138. Alte Freunde

419 25 1
                                    

Potters Zauberstab flog durch die Lüfte und landete einige Stockwerke tiefer.
"Aufhören!", rief eine aufgebrachte Stimme, als Ron Weasley sich aufrichtete.
"Was soll das werden?", fragte Professor McGonagall, als sie näher kam und sah uns als auch Potter und Weasley vorwurfsvoll an.

"Die Slytherins haben Harry und Ron angegriffen.", sagte plötzlich eine kleine Gryffindor, die uns die ganze Zeit beobachtet hatte.
"Danke, Miss Roberts.", sagte McGonagall und sah von Volans zu mir, "Ist dem so?", fragte sie streng.
Ich sagte lieber nichts und überließ meinem Bruder das reden, "Professor, die beiden haben unsere Familie zu tiefst beleidigt. Sie sagten, dass unsere Mutter eine verrückte Sabberhexe ist und unser Vater sie nur..."
McGonagall hob eine Hand und signalisierte Volans aufzuhören, "Sparen Sie sich diesen Unfug, Mister Lestrange.", sagte sie laut und blickte nun zu mir, "10 Punkte Abzug für Slytherin."
Genervt stöhnte ich auf und drehte mich um, "Gehen Sie!", sagte die Lehrerin laut zu meinem Bruder, der mich schnell einholte.
"Deine Schuld. Du hast die beiden angegriffen.", sagte er genervt.
"Ach ja? Und du als mein so weiser Bruder hättest es natürlich einfach so hingenommen.", sagte ich spöttisch und bog um eine Ecke.
Sein Schweigen sagte mir, dass er früher oder später genau so wie ich gehandelt hätte.

Im Gemeinschaftsraum angekommen holte ich mir meine Schulbücher und etwas zum schreiben, um mich an meine Aufgaben zu machen.
Volans tat es mir gleich, doch wir waren nicht die einzigen, die angestrengt oder aber auch genervt ihre Aufgaben bearbeiten.
Viele Slytherins aus meinem Jahrgang saßen an den Tischen und hingen über ihren Büchern.
Mein Bruder kam an den Tisch und legte mir einen Stapel Pergament hin, "Einige Notizen aus meinem und Caelums ZAG Jahr.", sagte er desinteressiert, "Verwandlung müsste ziemlich weit unten sein."

Gähnend schlug Volans Zaubertränke für Fortgeschrittene auf und begann sich Notizen zu einigen tränken zu machen.
Nachdem ich eine Weile auf seine Feder gestarrt hatte, begann ich die Pergamentblätter durchzusehen, das was mich nicht interessierte, oder besser gesagt, die Fächer, in denen ich sicher war, sortierte ich gleich aus.
Am Ende blieben nur noch 8 Blätter über Verwandlung und 3 aus Kräuterkunde übrig.
Volans sah von seinem Blatt auf und beobachtete mich, wie ich die Zettel lustlos betrachtete. Ich hatte vor sie zu lesen, jedoch war ich immer wieder von den Schülern im Gemeinschaftsraum abgelenkt.
"Volans!", stöhnte ich genervt, als einige Schüler weiter ab von uns begannen sich Pfefferkobolde in den Mund zu stopfen.
Mein Bruder drehte sich kurz um, um zu sehen, warum ich aufstöhnte, "Das ist dein Problem, Aries, nicht mehr meins.", gemein sah er mich an, als Oliver herein kam und die Sache zu meinem Glück regelte.
Er erblickte mich und zog kurz die Augenbrauen hoch. Ich rollte nur mit den Augen und begann meine Bücher aufzuschlagen.

Am Nachmittag traf ich mich mit Brian, Logan, Richard und Jolka. Wir gingen zum Waldrand hinunter und setzten uns auf die trockene Rasenfläche. Hier waren wir ungestört, denn die anderen Schüler waren in den Innenhöfen oder am See.
"Mein Vater sagte er und meine Mum werden auf der Seite des dunklen Lords kämpfen, wenn es dazu kommen sollte.", sagte Braun stolz. Er sah in die Runde und fixierte schließlich mich, "Ich würde natürlich den Weg meiner Eltern gehen.", hochmütig sah er uns an.
Richard lachte, schüttelte aber mit dem Kopf, als Brian ihn fragend ansah.
"Was ist mit euch?", fragte ich Jolka und Logan, die beide stumm das Gras aus dem Boden zogen, "Na ja...", sagte Logan und sah auf, "Ich persönlich werde mich dort raushalten.", er sah nun zu Jolka, die nur unsicher mit den Schultern zuckte, "Wir sind Schüler. Warum sollten wir kämpfen?", sie zwang sich ein Lächeln auf und sah wieder zu Boden.
Seufzend schmiss ich mich in den Rasen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Richard, der neben mir saß tat es mir gleich. Träumend starrte ich in den Himmel hinauf und bemerkte ziemlich schnell, dass Richard seinen Kopf gedreht hatte und mich beobachtete.
"Brian, ich sollte dir noch bei Kräuterkunde helfen.", sagte Logan auffordernd und erhob sich. Laut seufzend und eher widerwillig stand Brian auf und folgte ihm.
"Ich treffe mich mit meinem Freund.", sagte Jolka schnell und verschwand ebenfalls.
Liegend winkte ich ihr desinteressiert zu und drehte anschließend auch den Kopf, um Richard anzusehen, "Was gibt es da zu glotzen, Boith?", fragte ich und lächelte ihn fies an.
Richard grinste schelmisch wie immer und sah mich mit seinen blau-grünen Augen an, "Hast du in den letzten Jahren mal an Derick gedacht?", fragte er mich plötzlich ernst.
Ich drehte den Kopf weg und sah zurück in den Himmel, "Nein, nicht wirklich.", flüsterte ich, "Es fühlt sich an, als hätte es ihn niemals gegeben.", sagte ich kalt.
Richard atmete laut ein, "Er war in der ersten Klasse dein bester Freund, Aries.", sagte er ungläubig und setzte sich auf. Ungläubig blickte er auf mich herab und ich setzte mich schließlich ebenfalls auf, "Er hatte Vorurteile gegenüber meiner Familie. Er war kein loyaler Freund und hat sich mit Bill Pack abgegeben, nachdem ich ihn abgeschrieben hatte, obwohl er ihn hasste. Er hatte keine Freunde, er war so jämmerlich, dass er bei Bill angekrochen kam.", sagte ich voller Hass.
Richard schüttelte mit dem Kopf, "Ich denke in der letzten Zeit oft an ihn, ich frage mich wo er gelandet ist. Bill sagte letztes Jahr er wäre nach Irland, in eine Muggelfamilie gekommen."
Abwertend sah ich ihn an, "Das ist ja widerlich!", sagte ich laut und rümpfte die Nase, "Was soll ein Zauberer unter Muggeln?"

"Seine Eltern sind in Askaban, hast du das schon vergessen? Der dunkle Lord ist zurückgekehrt und es schien wohl zu gefährlich ihn zurück nach Hogwarts gehen zu lassen. Es wird gesagt, dass sein Gedächtnis geändert wurde und er sich nun wie ein Muggel verhält und vergessen hat wer er ist.", Richard zuckte mit den Schultern, "Aber es sind alles nur Gerüchte.", er erhob sich und reichte mir seine Hand.
Nachdenklich griff ich nach ihr, um mich aufzurichten, doch als ich stand ließ er sie nicht los.

Die besonderen Kinder der LestrangesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt