Der Tag an dem der dunkle Lord zu uns kam rückte immer näher.
Noch immer war ich nicht Caelums Rat nachgegangen, ich hatte Richard immer noch nichts geschrieben, denn ich wusste einfach nicht was.Ich zog meinen besten Umhang an und stieg hinunter in den 1. Stock. Leise klopfte ich an die Tür meines Onkels. Als keine Antwort von drinnen kam, öffnete ich die Tür und sah vorsichtig in das Zimmer.
"Habe ich etwa 'herein' oder der gleichen gesagt?", hörte ich meinen Onkel streng sagen.
Trotzdem trat ich ein und schloss die Tür hinter mir, ich wusste einfach, dass ich meine Onkel leicht um den Finger wickeln konnte, "Tut mir leid, Onkel Rabastan.", sagte ich einsichtig. Er sah zu mir auf und musterte mein Gewand, "Du sieht gut aus. Ist das neu?"
Ich nickte kurz und sah an mir herunter, "Tante Narzissa hat es anfertigen lassen.", sagte ich grinsend und setzte mich auf sein großes Sofa. Nervös biss ich mir auf die Lippen, als Rabastan sich zu mir setzte, "Aufgeregt?", fragte er leise. Ich nickte nur stumm und hoffte, dass er mir gute Ratschläge dagegen geben konnte, denn ich kannte Aufregung eigentlich nicht.
Doch er zuckte mit den Schultern, "Da musst du wohl durch.", uneinfühlsam sah er mich an und grinste kurz gehässig, "Was ist mit Volans?"
Ich lachte spöttisch auf, "Volans ist so selbstbewusst, er könnte der Hüter des Selbstbewusstseins sein.", ich verzog mein Gesicht und schämte mich, nicht so zu sein, wie mein Bruder.
"Es wird alles gut werden, Aries. Vor was fürchtest du dich denn?", fragte er vorwurfsvoll und schüttelte mit dem Kopf, er konnte meine Stimmung wohl nicht verstehen.
"Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet. Ich glaube es kam zu plötzlich, ich konnte mich nicht vorbereiten, nicht mit meinen Freunden darü...", ich wurde schlagartig unterbrochen, "Mit deinen kleinen Freunden hast du nicht über diese Dinge zu sprechen!", zischte mein Onkel mich an, "Nicht einmal mit dem Nottjungen, hast du mich verstanden?", eindringlich sah er mich an, doch ich musterte ihn verwirrt. Gerade als ich fragen wollte warum ich es nicht sollte, schüttelte er mit dem Kopf, "Was wissen sie?", fragte er vorwurfsvoll und verschränkte die Arme.
"Was sollen sie schon wissen?", fragte ich patzig und verschränkte die Arme.
Plötzlich hatte mein Onkel einen gestörten Gesichtsausdruck und erhob sich, er sah auf mich herab, als wolle er meine Gedanken lesen. Ich wusste nicht, ob er Legilimentik beherrschte, doch selbst wenn würde es ihm nichts nützen, da meine Mutter mir die Okklumentik perfekt beigebracht hatte.
"Aries.", flüsterte er auffordernd.
"Ich würde ihnen nichts erzählen, was nicht für ihre Ohren geeignet wäre, Rabastan.", sagte ich erwachsen und erhob mich ebenfalls. Nun standen wir uns gegenüber und funkelten uns eindringlich an, es war fast wie ein Machtspiel, doch es wurde immer unangenehmer, denn die Stille ließ es sehr lange erscheinen, wie wir da standen und uns ansahen. Nach einer gefühlten Ewigkeit stöhnte ich auf, wendete meinen Blick ab und drehte mich um, "Glaub mir oder nicht, es ist mir egal.", log ich ihn an, "Ich weiß, was ich sagen darf und was nicht.", flüsterte ich, bevor ich sein Zimmer mit wehendem Umhang verließ.
Da mein Onkel nicht auf meine Gefühle einging, beschloss ich nach Volans zu sehen, er wird zwar nicht aufgeregt sein, doch er wird wie ich auch sehr viel über den heutigen Abend grübeln.
Nach einem lauten herein betrat ich sein Zimmer. Er stand vor dem Spiegel und betrachtete seine neue Kleidung. Sein Anzug glich dem unseres Cousins, doch er sah grauer und ordentlicher aus.
"Wie findest du den?", fragte er, während er selbst die Augen nicht von sich lassen konnte.
"Sieht gut aus.", nickend trat ich neben ihn, um mich selbst noch einmal zu betrachten.
"Du siehst aber auch in Ordnung aus.", eher gleichgültig und gezwungen sprach er diese Worte aus und widmete sich wieder deinem Spiegelbild.
Ich ließ mich seufzend auf sein Bett fallen, "Was denkst du wie es wird?", fragte ich meinen Bruder grübelnd.
Langsam drehte er sich um, "Was soll ich schon denken? Ich bin zufrieden, endlich ist der Tag gekommen.", sagte er selbstbewusst und wendete sich wieder seinem Spiegelbild zu.
"Und was denkst du?", fragte er schließlich nach einiger Zeit des Schweigens.
Ich starrte auf den Rücken meines Bruders, bis ich bemerkte, dass er mit mir gesprochen hatte.
"Mir geht es da wie dir.", log ich schulterzuckend und grinste selbstsicher, als er sich zu mir umdrehte.
"Vater sagte er möchte uns im Salon sprechen, bevor es soweit ist.", mein Bruder zog mich auf die Beine und öffnete seine Tür.
Gemeinsam stiegen wir die Treppen hinunter. Unser Vater stand mit verschränkten Armen im Bogen des Salons und sah uns vorwurfsvoll an, "Reichlich spät.", sagte er knapp und betrat vor uns den Salon.
Volans und ich setzen uns vor den Kamin. Unser Vater saß uns gegenüber, es war reichlich ruhig um Raum, der sonst um diese Uhrzeit dem Gemeinschaftsraum in Hogwarts glich. Das Feuer im Kamin knisterte angenehm, bis unser Vater die Stille unterbrach, "Ich brauche es euch nicht sagen, ihr wisst wie ihr euch zu benehmen habt.", sagte er bestimmt und sah uns beide einen Augenblick an.
Ich nickte knapp und wagte es nicht zu sprechen.
"Vater.", begann mein Bruder in einem eingebildeten Tonfall, er setzte sich gerade hin und wollte gerade weiter sprechen, als unser Vater ihn unterbrach, "Nein, Volans, du bekommst kein Mal! Wie oft muss ich es dir noch sagen?", zischte unser Vater. Einsichtig sah Volans zu Boden. Mit huschte ein leichtes Lächeln über die Lippen, denn endlich bekam Volans mal nicht das, was er unbedingt wollte.
Plötzlich erschien unsere Mutter im Salon, "Rodolphus!", sagte sie schrill, "Der dunkle Lord ist bereits eingetroffen, er wartet im großen Saal, beeilt euch gefälligst!", sie durchbohrte uns mit ihrem Blick und ich stand schlagartig auf, ich wollte den dunklen Lord nicht warten lassen. Volans und mein Vater erhoben sich ebenfalls und ich folgte den beiden leise aus dem Salon.
Mein Herz raste und meine Hände waren nass, als wir vor den Flügeltüren des großen Saals stehen blieben.
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Die besonderen Kinder der Lestranges
Fanfic(Teil 1) Aries ist das jüngste Kind von Bellatrix und Rodolphus Lestrange. Zusammen mit ihren älteren Brüdern Caelum Orion und Volans Cygnus, wächst sie bei ihrem Onkel Lucius und ihrer Tante Narzissa Malfoy auf. Doch den Namen Lestrange zu tragen...