70. Die letzte Aufgabe

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Endlich war es soweit, der Tag der letzten Runde des Turniers war da.
Es war ein warmer Morgen. Die meisten Prüfungen hatten wir hinter uns gebracht, doch heute stand noch Verwandlung an. Ein wenig nervös war ich schon, ich kannte dieses Gefühl nicht, denn im letzten Jahr hatte ich in jedem Fach gut abgeschlossen.
"Du packst das schon.", Richard schlug mir Freundschaftlich gegen dir Schulter, bevor sich unsere Wege in verschiedene Klassenräume trennten.

Am Nachmittag waren alle Sorgen verflogen, denn die Prüfung war leichter als angenommen, sogar Brian hatte ein gutes Gefühl, doch das sollte bei ihm nichts bedeuten.
"Harry Potter -gestört und gefährlich-", las Richard laut vor, als wir an einem Tisch im Gemeinschaftsraum saßen.
Gespannt sahen Jolka, Brian und ich auf und Richard fuhr fort.
Es dauerte nicht lange, bis sich eine kleine Traube um uns herum gebildet hatte und alle neugierig zu hörten. Selbst Volans, der nach dem Vorfall in der großen Halle Draco nur noch kalte Blicke schenkte, stand lachend hinter mir.

"Letzten Montag im Wahrsageunterricht hatte Potter so starke Schmerzen an der Narbe, dass er den Unterricht frühzeitig verließ. Es wird für möglich gehalten, dass Potters Hirn beim Angriff von Du-weißt-schon-wem geschädigt wurde und eine Störung hervorrief.", der Gemeinschaftsraum bebte fast vor Lachen, als Volans seine Hand auf meine Schulter legte und belustigt zu mir herunter sah. So glücklich hatte ich ihn lange nicht mehr gesehen.

Am Abend war eine riesen Stimmung in der großen Halle. Die Familien der Champions war nach Hogwarts gekommen und der Gryffindor- und Hufflepufftisch war lauter denn je.

"Schade, dass der Champion für Hogwarts kein Slytherin ist.", sagte ich seufzend und trank mein Wasser aus, "Der richtige Champion natürlich.", fügte ich schnell hinzu, als ich merkwürdige Blicke von Theodore erntete. Theodore, Volans und Brian, der natürlich neben meinem Bruder saß, saßen Jolka, Richard und mir gegenüber.
Nach dem Abendessen erhob sich Dumbledore, "Ich bitte Sie in fünf Minuten sich auf den Weg zum Quidditchfeld zu machen, zur letzten Aufgabe des Trimagischen Turniers. Die Champions gehen bitte jetzt schon hinunter.", der Schulleiter lächelte Potter zu und setzte sich wieder.
Potter, Kurm, Diggory und Fleur Delacour erhoben sich, verabschiedeten sich von ihren Familien und folgten einem Lehrer hinunter zum Feld.

"Wir sollten uns auch gleich auf den Weg machen, wenn wir gute Plätze haben wollen.", sagte Nott und erhob sich mit Volans.
"Haltet ihr uns Plätze frei?", fragte ich die beiden, während ich mir noch Nachtisch aufschaufelte.
Volans seufzte, "Ausnahmsweise, aber beeil dich.", er setzte den autoritären ich bitte dich darum Blick auf, den sonst immer unser Bruder Caelum nutzte und verließ die Halle.

Nachdem ich die Punktgläser kontrolliert hatte, Slytherin war wieder auf Platz eins, machte ich mich mit meinen drei Freunden auf den Weg zum Feld.

"Richard!", hörten wir in der Menschenmenge jemanden rufen und sahen uns um. Doch da ich immer noch die Kleinste der Gruppe war, hatte ich keine Chance jemanden zu erkennen.

"Da ist Hannah, mit ihren Freunden.", rief McFory und deutete nach rechts vorne.
Richard bahnte uns den Weg zu ihr herüber. Sie begrüßte uns aufgeregt, sie hatte gerade heute ihre ersten Prüfungen in Hogwarts abgelegt und wusste nicht, ob sie es schaffen würde.
Auf der Zuschauertribüne verabschiedeten wir uns wieder von seiner Schwester und setzten uns zu Volans und Nott. Bevor Brian sich zwischen Volans und Theodore quetschen konnte, saß ich schon neben meinem Bruder und sah ihn falsch entschuldigend an. Böse funkelte er mich an und setzte sich zwischen Jolka und einem Ravenclawmädchen. Das Quidditchfeld war kaum wiederzuerkennen, denn es war übersäht von mindestens sieben Meter hohen Hecken, die ein Labyrinth bildeten.

Die Ränge füllten sich immer schneller und angeregte Stimmung machte sich breit.
Ich beobachte Potter, der ziemlich unsicher schien. Ohne es zu merken, hatte ich mich erhoben und stand über die Brüstung gelehnt und beäugte den Gryffindor.
Es dauerte nicht lange, bis Moody sich umdrehte und zu mir hinauf sah. Anscheinend hatte er mich mit seinem magischen Auge bemerkt. Er zwinkerte mir kurz zu, bevor er sich wieder Harry zuwandte und mit ihm sprach. Karkaroff sprach aufgewühlt auf Krum ein, der mit einem miesepetrigem Gesichtsausdruck auf den Boden starrte.

Endlich ertönte Dumbledores Stimme. Er wiederholte den Punktestand, Potter und Diggory waren auf dem ersten Platz, dicht gefolgt von Krum, das Schlusslicht bildete Delacour.
Das Publikum klatschte bei jeder Punktenennung der Champions.

"Mister Diggory und Mister Potter werden zuerst das Labyrinth betreten."

Die Hecke öffnete sich. Unsicher traten Potter und Diggory ein und schon schloss sich die Hecke wieder.
Kurze Zeit später folgten auch Krum und Fleur in das Labyrinth.
Nun hieß es abwarten, wer zuerst den Pokal, der im Irrgarten versteckt war, zuerst fand.
Ich drehte mich um, lehnte mich gegen die Brüstung und sah jeden einzelnen an, "Es ist wirklich schade, dass bis auf ein paar kleinere Verletzungen nichts spannendes den Champions passiert ist. Wobei ich Krum keine Verletzungen gönne, er ist wunderbar.", sagte ich grinsend, als sich Richard erhob und sich zu mir stellte.

"Dieser Karkaroff hat ihn ziemlich im Griff oder?", fragte er und starrte an den Fleck, wo sie alle bis eben noch gestanden hatten.
Jolka zuckte mit den Schultern, "Der will doch nur das Beste für ihn."

Schweigend sahen wir durch die Gegend. Das Orchester spielte und wir warteten alle ab, was als nächstes passieren würde.
Nach langer Zeit erschiene rote Funken aus dem Irrgarten, das Zeichen, welches ausgeführt werden sollte, wenn jemand in Not war.
Sofort gingen Professor Snape und McGonagall in das Labyrinth, um den Auslöser zu finden.
Kurze Zeit später kehrten sie mit Fleur zurück. McGonagall hatte ihren Arm um sie gelegt, sie wirkte sichtlich verstört.
Ein Glück musste ich nicht in diesen Irrgarten. Wer weiß was da für Kreaturen lungern, dachte ich mir und beobachtete, wie Madame Maxime ihre Schülerin aus McGonagalls Obhut nahm. Sie setzten sich in die unterste Reihe und begannen zu reden.

"Das die letzte Aufgabe so langweilig wird hätte ich nicht gedacht. Wenn in zehn Minuten nichts passiert verschwinde ich.", sagte Brian gähnend und legte seinen Kopf auf die Brüstung.

Die besonderen Kinder der LestrangesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt