136. Alptraum

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"Ich verehre den dunklen Lord, fast so sehr, wie meine Mutter es tut.", sagte mein Bruder ernst, "Draco ist ein Jahr jünger als ich und wurde in die Reihen des dunklen Lords aufgenommen.", wütend sah er zu Snape hinauf, der sofort mahnend einen Finger hob, "Jeder hier in Raum, weiß wieso er Draco dafür benutzt, Volans.", sagte Snape arrogant.
"Das dunkle Mal-", begann mein Bruder, doch ich unterbrach ihn, "Volans.", sagte ich bittend und schüttele mit dem Kopf, "Nächstes Jahr.", flüsterte ich.
Es schien mir fast, als würde der Professor mich dankend ansehen. Er erhob sich und öffnete ausladend die Tür.
Ich erhob mich und verließ das Büro. Auf dem Gang wartete ich auf meinen Bruder, der vor Snape stehenblieb und ihn abwertend musterte.
Schließlich trat er aus der Tür und blieb vor mir stehen, nun starrte er mich wütend an, als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, "Und mit dir habe ich auch noch ein ernstes Wort zu reden!", sagte er laut und kam auf mich zu. Seine Augen wirkten kalt und bedrohlich. Er blieb stehen und sah den Korridor hinunter, "Doch dazu später.", als hätte er etwas endeckt, ging er den Gang hinunter und verschwand um die Ecke.
Ich sah auf meinen Stundenplan, den ich immer noch in der Hand hielt, "Verwandlung.", seufzte ich gequält und machte mich auf den weg in Professor McGonagalls Klassenzimmer.

Wie in jedem neuen Schuljahr gewöhnte ich mich wieder schnell an den Alltag und auch an den Unterricht, der nun schwieriger denn je war.
Snape war ein fantastischer Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste und es machte riesigen Spaß endlich wieder Zauber ausführen zu dürfen.
Auch der neue Professor in Zaubertränke war ganz okay. Natürlich war sein Unterricht anders, als der von Snape, doch ebenfalls lehrreich.

Am letzten Schultag der Woche ging ich früh schlafen. Ich war geschafft von der Woche und müsste nächsten Tag früh aufstehen, denn wir hatten nun schon eine Menge Hausaufgaben bekommen. Das ich keine Freizeit mehr haben würde stimmte also doch.
Müde legte ich mich in mein Bett und während ich über die ersten Tage in Hogwarts nachdachte, schlief ich auch schon ein.

Mitten in der Nacht schüttelte mich etwas, "Aries!", zischte Jolka immer lauter, sie klang besorgt.
Erschrocken setzte ich mich auf und starrte in ihr Gesicht, welches von ihrem Zauberstab erleuchtet wurde, "Du hast die ganze Zeit im Schlaf geredet und dann plötzlich geschrien.", flüsterte sie und setzte sich besorgt auf meine Bettkante.
Schwer atmend sah ich sie an, ich wusste selber, dass ich schlecht geträumt hatte, doch was es war war mir schon entgangen, "Was war es, Jolka?", fragte ich skeptisch und sie sagte kurz nach, sie schien unsicher.
"Du hast von deinem Vater geträumt, stimmt's?", flüsterte sie mir zu.
Ich versuchte mich an den Traum zu erinnern und schließlich fiel es mir wieder ein, der ganze Traum lief in meinem Kopf ab und beschämt sah ich Jolka an und nickte, "Ich weiß wieder, was ich geträumt habe.", sagte ich schnell und legte mich wieder hin.
"Hat das etwas zu bedeuten?"
Ich wusste Jolka war meine beste Freundin, ich konnte ihr alles erzählen, doch es würde meinen Stolz verletzten, wenn ich ihr erzählen würde, dass mein Vater mich einen Feigling nannte und was er von mir verlangt hatte.
Ich wusste mein Vater wollte nur das beste für mich. Ich schüttelte mit dem Kopf, "Nein, es ist alles gut. Geh wieder schlafen.", sagte ich bestimmend, als Jolka auch schon abzog.

Pünktlich um halb acht stand ich auf. Ich zog mir meine Alltagskleidung an und warf einen Umhang über, bevor ich zum Frühstück in die große Halle ging.
Ich hatte nicht viel Zeit, denn ich wollte so schnell wie möglich meine Hausaufgaben beendet haben, damit ich noch etwas vom Wochenende hatte.
Ich ging leise aus meinem Schlafsaal, denn die meisten Slytherins schliefen noch.
Im Gemeinschaftsraum traf ich jedoch auf vier Zweitklässler, die sich übermütig ein fangzähniges Frisbee zuwarfen.
Ich hatte so früh am morgen so gar keine Lust meinen Aufgaben nachzugehen, doch ich hatte keine Wahl, denn Volans kam wie immer an Wochenenden in einem ordentlichen Anzug aus seinem Schlafsaal.
Ich blieb zwischen den Säulen auf der Empore stehen und zog meinen Zauberstab, die jüngeren Schüler schienen mich nicht einmal zu bemerken.
Ich richtete ihn auf das Frisbee, welches in der Luft war, "Reductio.", murmelte ich ohne große Mühe und sofort zerfiel das Frisbee zu Staub.
Die Zweitklässler verstummten und sahen erschrocken zu mir hinauf. Sie sahen aus, als würden sie etwas erwarten, doch ich blickte sie nur überlegen an, während ich meinen Zauberstab wieder wegstecke.
Stumm drehte ich mich um und verließ den Gemeinschaftsraum, um endlich zu frühstücken.
Natürlich kam mir mein Bruder hinterher, "Gute Arbeit.", sagte er und klang fast anerkennend. Ich zuckte nur mit den Schultern, "Wieso müssen diese Kinder so nerven? Ich kann dir eins sagen, ich war in deren Alter nicht so!", sagte ich laut und sofort begann Volans zu lachen.
Ich zog die Augenbrauen hoch und sah ihn auffordernd an.
"Na ja, du hast die Konsequenz nur nicht so sehr gemerkt, da entweder Caelum oder ich es hingebogen hatten.", grinsend sah er mich an.
Er schien einen guten Tag zu haben und das schon so früh am morgen, das kam selten vor.
Wir bogen um die Ecke und gingen hinaus über die lange Brücke in einen Innenhof. Einige Auroren schlichen hier herum und beobachteten uns genau, "Was soll das...", flüsterte ich ich entsetzt und blieb stehen.
Mein Bruder sah mich fragend an und ich nickte in die eine Ecke des Innenhofs. Volans folgte meinem Blick. Er sah nun genau so entsetzt aus wie ich.

Die besonderen Kinder der LestrangesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt