts kommen zu dürfen um all das zu lernen, was mein ältester Bruder nun lernen durfte, doch ich war die jüngste, von uns, also hieß es abwarten.

Vier Jahre später bekam nun auch mein anderer Bruder seinen Hogwartsbrief. Ich war recht froh in loszuwerden, denn ihn ihm floss noch mehr "Black-Blut", wie es meine Tante Narzissa so schön sagte, als in Caelum und mir. Er war sadistisch und quälte mich oftmals, natürlich wusste ich mich zu wehren, denn ich war genauso wie er eine Lestrange, das durften wir laut meinem Onkel niemals vergessen.

Es wurde leiser im Anwesen der Malfoys, als Volans nun auch nach Hogwarts ging. Draco und ich wurden weiterhin fast täglich ab 8:00 Uhr morgens von meinem Onkel in Sachen Schreiben und Rechnen unterrichtet, natürlich bereitete er uns auch auf Hogwarts vor. Wenn wir bei einem Thema hinterher hingen oder uns während seines "Unterrichts" nicht benommen hatten, ließ er uns sogar bis nach Mitternacht unter strenger Aufsicht einen Aufsatz oder ähnliches schreiben.

Drei Tage, nachdem Volans nach Hogwarts gereist war, kam eine Eule für meinen Onkel an. Mein Onkel hatte Volans eindeutig lieber als Caelum und mich. Natürlich war ich neugierig und wollte unbedingt wissen, was mein Bruder ihm schrieb, ich stand von meinen Aufgaben auf und ging zu ihm rüber, um ihm über die Schulter zu gucken und zu lesen, was im Brief stand.

Daraufhin bekam ich mit seinem Gehstock einen leichten Hieb versetzt, »Sei nicht so neugierig und bearbeite weiter deine Aufgaben!« zischte er mich mit strengem Blick an. Ich antworte, dass ich meine Aufgaben fertig hätte und nur wissen wolle, in welchem Haus mein Bruder nun war. »Slytherin, sowie Caelum auch und du und Draco werdet ebenfalls nach Slytherin kommen.«, sagte er kühl, ohne den Blick vom Brief zu heben. Ich setzte mich zu Draco, der mich mit hochgezogener Augenbraue ansah, ich ignorierte ihn jedoch.

Slytherin...jeder unserer Familie war in Slytherin, außer der Cousin meiner Mutter, dieser wurde nach Gryffindor geschickt, jedoch war er ein Blutsverräter und somit nicht wichtig für die Familie. Ich sah zu meinem Onkel rüber »Ich habe meine Aufgaben fertig, darf ich in mein Zimmer gehen?« ich war gerade dabei aufzustehen, als mein Onkel schon hinter mir stand und mich zurück auf meinen Stuhl drückte.

Ich stieß ein genervtes Seufzen aus. Mein Onkel nahm meinen geschriebenen Aufsatz über "Marvin dem Bösen" und las ihn sich durch. Nach einer halben Ewigkeit legte er das beschriebene Pergament wieder auf den Tisch. »Geh.«, sagte er ohne mich auch nur anzusehen und wandte sich seinem Sohn zu.

Ich stand auf und schlenderte durchs Manor, bis ich an meinem Zimmer ankam. Es war ein dunkler, großer Raum, mit einem Himmelbett in der rechten Ecke, einem großen schwarzen Kleiderschrank gegenüber vom Bett und einem Schreibtisch, der vor einem Fenster stand. Ich ging zu meinem Bücherregal und zog das Buch "Die Märchen von Beedle dem Barden" heraus, welches meine Tante mir damals immer vorlas, wenn ich krank gewesen war.

Ich war gerade erst acht Jahre alt, jedoch war ich nicht wie die anderen Kinder meines Alters, die auf Bäume kletterten oder etwa mit anderen Kindern auf der Straße spielten. Nein, ich war ein Kind, welches dazu erzogen wurde mich früher oder später für die dunklen Künste zu begeistern. Dies war mir klar, jedoch fand ich die dunklen Künste jetzt schon spannend, ich war nun mal eine wahre Lestrange und sehr stolz darauf.

Zwei Jahre vergingen recht schnell und Draco kam nun auch nach Hogwarts. Auch wenn er nicht der tollste Cousin war, ohne ihn und ohne meine Brüder war es Zuhause sehr langweilig geworden. Meine Tante versuchte mich immer wieder aufs Neue in Kleider oder Röcke zu stecken, wogegen ich mich mit aller Kraft wehrte und sie nach jedem Versuch selbst ein Kleid trug, denn meine magischen Fähigkeiten machten sich stark bemerkbar, wenn ich wieder einmal wütend war. »Du bist wie deine Mutter!«, entgegnete sie mir immer wieder. Ich ging mit einem stolzen Grinsen in mein Zimmer und ließ von einem Hauselfen die letzten Sachen in meinen Koffer packen, denn dieses Jahr war ich dran!

Die besonderen Kinder der LestrangesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt