82. Auroren in Hogwarts

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Am Sonntag Abend erhob Dumbledore sich vor dem Abendessen und hielt eine kurze Ansprache.
"Wie einige von Ihnen bemerkt haben, sind seit heute vier Auroren zu Besuch in Hogwarts. Doch keine Angst, sie sind nicht hier, weil sie uns vor etwas schützen müssen. Sie sind lediglich gekommen, da das Zaubereiministerium darum gebeten hat. Doch nun lasst uns essen."
Endlich erschien das Essen auf den Tischen und die Halle verstummte. Bis auf das Klirren von Messer und Gabel war fast nichts zu hören.
"Hast du schon diese Auroren gesehen?", fragte ich Volans, der neben mir sein Abendessen aß.
Er nickte kurz, "Gestern war einer am Quidditchfeld, hat versucht mit uns zu reden, doch wir hatten wichtigeres zutun, als ein Kaffekränzchen zu halten.", er stopfte sich ein Stück Waffel in den Mund, "Die sind doch nur hier, weil der dunkle Lord zurück gekehrt ist und alle nun Angst haben.", sagte er und zog es mit seinem gestikulieren ins lächerliche. Ich lachte auf und leerte meinen Apfelsaft, "Oder weil viele Potter für verrückt halten."

Volans und ich verstanden uns an diesem Abend, endlich wieder nach langer Zeit, sehr gut.
Wir lachten viel, machten Späße und saßen noch in der Halle, als die Kerzen erloschen.
Vom Glockenturm her hörten wir es läuten. Es war bereits neun Uhr, doch Volans war Vertrauensschüler, also würde es nicht schlimm sein, wenn wir zu spät im Gemeinschaftsraum waren.
Wir waren gerade die Wendeltreppe in den Kerker herunter gegangen, immer noch am witzeln und lachen, als ein Schatten am Ende des Ganges auftauchte und immer näher kam.
Mein Bruder und ich sahen uns merkwürdig an und gingen entschlossen in Richtung des immer größer werdenden Schattens, der endlich um die Ecke bog.
Ein Mann, in langem, dunkelblauem Umhang kam zum Vorschein. Er hatte mittellanges, braunes Haar,  seinen Zauberstab fest in der Hand  kontrollierte er anscheinend den Kerker.
"Ein Auror.", flüsterte Volans genervt. Wortlos wollten wir an ihm vorbei huschen, doch Volans blieb einfach stehen und starrte den Mann an.
"Scutum.", flüsterte er entsetz. Es nahm kurz den Anschein, als hätte Volans Angst, doch er war scheinbar nur perplex ihn hier zu sehen, "Was machst du hier in Hogwarts?", schrie er ihn nun an und seine Stimme hallte von den Wänden wieder.
"Guten Tag, Volans.", sagte er lächelnd und musterte ihn. Schließlich blickte er auf mich hinab, "Hallo, Aries.", er nickte freundlich.
"Und mit dem sollen wir verwandt sein?", fragte ich Volans angewidert und sprach, als wenn Scutum uns nicht hören würde.
"So weit ich mich entsinne, ist ab neun Uhr Sperrstunde in Hogwarts. Was habt ihr zwei hier draußen noch zu suchen?", er kniff ein wenig die Augen zusammen und musterte uns. Anscheinend dachte er, dass wir etwas im Schilde führen.
"Das geht dich gar nichts an, Moreau!", zischte Volans wütend, "Komm, Aries.", sagte er laut und ich folgte meinem Bruder.
Doch ich konnte den Blick nicht von unserem Cousin abwenden und lief fast in meinen Bruder hinein. Fluchend schubste er mich weg und ich vernahm ein leichtes Grinsen von Scutum Moreau.

Wir stiegen durch das Loch in der Mauer in unseren Gemeinschaftsraum,  "Was fällt ihm nur ein hier in Hogwarts aufzutauchen? Ich muss Caelum schreiben.", sagte er und sah mich abwartend an und schon holte ich ihm alles, was er brauchte, um einen Brief zu schreiben.
Hastig kitzelte er seinen Text herunter und las ihn sich noch einmal genau durch.
Ich griff nach dem Pergament und der Tinte, als Volans mich stoppte, "Halt!", sagte er entschlossen, "Ich werde Onkel Lucius auch schreiben, er soll mit Fudge sprechen und diesen Verräter aus Hogwarts entfernen lassen."
In seiner schönsten Schrift schrieb er nun an unseren Onkel.
Anders, als Caelum konnte unser Onkel Kritzeleien nicht haben.
"Geh du schlafen, ich werde die Briefe noch heute abschicken.", schnell erhob er sich und Schritt auf die Mauer zu, "Und räum vorher noch den Tisch auf.", sagte er gebieterisch, ohne sich umzudrehen.
Seufzend räumte ich alles, was wir gebraucht hatten in meine Tasche.
Die anderen Schüler sahen zu mir, als ich leise fluchend meine Tasche auf den Tisch knallte.
Einer von ihnen war Richard, der mit seinen Freunden am Feuer saß.
Ich warf ihn einen kurzen Blick zu und bemerkte, wie er sich bei seinen Freunden entschuldigte und sich erhob.
Langsam kam er zu mir herüber und legte besorgt seine Hand auf meine Schulter, "Was ist passiert, Aries?", fragte er besorgt, "Stimmt etwas nicht?"

"Wenn du mich fragst stimmt in dieser Schule so einiges nicht, Boith!", fuhr ich ihn an. Fragend blickte mir Richard in die Augen. Er schien nicht beleidigt, dass ich ihm so blöd kam und setzte sich auf den Tisch, "Ist es Volans?"
Ich schüttelte mit dem Kopf, "Es ist der Sohn meines Onkels Rabastan. Scutum Moreau.", sagte ich angewidert, "Er ist Auror und hier in der Schule."
Ich erzählte Richard die ganze Geschichte um meinen Cousin, von dem ersten Geschenk an, bis zu dem Punkt, wo er in unserem Manor auf der Isle of Skye auftauchte.
Mit weit geöffnetem Mund starrte mich mein bester Freund an, er schien nicht zu wissen, was er sagen sollte.
"Und du wusstest bis vor kurzem nicht, dass dieser Scutum existiert?", er kratzte sich am Kopf, "Du wusstest doch auch von dem Verräter Black, wieso also nicht von jemanden wir Moreau?", nachdenklich sah er mich an, doch ich zuckte mit den Schultern.
"Scutum verschwand plötzlich und niemand hat mehr etwas von ihm gehört. Caelum weiß nicht einmal, ob er hier zur Schule gegangen ist oder nach Beauxbatons gekommen ist.", erschöpft legte ich meinen Kopf auf den Tisch.
"Also...", Richard versuchte es zusammenzufassen, "Die Familie deines Vaters stammt also ursprünglich aus Frankreich?"
Zustimmend nickte ich.
"Das erklärt deinen Nachnamen.", sagte er witzelnd, doch mir war nicht zum Lachen zumute.
"Und diese Moreau, die Mutter von deinem Cousin, sie ist mit euch verwandt?", verwirrt sah er mich an.
"Ja, sie ist wohl über sehr viele Verbindungen mit uns verwandt...genau so wie die Weasleys.", fügte ich murmelnd hinzu und machte ein würgegeräusch, "Wir gehören zu den unantastbaren Achtundzwanzig, bei uns heiratet man innerhalb der Familie, damit die reine Blutlinie gewahrt wird.", sagte ich knapp.
Doch Richard sah mich plötzlich mit weit aufgerissenen Mund an.

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