51. Astronomie

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"Richard!", ich ging schnellen Schrittes über den Korridor und holte ihn schließlich ein, "Ich habe über dein Angebot nachgedacht, ich würde gerne mit dir auf den Ball gehen.", sagte ich nickend zu ihm.
Richard lächelte auf seine verschmitzte Art und nickte, "Dann soll es so sein."

Wir liefen schweigend nebeneinander her, bis wir unseren Gemeinschaftsraum erreichten, "Potter hat gegen einen Drachen gekämpft und gewonnen, hast du das schon gehört?", fragte er mich mit Abscheu im Gesicht.

Ich nickte, "Kaum zu glauben, dass so einer gegen einen ausgewachsenen Drachen siegen konnte. Da war Hilfe im Spiel, ich sage es dir."

Ich setzte mich mit Richard an einen der hintersten Tische.
Ich legte meinen Umhang über den Stuhl, "Es ist Dienstag.", sagte ich seufzend und öffnete mein Buch für Astronomie.

"Astronomie ist anstrengend.", Richard nickte zustimmend, "Mit welchem Haus habt ihr dieses Jahr Astronomie?"

"Hufflepuff. Ich habe diese Julie Grand im Auge. Sie ist 'muggelstämmig', sie passt überhaupt nicht in unsere Welt und ich habe noch nie gesehen, dass sie mit anderen Schülern etwas gemeinsam gemacht hat.", sagte ich fies und sah Richard an. Der hob nur verwirrt die Augenbrauen und sah mich fragend an, "Das Mädchen, welches dich im ersten Jahr an Snape verpfiffen hat?"

Ich nickte, "Glaubst du nicht sie würde alles geben, um 'Freunde' zu finden? Wir könnten sie ausnutzen, um unsere Hausarbeiten zu schreiben, was denkst du?"

Richard hatte inzwischen den Blick von mir genommen und sah zur Empore des Raumes.

"Was höre ich da, Aries?"

Mein Bruder und Theodore kamen an unseren Tisch herüber und stützen sich auf ihm ab.

"Du willst wieder einmal versuchen dieses Grand Schlammblut deine Arbeit verrichten zu lassen? Ist das nicht schon einmal schief gegangen?", spöttisch sah er zu Nott, der ebenfalls lachte.

"Ich bin schlauer geworden, Volans.", mit einem falschen Lächeln auf den Lippen schloss ich mein Schulbuch und ließ es in meiner Tasche verschwinden.

"Da bin ich aber gespannt, Aries.", Richard zwinkerte mir lachend zu, "Ich muss los, meine Schwester und ich verbringen den Nachmittag gemeinsam.", langsam erhob er sich, "Würde dir vielleicht auch guttun, Lestrange.", er legte Volans kurz eine Hand auf die Schulter und verschwand, bevor er ihm antworten konnte.

Mein Bruder sah Richard mit wütendem Blick hinterher, doch schlagartig änderte es sich und er sah mich an, "Komm, kleine Schwester, wir werden den Nachmittag gemeinsam verbringen.", mit einem falschen Lächeln sah er zu mir herunter, bevor er sich an seinen besten Freund wendete, "Wolltest du dich heute nicht mit Alison Green treffen?", fragte er genervt, damit Theodore endlich verschwindet.

"Du triffst dich mit der Green?", fragte ich, bevor er verschwinden konnte, "Die ist in der zweiten Klasse und zudem ein Halbblut.", sagte ich spöttisch.

Doch er schüttelte genervt mit dem Kopf und verließ uns.
Ich sah ihm hinterher, bis er durch die Mauern verschwand.

Volans setzte sich auf den freien Stuhl am Tisch und musterte mich skeptisch, "Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen, dass du in Theodore verknallt bist."

Entsetzt sah ich ihn an, "Ich? Verknallt?", ich musste laut loslachen und schüttelte dabei mit dem Kopf.

"Ich weiß, dass er dich sehr gerne hat, Aries."

Interessiert sah ich auf.

"Doch ich habe ihm gesagt, dass er sich von dir fernhalten soll.", sagte er gleichgültig und erhob sich.

"Warum soll er sich von mir fernhalten? Wir haben uns immerhin auch angefreundet, Volans.", sagte ich standhaft.

"Anfreunden ist eine Sache, doch mehr als Freundschaft ...", er schüttelte mit dem Kopf.

Mein Bruder und ich verbrachten den ganzen Nachmittag gemeinsam. Ich ging nicht mehr auf das Thema mit Theodore ein, denn ich wollte nicht den Anschein erwecken, dass ich Theodore mehr als Freundschaftlich mochte.

"Du hast heute Nacht Wahrsagen, richtig?", fragte Volans mich, als wir auf dem weg zum Abendessen waren, "Jedes Familienmitglied der Blacks, zu denen wir auch zählen, wie du sicherlich weißt, tragen die Namen von Sternbildern."

"Dein Name ist ein Sternbild des Südhimmels und dein Zweitname eines des Nordsternhimmels.", sagte ich nickend.

Wir setzten uns weit ab von den anderen Mitschülern an den Tisch und fingen an zu Abend zu essen.

"Weißt du auch etwas über deine Namen?", fragte er, als er den Slytherintisch suchend heraufsah.

Nachdenklich aß ich mein Fleisch und musterte meinen Bruder dabei, "Aries ist ein Ekliptik Sternbild.", sagte ich fragend.
Volans nickte überrascht, anscheinend dachte er, dass ich nichts über diese Art von Sternenbildern wusste.

"Du bist sehr fleißig, Aries, du gehörst zu den Jahrgangsbesten.", schon ist stolz sah er mich an.

"Ich bin mir sicher, dass ich das nur Onkel Lucius zu verdanken habe. Auch wenn unsere Kindheit dort schwer war, er hat uns auf unser Leben in Hogwarts sehr gut vorbereitet.", mühsam schob ich meinen Teller zur Seite, ich war pappsatt.
Volans blickte auf die Uhr, die in der großen Halle hing, "Du solltest dich langsam fertig für deinen Unterricht machen.", sagte er ruhig und deutete mit einer Handbewegung an, dass ich verschwinden sollte.

Die Nacht auf dem Astronomieturm war eiskalt, jedoch konnte man die Sterne super erkennen.
Brian, Jolka und ich zeichneten in unseren Karten herum und blickten immer wieder durch die Teleskope. Außerdem gewann Brian 10 Hauspunkte für die richtige Bestimmung eines Sternes

Tief in der Nacht fielen Ida, Jolka und ich todmüde in unsere Betten.

"Ich freue mich auf das Wochenende", flüsterte ich murmelnd, bevor ich in einen tiefen Schlaf fiel.



Die besonderen Kinder der LestrangesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt