"Ich war sehr jung, als ich nach Askaban kam. Ich habe so gesehen mein halbes Leben dort verbracht, natürlich will ich einiges nachholen.", sagte er, als wäre es selbsterklärend.
Lachend sah ich ihn an und wiederholte mich, "Du bist erwachsen, Rabastan. Und ich werde es auch. Ich habe nur noch Interesse daran Leute, wie Colin Creevey oder den bescheuerten Jacob aus Hufflepuff zu quälen.", sagte ich verträumt.
Plötzlich fing sich mein Onkel wieder und wir begannen über die vergangenen Monate zu reden, er fragte sehr viel über die Schule und über das Schloss.
Plötzlich hörte ich Volans lauthals meinen Namen durch das Manor schreien. Entschuldigend sah ich meinen Onkel an und erhob mich, um zu sehen weshalb er nach mir rief.
"Da bist du ja endlich. Wir wollen in die Nokturngasse, wenn Caelum zurück ist."
Nickend sah ich ihn an und schloss die Tür meines Onkels hinter mir.
"Hat er gesagt, wann er wieder da ist?"
Mein Bruder schüttelte mit dem Kopf, als die Tür hinter mir ruckartig geöffnet wurde.
Erschrocken sah Volans zu unserem Onkel, der uns musterte.
"Komm, Aries.", sagte Volans mit einem abwertenden Blick auf unseren Onkel und zog mich am Handgelenk hinter sich her.
Wir verschwanden im Zimmer meines Bruders, der sofort begann sich über Rabastan aufzuregen, "Bevor der seine Nase noch überall reinstecken kann sollten wir abhauen. Vielleicht sollten wir nicht auf Caelum warten und einfach sofort in die Nokturngasse."
Doch ich schüttelte mit dem Kopf, "Wie auffällig wäre das denn bitte, wenn wir plötzlich alle das Haus verlassen, Volans?", zischte ich, doch mein Bruder war wieder einmal in seiner trotzigen Art gefangen.
"Mutter und Vater sind ständig weg und das hinterfragt auch niemand!", sagte er patzig und packte eine kleine Tasche.
"Sie sind auch unsere Eltern, wenn sie und nicht sagen, wo sie hingehen, müssen wir das akzeptieren. Aber wenn sie uns fragen, wo wir waren müssen wir antworten!""Dann sagen wir es ihnen halt.", er zuckte gleichgültig mit den Schultern.
"Nein Volans. Wir warten auf Caelum.", sagte ich bestimmend und mein Bruder gab sich sogar geschlagen.
Gelangweilt fing er an verschiedene Gegenstände im Raum herumliegen zu lassen. Immer wieder musste ich in Deckung gehen, weil er keine Rücksicht nahm.
"Aries!", sagte er plötzlich aufgeregt. Er hatte eine seiner Federn in einen wunderschönen Vogel verwandelt, der nun durch das Zimmer flog. Doch ich wusste, dass er nicht aufgeregt war, weil der Vogel so schön war oder weil es ihm gelungen war.
"Avada Kedavra.", sagte er laut und richtete den Zauberstab auf den Vogel. Ein grüner Lichtstrahl schoss durch das Zimmer, der Vogel fiel zu Boden und verpufft dort zu Staub.
Mit weit aufgerissenen Mund sah ich meinen Bruder an, der sich zu amüsieren schien.
Ich machte es mir auf seinem Boden bequem, zog die Beine an und zog meinen Zauberstab heraus. Ich versuchte einfach zu ignorieren was er da gerade getan hatte.
Gelangweilt seufzend setzte er sich zu mir auf den Boden ich tippte spielerisch seinen Zauberstab mit meinem Zauberstab an und grinste.
Nach einiger Zeit des Wartens ließ ich ein weißnebeliges Kaninchen aus meiner Zauberstabspitze fliegen. Passend zu Ostern sprang es in Volans Zimmer herum und floh schließlich durch die Wand.
Stöhnend legte ich meinen Kopf an seine Schulter, "Wenn Caelum nicht in der nächsten halben Stunde kommt brechen wir auf."
Volans nickte zustimmend und erhob sich, "Lass uns schon einmal raus gehen. Ich kann nur am Ende der Allee zum Anwesen disapparieren. Hol deinen Umhang."
Schnell rannte ich über den Flur und versuchte dabei lautlos zu sein. Ich schnappte mir meinen Umhang, der sich am Holz meines Schrankes verfangen hatte und mit einem lauten Geräusch riss. Achtlos, denn ich hatte keine Zeit, schmiss ich ihn auf den Boden und holte mir einen anderen Umhang aus dem Schrank.
Volans und ich trafen uns am Ende der Treppe und legten vorsichtig um die Ecke in den Salon.
Weder meine Mutter, noch mein Vater waren dort. Nur das Feuer, welches knisternd im Kamin Wärme spendete flackerte und erhellte den Raum.
"Wo sind sie schon wieder?", flüsterte ich und sah mich um, denn ich hatte Angst vor bösen Überraschungen.
"Egal.", flüsterte mein Bruder eben so leise und öffnete lautlos die Tür mit seinem Zauberstab.
Er zog mich schnell hinter sich her und die Tür fiel leise hinter uns in das Schloss.
Schweigend gingen wir bis zum Ende der Allee, zwei Pfauen starrten uns hinterher, als hätten sie uns noch nie gesehen und ließen einen merkwürdigen Laut, der mir bis in die Knochen fuhr, von sich.
Volans packte mein Handgelenk, zog mich hinter sich her und lief los, einige Schritte später spürte ich, wie der Boden unter meinen Füßen verschwand und alles sich drehte. Einen Moment später war dann auch schon alles vorbei und wir standen in der dunklen, verlassenen Winkelgasse.
Prüfend sah ich mich um, "Noch leerer und grauer, als es im Sommer war.", flüsterte ich leise und ging voran in Richtung Nokturngasse. Volans kam mir langsam hinterher und sah sich ebenfalls um, "Früher war alles so bunt und voller Menschen.", flüsterte, als ein schreiender, alter Mann an uns vorbei gerannt kam. Volans zog mich dichter zu sich und sah den Mann hinterher, "Bleib bei mir.", flüsterte er, als wir in die Nokturngasse einbogen, wo der schreiende Mann herkam.
Mein Bruder sah sich um, denn dieser Mann war schon ein wenig merkwürdig.
Volans schob mich nun vor sich her und schließlich standen wir vor dem kleinen, dunklen Laden von Burgin und Burke's. Es schien, als wäre er gar nicht geöffnet, es war dunkler als sonst und kein Mensch war zu sehen.
Mein Bruder warf mir noch einen kurzen Blick zu, legte seine Hand auf die Klinke und öffnete die Tür.
Ein lautes Läuten hallte durch den Raum und sofort stand der alte Burgin im Türrahmen zum Hinterzimmer.
DU LIEST GERADE
Die besonderen Kinder der Lestranges
Hayran Kurgu(Teil 1) Aries ist das jüngste Kind von Bellatrix und Rodolphus Lestrange. Zusammen mit ihren älteren Brüdern Caelum Orion und Volans Cygnus, wächst sie bei ihrem Onkel Lucius und ihrer Tante Narzissa Malfoy auf. Doch den Namen Lestrange zu tragen...