Am nächsten Morgen wachte ich spät auf. Normalerweise hätte uns schon längst ein Hauself auf Befehl von unserem Onkel geweckt. Doch ich war mir sicher, dass unsere Tante ihn gebeten hatte uns schlafen zu lassen, außerdem war es Weihnachtsmorgen.
Vor einigen Tagen hätte ich nicht gedacht das fest hier auf dem Landsitz der Malfoys zu feiern.
Nach dem ich nicht mehr schlafen konnte, beschloss ich aufzustehen und in den Salon zu gehen.
Draco saß bereits an der langen Tafel und aß die Reste seines Frühstücks, "Ihr seid also wieder zurück.", sagte er desinteressiert und stocherte in seinem Essen herum.
"Nur vorübergehend, bis Caelum sich wieder fängt.", ich setzte mich zu Draco an den Tisch und bekam augenblicklich mein Frühstück vorgesetzt.
"Fröhliche Weihnachten.", sagte meine Tante, die leise herein kam und sich zu uns setzte, "Ist Volans noch nicht wach?"
Ich schüttelte mit dem Kopf, "Hat wohl einiges an Schlaf nachzuholen. Ihr öffnet später alle gemeinsam eure Geschenke.", sagte sie ernst und erhob sich wieder.Volans schlief tatsächlich bis zum frühen Mittag. Der Kampf mit Caelum muss wohl anstrengend gewesen sein.
Immer noch verschlafen stieg er pünktlich zum Mittagessen die große Treppe herunter und setzte sich zu uns.
Still, wie es sich bei unserem Onkel gehörte, aßen wir unser Essen. Unser Onkel war schon immer sehr kalt, doch es schien, als würde er noch kälter und gefühlsloser sein, als sonst.
Nach dem Essen, zog sich Onkel Lucius in den ersten Stock zurück und Volans, Draco und ich bekamen von Tante Narzissa unsere Weihnachtsgeschenke.
Natürlich bekam ich mal wieder neue Umhänge, außerdem ein Notizbuch für die Schule, mit in Silber gravierten Namen und eine Packung Bertie Botts Bohnen.Inzwischen war der Schnee, der auf den Länderein meines Onkels lag schon fast Knie hoch.
Verträumt hing ich vor dem Fenster und sah hinaus, "Wisst ihr was ich vermisse?", sagte ich zum Fenster gewandt, "Die Zeit, in der wir zu viert jedes Jahr einen Schneemann gebaut haben.", sagte ich seufzend und drehte mich zu Volans und Draco um, die Kekse vor dem Kamin aßen.
Draco zog spöttisch die Augenbrauen hoch, "So etwas machen doch nur Kinder.", sagte er laut und lachte auf.
Volans legte seinen Keks auf einen Teller und sah mich an, "Als Caelum aufgehört hatte mit uns die Schneemänner zu bauen, war ich echt wütend. Doch heute verstehe ich es. Es ist Kinderkram."
Das war das erste Mal, dass Volans Caelums Namen nach dem Streit erwähnte.
Leicht lachend setzte ich mich zu den beiden und griff mir schnell den letzten Keks.
Für unsere Familie verlief dieses Weihnachtsfest sehr ruhig. Bis auf die Geschenke, bemerkten wir nicht, dass Weihnachten war. Es gab kein großartig besonderes Abendessen und auch keine lustige Schneeballschlacht. Jedoch war das Fest, hier bei unserem Onkel und unserer Tante ganz sicher schöner, als es auf dem Anwesen unserer Eltern zu verbringen.Am Abend des Neujahrstag jedoch, erschien unser ältester Bruder. Er wurde von einem Hauselfen reingelassen und wartete in der Eingangshalle.
Volans und ich lugten leise die Treppe hinunter und sahen ihn dort stehen.
Wortlos zog Volans mich in sein Zimmer, "Will er uns abholen?", fragte ich entsetzt, doch ich konnte auch die Freude, ihn zu sehen nicht unterdrücken und begann zu grinsen.
Volans verzog schlagartig das Gesicht und sah mich durchdringlich an, bevor er mir den neusten Tagespropheten über den Kopf schlug, "Selbst, wenn er das will, du kannst nicht mit ihm gehen.", sagte er ernst, "Er hat mich angegriffen, er ist ein Egoist und hat uns wieder ein mal verraten. Wir brauchen ihn nicht, Aries.""Aber du sagtest doch, dass wir irgendwann zurück müssen.", sagte ich ein wenig enttäuscht.
Volans nickte kurz, "Ja, das habe ich.", er setzte sich auf seinen Stuhl, "Aber wir kehren zurück, wenn wir es wollen, nicht, wenn Caelum hier auftaucht und will, dass wir zurück kommen.", sagte er entschlossen, als es an der Tür klopfte.
Der entschlossene Blick wich von Volans Gesicht und er sah nun eiskalt zur Tür, sagte jedoch nichts. Es klopfte ein zweites Mal.
Volans schien nachzudenken, was er nun machen sollte und erhob sich langsam. Dabei zog er seinen Zauberstab, ließ ihn jedoch sicher im Ärmel verschwinden.
Er öffnete die Tür, doch statt wie ich erwartet hätte, stand dort nicht Caelum, sondern unser Onkel, er trat in Volans Zimmer ein und schloss die Tür.
"Euer Bruder war hier. Er wünscht, dass ihr nach Hause kommt.", er sah von Volans zu mir, "Ich habe ihn weg geschickt. Dir, Volans, gestatte ich natürlich so lange zu bleiben, wie du möchtest.", er wendete sich wieder mir zu und musterte mich, "Aries. Wenn du dich angemessen Verhältst, so wie du es in diesem Haus gelernt hast, darfst du vorerst auch bleiben."
Ohne auf eine Reaktion zu warten drehte er sich um, "Seid pünktlich zum Abendessen.", sagte er und ließ die Tür mit einem Zauberstabschlenker zufallen.
"Vorerst?", fragte ich vorwurfs, doch Volans zuckte mit den Schultern und schwieg einen Moment, "Wir werden schon einen Weg finden.", sagte er ruhig, "Und jetzt verschwinde, ich will alleine sein.""Bis später.", flüsterte ich, als ich sein Zimmer verließ und kurz darauf bis zum Ende des Flures schlenderte und mein Zimmer betrat.
Gro hatte sich bereits an meinen Kinderbüchern die die Zeit vertrieben. Sie lagen kreuz und quer im Raum verteilt. Hier und da waren einzelne Seite verstreut.
Seufzend schloss ich die Tür und suchte nach Gro.
Vielleicht war es keine gute Idee, jedoch kannte er es von Zuhause, dass er über die Länderein laufen durfte.
Also öffnete ich eines meiner Fenster und setzte ihn auf einem Ast, der quer davor wuchs ab.
Gro sah kurz zu mir, es schien, als würde er auf meine Erlaubnis warten ich lächelte ihm zu und glücklich verschwand er auf dem Baum.
Was für ein Ärger es geben wird, wenn Onkel Lucius ihn entdecken würde. Ich war mir sicher, dass ich geradewegs nach Hause, zu Caelum, geschickt werden würde.
Nachdem ich mich umgezogen hatte, ließ ich mich erschöpft in mein Bett fallen und schlief kein zwei Minuten später tief und fest.
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Die besonderen Kinder der Lestranges
Fanfiction(Teil 1) Aries ist das jüngste Kind von Bellatrix und Rodolphus Lestrange. Zusammen mit ihren älteren Brüdern Caelum Orion und Volans Cygnus, wächst sie bei ihrem Onkel Lucius und ihrer Tante Narzissa Malfoy auf. Doch den Namen Lestrange zu tragen...