15. Nächtliche Ausflüge

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In dem Päckchen lag ein grün glitzernder Schnatz, so einen hatte ich noch nie gesehen. Schnell holte ich ihn heraus und betrachtete ihn von allen Seiten.
Ja, ich liebte Quidditch, jedoch spielte ich nie auf der Position des Suchers. Ich spielte lieber als Treiber, dort konnte ich meine ganze Kraft und Wut herauslassen.
Ich sah erneut auf den Brief. Wer war nur S.M.? Und was meinte er mit brauchen können? Nachdem ich den außergewöhnlichen Schnatz bewundert hatte legte ich ihn sicher in meine Nachttischschublade und schloss sie leise. Ich werde schon noch herausfinden von wem er kam und was er mit dem Brief gemeint haben könnte.

Es war bereits Zeit zum Schlafen und ich zog mir meine Schlafkleidung an, um ins Bett zu gehen. Gerade als ich die Kerze ausmachen wollte klopfte es so leise an der Tür, dass ich sicher war es mir nur eingebildet zu haben. Doch da öffnete sich die Tür leise und mein Onkel kam herein. Er musterte mich eine Weile, bevor er näherkam und sich zu mir an das Bett setzte. "Stimmt etwas nicht Aries?", er sah mich erwartungsvoll an. Ich zuckte nur gleichgültig mit den Schultern, ich wusste nicht was ich antworten sollte und fing an Fragen zu stellen, die mich schon lange bedrückten, "Wie sind meine Eltern?", murmelte ich leise und vermied den Blick meines Onkels.

Er wird sowieso nicht auf meine Frage eingehen. Ich seufzte. "Du weißt, dass eure Eltern nicht grundlos in Askaban sitzen.", er sah mich nachdenklich an. "Deine Mutter hat niemals Zuneigung oder Liebe zu ihren Kindern gezeigt, es war ihr gleichgültig, ob ihr nun da seid oder nicht. Jedoch war es ihr immer wichtig, dass ihr so erzogen werdet, wie es sich für Reinblüter gehört und das versuche ich umzusetzen.", er stand von meinem Bett auf. "Und mein Dad?", fragte ich hastig, bevor mein Onkel das Zimmer verlassen konnte. "Dein Vater war ein wenig anders.", er drehte sich wieder zu mir um. "Man hatte den Eindruck er wäre sehr stolz auf deine Brüder gewesen, du warst zu jung.", ich nickte bedrückt und legte mich bereit zum Schlafen unter meine Decke. "Werden wir sie jemals wieder sehen?", fragte ich leise. Ich wartete eine halbe Ewigkeit auf eine Antwort, "Ich wünsche dir eine angenehme Nacht, Aries.", mein Onkel verließ mein Zimmer und ließ mich mit meinen Fragen alleine.


Ich wälzte mich von einer auf die andere Seite. Ich konnte einfach nicht schlafen, es war inzwischen schon Nacht und Ruhe kehrte in das Manor ein. Ich stand auf und schlich leise auf den Flur hinaus, ich wollte nun mit meinem ältesten Bruder reden, mich bedrückte das mit meinen Eltern einfach zu sehr. Vor der Tür meines Bruders blieb ich stehen und lauschte, es war mucksmäuschenstill, ich hatte schon die Türklinke in der Hand, als ich eine leise flüsternde Stimme hinter mir hörte, "Was machst du um diese Zeit hier draußen?!", ich drehte mich mit weit aufgerissenen Augen um und erblickte Theodore vor mir. "Was ich hier zu suchen habe?! Die bessere Frage wäre wohl was du hier zu suchen hast! Oder generell was du überhaupt in diesem Haus zu suchen hast?!", mir viel es schwer zu flüstern, ich hätte ihn am liebsten angebrüllt, ich wohnte hier, ich und meine Familie und wir konnten hier tun und lassen, was wir wollten, Theodore was hier Gast, er sollte sich zusammenreißen.

Er sah mich geheimnisvoll an, ich musterte den merkwürdigen Jungen, "Spionierst du uns aus?!", ich packte ihn schwungvoll am Kragen und wartete auf seine Antwort. "Finger weg Lestrange.", er schubste mich so doll zurück, dass ich mit einem lauten Krachen rückwärts auf den Boden fiel. Keine Minute später stand Caelum in der Tür seines Zimmers. "Was ist hier los?", fragte er streng und durchbohrte Nott mit seinem Blick währen er auf ihn zu ging. "Als Gast in diesem Haus sollte man sich zu benehmen wissen, Theodore.", er blieb vor ihm stehen und sah überlegen auf ihn herab. "Was hast du hier draußen verloren?", Caelum beachtete mich kein Stück, er war nur noch auf Theodore fixiert, der etwas Unverständliches vor sich hin stammelte. Mein Bruder zog beide Augenbrauen hoch und forderte ihn auf sich zu wiederholen. "Ich habe mich verlaufen." sagte Nott schnell. Caelum packte ihn am Arm und verschwand in den dunklen Flur.
Ich saß immer noch auf den Boden und sah ihm verwirrt hinterher, als sie nicht mehr zu sehen waren legte ich mich mitten in den Flur, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und sah an die Decke.

"Steh auf.", ich fühlte, wie ich vom Boden hochgezogen wurde.
"Was hast du mit ihm gemacht, Caelum?", fragte ich, als ich im Schneidersitz auf seinem Bett saß. "Na, ich habe ihn in sein Zimmer gebracht und die Tür verriegelt.", er zuckte mit den Schultern. "Warum warst du auf dem Flur Aries?", mein Bruder sah mich fragend an und ich erzählte ihm, was passiert war. "Diesem Nott sollte man mal Manieren beibringen.", ich verdrehte nur genervt die Augen, ich wollte nicht mehr von ihm sprechen. "Wie waren Mum und Dad? An was erinnerst du dich noch?", ich spielte nervös mit an meinen Fingernägeln herum. Caelum sah mich an, als wäre dies ein verbotenes Thema, "Das beschäftigt dich schon lange, hm?", ich nickte. "Wir werden sie wiedersehen und dann kannst du dir ein eigenes Bild von ihnen machen."

"Sie sind lebenslänglich in Askaban.", ich stöhnte genervt. "Wir werden sie nicht mehr sehen...", ich stand enttäuscht auf. Ich hätte wenigstens von meinem Bruder erwartet, dass er mir etwas über unsere Eltern erzählen würde, "Nacht.", murmelte ich enttäuscht. "Wir werden sie eines Tages schon wieder sehen, selbst wenn es in Askaban sein sollte.", er sagte es, als wäre es etwas ganz Normales. "Also ich weiß ja nicht wie es mit dir aussieht, aber ich will niemals dort hin, lieber sterbe ich!", sagte ich aufgebracht. "Du bist halt noch zu jung, um irgendetwas davon zu verstehen und jetzt geh schlafen. Gute Nacht." Ich schlürfte müde und enttäuscht in mein Zimmer zurück, fiel ins Bett und keine 2 Minuten später schlief ich auch schon tief und fest.

Die besonderen Kinder der LestrangesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt