44. Abschied

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Einige lange Tage vergingen, als plötzlich Caelum in mein Zimmer eintrat, "Hast du deine Sachen schon gepackt?", fragte er, "Wir reisen morgen ab."
Ich strahlte vor Glück.

"Wie kommen wir denn auf das Anwesen? Apparieren wir?", langsam stand ich auf und öffnete alle Schränke in meinem Zimmer.
Zur Antwort auf meine Frage nickte Caelum kurz.

Mein Bruder half mir und wir verbrachten den ganzen Nachmittag damit, meine Sachen in die Koffer zu stopfen.

Geschafft setzte sich Caelum auf einen der vielen Koffer. Plötzlich fing er an etwas in seiner Hosentasche zu suchen und brachte schließlich den grünen Schnatz hervor.
Wortlos legte er ihn mir in die Hand und schloss sie, "Ich werde nun nach Volans sehen, ich hoffe, dass wenigstens er seine Sachen schon gepackt hat."
Als wäre nichts gewesen erhob sich mein Bruder.
Er zwinkerte mir kurz zu, bevor er meine Tür leise schloss.

Ich öffnete meine Hand und wollte den grünen Schnatz beäugen. Doch so weit kam ich nicht, denn er begann seine Flügel auszubreiten und umkreiste mich.
Caelum hatte den Schnatz also verzaubert, denn bevor er ihn mir abnahm, bewegte er sich kein Stück.

Lachend sah ich dem Schnatz, wie er wild durch mein Zimmer sauste hinterher.
Dies wäre doch eine gute Übung für Draco oder?
Grinsend schnappte ich den Ball, der nach kurzem Wehren nachgab.

Ich nahm meine nun insgesamt 5 Koffer und trug sie allesamt auf den Flur hinaus.

"Ihr verschwindet also wirklich?", mein Cousin stand am Ende des langen Flurs.
Er kam näher und begutachtete all meine Koffer.
Zufrieden nickte ich, "Caelum, Volans und ich werden nach Schottland ziehen."

"Es wird sehr ruhig hier ohne euch werden.", es klang fast so, als würde Draco ein wenig enttäuscht sein.

"Du bist unser Cousin. Ihr könnt uns ganz bestimmt mal besuchen kommen.", sagte ich aufgeregt, denn ich konnte es kaum abwarten endlich unser neues Zuhause zu sehen.

Kurze Zeit später standen meine Brüder und ich in der Eingangshalle und verabschiedeten uns von Tante Narzissa und Onkel Lucius.
Unser Onkel gab uns viele Worte mit auf den Weg und sagte sogar, dass wir hier zu jeder Zeit willkommen sein würden.
Selbst er drückte uns alle einmal kurz an sich.

Unsere Tante begleitete uns noch den langen Weg bis zum Torbogen des Anwesens und umarmte uns schließlich herzlich, "Bitte schreib mir spätestens morgen eine Eule, Caelum."
Schließlich nahmen Volans und ich den Arm unseres Bruders und disapperierten.

Plötzlich spürte ich wieder Boden unter meinen Füßen und öffnete die Augen.
Wir standen mitten im nichts. Um uns herum waren weite Wiesen mit hohen, gelb-grünen Gräsern und es regnete ein wenig.
Skeptisch sah ich zu Volans, der bereits unseren Bruder zur Sprache stellte, "Das kann niemals der richtige Ort sein, Caelum.", sagte er patzig und sah sich um.
Caelum lachte, "Wir können nicht direkt auf das Anwesen apparieren, wir müssen noch ein Stück laufen.", sagte er ruhig und nickte in eine Richtung, die einen Hügel hinaufführte.

Genervt folgte ich meinen Brüdern durch die Wiese. Und dann erblickte ich es, das Anwesen unserer Eltern. Es war wunderschön, die Außenwände waren aus hellem Stein, es hatte drei Stockwerke, zwei kleine Türme und eine große Eingangstür.
Das Grundstück jedoch war verwildert und die Natur holte sich zurück was ihr gehörte.
Dies war jedoch nichts, was ein wenig Zauberei nicht wieder richten könnte.
"Wow, Caelum, es scheint so...friedlich.", sagte ich, als wenn ich es nicht glauben könnte.

Volans öffnete vorsichtig die Eingangstür, als wir vor ihr standen.
Wir traten hintereinander ein und schnell erblickte ich zwei Hauselfen, die wie wild hin und her rannten.

"Willkommen Zuhause.", sagte Caelum mysteriös.

Langsam verschwanden meine Brüder und jeder erkundete für sich das große Haus.
Ich stand immer noch in der Eingangshalle, von der zwei große Treppen abgingen, eine direkt geradeaus und eine links neben der großen Tür.
Jedoch beschloss ich erst einmal das unterste Stockwerk zu erkunden und bog links vor der Treppe in einen großen Saal ab.
Es schien, als wäre dies der Salon.
Er war langgezogen und hatte einen großen Kamin.
Ich ging den Raum hinunter und öffnete eine Tür am Ende des Raumes.
Der Raum war dunkel und hatte eine lange Tafel, sonst war nichts Spannendes dort drin.

Als ich unten alles erkundet hatte stieg ich die linke Treppe rauf und landete im ersten Stock.
Dieses Anwesen ähnelte kein Stück dem meines Onkels.
Es war dunkler, kühler und auf seine Art und Weise erschaudernd.

Erneut stand ich in einer großen Halle mit Holzboden, er knackte bei jedem Schritt.
Von dieser Halle gingen ungefähr 8 Zimmer ab und am Ende der Halle war eine große Fensterfront.

Gezielt öffnete ich eine Tür, sie zog mich magisch an.
Vorsichtig trat ich ein und schloss die Tür leise hinter mir.

Dieser Raum war staubig und erinnerte mich an Borgin and Burkes, denn überall standen Dinge herum.
Ich guckte mich interessiert durch die Regale und Schränke, bis mir die versteinerten Tiere auffielen - eine Schlange und Drache.
Ich streckte meine Hand aus und hob den versteinerten kleinen Drachen hoch und betrachtete ihn von allen Seiten.

Begeistert wollte ich ihn zurück auf das Regal stellen, als mir dort, wo eben der Drache stand etwas auffiel.
Das kleine Herz des Drachens, ebenfalls versteinert, jedoch konnte ich es nicht anheben, es schien wie festgeklebt.

Dieser besondere Raum war voller schwarzer Magie, kein Wunder, dass er mich so sehr anzog.

Lächelnd öffnete ich das Visier einer Ritterrüstung, die augenblicklich verschwand, sich regelrecht auflöste.
Dort, wo eben noch die Rüstung stand, stand nun ein edler Tisch, mit einer Truhe auf ihr.
Ich sah mich kurz um und sicherte mich ab, dass keiner meiner Brüder den Raum betreten hatte.
Schließlich öffnete ich sie und musste lächeln.

Die besonderen Kinder der LestrangesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt