167. Das Gegenstück

733 25 9
                                    

"Madame Lestrange und ihr Bruder Monsieu Lestrange.", er grinste uns mit seinem dreckigen Lächeln an, "Hier entlang.", sagte er, als hätte er uns schon längst erwartet.
Volans und ich tauschten Blicke aus, bevor wir dem alten Mann folgten.
Caelum stand an dem Gegenstück des Verschwindekabinetts aus Hogwarts, "Was macht ihr denn schon hier?!", schrie Caelum entsetzt und kam auf uns zu.
Murmelnd und stotternd versuchte ich ihm auf irgendeine Weise zu erklären, wieso wir hier waren, doch Volans übernahm dies für mich, "Diese drückende Langeweile Zuhause konnten wir nicht mehr aushalten. Außerdem wollten wir uns auch ein wenig umsehen.", sagte er Schulterzuckend und drehte sich um, um zurück in den Laden zu gelangen. Caelum packte ihn an der Schulter und drehte ihm um, "Wenn Mutter oder Vater etwas herausbekommen bist du Schuld! Ich darf Draco nicht helfen und das weißt du!", zischte Caelum seinen jüngeren Bruder an, doch er tat wie immer auf cool und grinste nur.
"Sie werden schon nichts erfahren, Caelum.", sagte ich leise, doch er verzog das Gesicht.
"Es ist auffällig, wenn wir drei nicht Zuhause sind.", widersprach er mir, doch ich seufzte nur.
"Reg dich nicht so auf, vielleicht wollen wir drei als Geschwister einfach mal etwas zusammen machen.", sagte ich so lässig, wie Volans.
Ich bemerkte, dass Mister Borgin neugierig unser Gespräch belauschte und sich amüsiert die Hände rieb.
Volans und Caelum standen wie zuvor da, doch Volans packte schließlich Caelums Hand und entfernte sie von seiner Schulter, "Tu nicht ein auf erwachsen und verantwortungsbewusst, Caelum. Entspann dich endlich mal.", vorwurfsvoll verließ Volans das Hinterzimmer und ließ mich und unseren Bruder alleine.
Borgin warf uns einen letzten spöttischen Blick zu und folgte Volans in den Verkaufsraum.
"Du hättest ihn abhalten müssen.", sagte Caelum nun grob zu mir und wendete sich wieder dem Kabinett zu.
"Habe ich doch.", trotzig verschränkte ich die Arme und sah mich in dem schmutzigen Raum um.
"Dann wärt ihr jetzt nicht hier.", sagte er gelangweilt.
Spöttisch lachte ich auf, "Ja, genau, weil Volans ja auch auf mich hört, wenn ich etwas sage.", ich ließ einen höhnisches Lachen von mir hören und nährte mich meinem Bruder, "Hast du irgendwas gefunden?"

"Allerdings.", sagte er ruhig und ließ seinen Zauberstab Notizen in einen schwebenden Block schreiben, "Geh zu Volans, lass mich alleine.", sagte er schließlich ruhig.
Ich schnaubte verächtlich, drehte mich aber um und ging in den Verkaufsraum, der nun noch dunkler war, als sowieso schon, denn es dämmerte langsam.
Mein Bruder war in einer Ecke und sah sich lauter Kleinigkeiten an. Ich zwängte mich an Borgin vorbei und stellte mich zu Volans, "Der ist schlecht drauf, glaube ich.", flüsterte ich leise.
Er schreckte nicht einmal auf, sondern sah sich weiter die Schwarzmagischen Gegenstände an, "Er kann nicht verlangen, dass wir brav Zuhause bleiben.", sagte Volans trotzig und krallte sich einen merkwürdig aussehenden Gegenstand, er ähnelte einem Miniatur Besen. Nach genauem betrachten ging er zum Tresen, bezahlte und ließ es in seinem Umhang verschwinden.
Wir schlenderten noch ein wenig herum, bis Caelum aus dem Hinterzimmer trat, "Ich bin für heute fertig. Danke Mister Borgin.", sagte unser Bruder anständig und kam auf uns zu, "Zum Abendessen seid ihr zurück und stellt nichts unüberlegtes an.", sagte er laut zu uns und verließ mit Geläute den Laden.
Volans zog eine lustige Grimasse und äffte ihn laut nach, "Stellt nichts unüberlegtes an.", sagte er in merkwürdig piepsiger Stimme, "Komm, Aries.", sagte er entschlossen und wir folgten wieder einmal den Besitzer in das Hinterzimmer.
Wir nahmen das Kabinett genau unter die Lupe und sahen uns jeden einzelnen Zentimeter an, wir redeten kaum, sondern konzentrierten uns auf das Stück.
Nach einiger Zeit seufzte ich laut, "Wenn Caelum die ganzen Wochen dieses Teil ansieht, wieso glaubt er, dass uns in 1 ½ Stunden etwas auffällt?", fragte ich enttäuscht und ließ mich auf einen Stuhl, neben einem staubigen Regal, fallen.
"Du kennst das Gegenstück. Also genau genommen glaubt er, dass DU etwas finden wirst."
Genervt sah ich meinen Bruder an, "Ich HABE aber nichts gefunden!", sagte ich laut und erschöpft, doch Volans ließ nicht locker, "Komm schon, irgendetwas muss dir doch auffallen.", sagte er ruhig und kam auf mich zu. Ich hielt mir meinen Kopf und rief mir das Bild vom Gegenstück in Hogwarts in die Gedanken, "Na ja.", sagte ich schließlich und blickte auf, "Die Verriegelungen sind minimal anders, aber...", doch Volans drehte sich schon um und hörte mir nicht mehr zu, "Das wird nichts bedeuten...", murmelte ich noch leise zuende.
Er untersuchte die Verriegelungen, die trotz Unterschiede fast identisch waren."Das ist es!", flüsterte Volans begeistert. Ich stand auf, kam zu ihm herüber und faste eine metallene Rundung an, die ein wenig Spitzer war, als die vom anderen Kabinett. Ungläubig schüttelte ich mit dem Kopf, "Nein Volans, das kann es einfach nicht sein, das wäre zu einfach."
Doch Volans legte freudig einen Arm um meine Schulter und fuhr mit der anderen Hand über das Holz, "Doch, das ist es. Es hätte nichts Auffälliges sein können. Das ist es!", begeistert sah er mich an, "Und jetzt tun wir etwas unüberlegtes.", flüsterte er mir hämisch zu.
Wir bedankten uns bei Borgin und verließen den Laden.

"Es ist Wochenende. Draco wird sich mit Hilfe von Snape länger in Hogsmeade aufhalten. Wir werden versuchen ihn zu finden und ihm die Nachricht zu überbringen.", fies grinsend sah er mich an, doch mir war nicht wohl bei der Sache.
"Du willst Caelum nur auf die Palme bringen, lass das!", flüsterte ich aufgebracht und ging neben ihm her, "Das können wir wirklich nicht gebrauchen, außerdem müssen wir in einer halben Stunde Zuhause sein.", ich versuchte ihm gut zu zureden, doch er wäre nicht Volans, wenn er sich von so etwas überzeugen lassen würde.


Fortsetzung (Kapitel 168) in neuer Story - Die Besonderen Kinder der Lestranges (2)

Die besonderen Kinder der LestrangesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt