39. Volans Vertrauensschüler?

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Es war inzwischen schon Mai und bald standen die Prüfungen an. Ich verbrachte die meiste Zeit in der Bibliothek, es gefiel mir hier. Hier war es schön ruhig und wenn man vor Volans fliehen wollte, genau der richtige Ort.
Volans war in den letzten Wochen unerträglich geworden, gemeiner und fieser als je zuvor. Er verbrachte die meiste Freizeit mit den älteren Schülern von Hogwarts, Theodore beachtete er auch kaum noch. Was komischerweise zur Folge hatte, dass Theodore und ich freiwillig Zeit miteinander verbrachten. Ich stellte fest, dass er ohne Volans gar nicht so schrecklich war wie sonst. Ich erzählte ihm sogar von dem Raum des Friedens.
"Das ist bestimmt Hogwarts Entschuldigung für die Kammer des Schreckens.", Theodore lachte auf, "Ich finde wir sollten sie bei Professor Snape verraten.", er zuckte gleichgültig mit den Schultern und blätterte gelangweilt in einem Notizbuch herum, was im Gemeinschaftsraum lag. Ich schüttelte den Kopf, "Dann werden Logan und Jolka mit reingezogen. Ich würde lieber diesem Jordan etwas gemeines anhängen.", ich sah fies zu Theodore rüber, der abwinkte und den Kopf schüttelte. "Was findest du nur so toll an diesem Logan? Er ist doch so etwas wie Sirius Black aus eurer Familie.", sagte er nachdenklich.
Ich sah ihn verdutzt an, "Das stimmt überhaupt nicht! Black ist ein Blutsverräter und Logan würde so etwas niemals unterstützen.", widersprach ich Theodore.
"Ach ja? Also waren in dem Raum nur Reinblüter?", er klappte das Notizbuch zu und sah mich an.
Ich schüttelte langsam den Kopf, "Diese Zwillinge waren nur Halbblüter...es schien Jordan nicht einmal zu stören.", ich verzog das Gesicht. Volans bester Freund nickte, "Genau deswegen verpfeifen wir ihn jetzt auch.", er sprang auf und sah mich auffordernd an. "Du machst dich damit nur unbeliebt bei Snape.", ich guckte unsicher in Richtung Ausgang. "Deswegen verpfeifen wir ihn ja auch bei der McGonagall.", er verdrehte verständnislos die Augen und trat durch die offene Mauer auf den Gang hinaus. Ich folgte ihm unsicher hinaus. "Sie wird um diese Zeit bestimmt im Klassenraum für Verwandlung sein.", sagte ich schnell und hastete Theodore hinterher. Mit jedem Schritt, den ich näher kam stiegen meine Mundwinkel an, dieser Jordan wird für sein Verhalten bezahlen. "Ich übernehme das sprechen, Theodore.", bestimmend sah ich ihn an und trat durch die offene Tür in den Klassenraum.
Professor McGonagall hob den Kopf an und sah streng über ihre Brille hinweg, "Miss Lestrange, Mister Nott.", sie legte eine kurze Pause ein, "Kann ich etwas für Sie tun?"
Ich nickte und trat näher. Theodore blieb hinter mir stehen, "Professor", begann ich, "Ich hatte mich gefragt, ob man die verborgenen Räume von Hogwarts einfach so nutzen darf.", ich klang sehr unwissend. Sie sah mich kurz an, "Sie meinen den Raum der Wünsche?"
Schnell schüttelte ich den Kopf, "Einer ihrer Schüler, Jordan Forb, er hat einen Raum gefunden. Er nennt ihn Raum des Friedens. Er hat mich mit Hilfe von Ravenclaws in den Raum gelockt und wollte sich duellieren.", ich trat noch einen Schritt an sie heran, "Duellieren ist hier doch strengstens verboten oder nicht, Professor?", ich tat, als wäre es wirklich so passiert.
Professor McGonagall sah mich besorgt an, "Ein Raum des Friedens?", sie schüttelte den Kopf, "Davon habe ich noch nie gehört."
Ich sah ungeduldig zu Theodore, der nun neben mich trat, "Natürlich können Sie noch nie davon gehört haben. Jordan Forb hat diesen Raum ja auch gefunden und nun will er ihn nutzen, um jüngere Schüler im Duellieren schlagen zu können.", sagte Nott und stütze sich auf dem Tisch ab.
McGonagall fasste sich an den Kopf und stand auf, "Nun, ich werde der Sache auf den Grund gehen, vielen Dank.", sie ging an uns vorbei.
Wir warteten kurz, bis ihre Schuhe nicht mehr zuhören waren und grinsten uns dann fies an, "Der wird sich noch wundern.", flüsterte ich zischend.

Eines nachmittags saß ich mit einigen anderen Schülern in der großen Halle und bearbeitete gerade meine Hausaufgaben, Professor Binns hatte die Aufsicht. Ein Glück, dass er endlich die Klappe hielt, die letzte Stunde Geschichte der Zauberei war so ermüdend, wie noch nie gewesen.
Ich sah zu Deric rüber, der bei dem Ravenclaw Schüler Bill Pack saß. Ich hatte damit abgeschlossen, dass Deric wohl die Macht meiner Familie fürchtete. Ich grinste in mich hinein, ich hatte andere Freunde gefunden, Freunde, die ich mir niemals hätte vorstellen können, wie Theodore und Beckye Hoke, der mich Anfang des Jahres angegriffen hatte.
Ich spürte einen leichten Stoß in meinen Rippen, "Glaubst du ich darf dich in den Ferien mal besuchen kommen? Ohne Geschwister ist es echt langweilig und mein Vater sagte, er müsse etwas Ruhe haben und was erledigen.", er zuckte mit den Schultern. "Ich kann dir gerne Draco ausleihen, den würde ich nicht vermissen.", sagte ich gleichgültig und widmete meine Aufmerksamkeit wieder meinen Aufgaben. Theodore seufzte laut, "Ich komme einfach zu euch."
Ich nickte kurz, "Vielleicht redet dein bester Freund dann auch mal wieder mit dir.", meine Betonung lag auf "bester Freund", denn so, wie Volans sich in den letzten Wochen benahm war er kein bester Freund. Er war nicht Mal ein guter Freund, er war gar nichts mehr, doch Theodore wollte dies nicht wahrhaben.
"Wann habt ihr das letzte Mal ein Wort gewechselt?", ich zog die Augenbrauen hoch und sah ihn an. Es interessierte mich eigentlich nicht, wann es war. Theodore sollte nur endlich merken, dass Volans nicht mehr der ist, der er mal war.
"Hm...ich würde sagen es war irgendwann im Herbst.", er sah nachdenklich durch die Halle und blickte dann in mein spöttisches Gesicht. "Bester Freund.", antwortete ich nur gehässig, bevor ich aufstand, meine Aufgaben bei Professor Binns abgab und ohne Theodore noch einmal anzusehen die große Halle verließ.
Ich schlenderte einen Korridor entlang und ließ meine Fingerspitzen an der Wand entlangfahren. Ich dachte über das Gespräch mit Theodore nach. Ich machte ihm ein schlechtes Gewissen, dass Volans nicht mehr sein bester Freund sei, dabei hat er mich die letzten Wochen auch keines Blickes gewürdigt. Er hing nur noch mit den älteren Schülern rum und stellte täglich neun Unfug an, weswegen Slytherin schon einige Hauspunkte verloren hatte. Wir lagen auf dem zweiten Platz, hinter Gryffindor, wir hätten den Hauspokal gewinnen können, doch die Punkte von unserem Haus wurden Tag für Tag weniger.
Gedankenverloren bog ich um eine Ecke und konnte ganz knapp einer Gruppe von Schülern aus dem Weg gehen. Zwei Schüler blieben stehen und sahen mich an, "Du bist Volans Schwester, richtig?", sie beäugten mich, als wäre ich eine Attraktion in einem Streichelzoo. Ich sah die beiden Mädchen an und ging auf sie zu, "Und das möchte WER wissen?", ich sah die beiden drohend an. "Das ist sie, das merkt man doch sofort.", flüsterten die beiden.
"Bitte verhindere, dass er nächstes Jahr Vertrauensschüler wird.", das blonde Mädchen sah mich flehend an und ließ sich schließlich von ihrer Freundin weiterziehen.
Volans wollte nächstes Jahr Vertrauensschüler werden?

Die besonderen Kinder der LestrangesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt