59. Die zweite Aufgabe

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Ida wurde rot und fing an etwas vor sich her zu stottern.
Auch wenn Snape unser Hauslehrer war, wusste ich, dass sie Angst vor ihm hatte.
"Wenn Sie es in Ihrem Leben auch nur ansatzweise zu etwas bringen wollen, sollten sie anfangen etwas Grips in ihren Schädel zu bekommen, Miss Nielsson.", sagte Professor Snape herablassend.
Einige Slytherins lachten leise.
"Vielleicht sollten sie sich einen Lernpartner anschaffen.", Snape wendete sich von ihr ab.
Ida war knallrot, ihr war es peinlich so etwas zu hören zu bekommen. Doch sie wusste auch, dass sie faul war.

Snape sah durch die Klasse, "Eine Zutat des Trankes."

Ich hatte das Gefühl er würde kurz lächeln, bevor er mit der Hand auf mich deutete.

"Eine wichtige Zutat des Tranks ist die Wassermolchmilz, Sir."

"Sehr gut Miss Lestrange.", er nickte mir zu und sah durch die Klasse, "Wie kommt es, dass niemand, außer Miss Lestrange diese Frage beantworten konnte?", erwartungsvoll sah der Professor durch die Klasse, doch niemand wagte etwas zu sagen, "Ich erwarte von jeden von Ihnen einen Aufsatz über die korrekte Durchführung des Alterungstranks."

Ein murmeln ging durch die Klasse und ich verzog das Gesicht.

"Aber Sir, wir haben zuvor noch nie über diesen Trank gesprochen, also können wir doch gar nicht wissen, was in den Trank gehört.", hörte ich eine Stimme aus der vorderen Reihe.

"Sie hätten es eben gerade lesen können.", er ging auf einen Jungen zu und schlug auf das Zaubertrankbuch, woraufhin der Ravenclaw Schüler erschrocken zurückwich, "Einen Aufsatz zu morgen!", zischte Snape.
Er holte eine kleine silberne Taschenuhr hervor, "Und nun gehen Sie zum Mittagessen.", sagte er an die Klasse gewandt.
Die meisten Schüler nahmen ihr Buch unter den Arm und ergriffen schnell die Flucht.
Langsam packte ich meine Feder und mein Buch in meine Tasche, denn eigentlich hatte ich noch gar keinen Hunger.

Von weitem spürte ich, wie der Professor mich musterte und sah auf.

"Lassen Sie den Aufsatz weg. Sie haben es ausnahmsweise nicht verdient bestraft zu werden.", ein klitzekleines Lächeln huschte über sein Gesicht.

"Danke, Sir.", sagte ich nickend und verließ anschließend den Klassenraum.

Grinsend ging ich durch den Korridor und bog schließlich um eine Ecke.
"Da bist du ja endlich.", Richard stand gegen eine Wand gelehnt und verschränkte die Arme, "Wir wollten heute zusammen Mittag essen, hast du das etwa schon wieder vergessen?", verschmitzt sah er mich an und legte freundschaftlich einen Arm um mich.

"Wie war dein Tag bis jetzt?", fragte mich Richard, als wir beim essen saßen.

Ich zuckte mit den Schultern, während ich mein Essen kaute, "Caelum war in der Schule und danach hatte ich Zaubertränke. Snape war heute äußert...nett zu mir.", sagte ich und wunderte mich, als ich den Satz aussprach.

"Ich weiß gar nicht was so viele gegen ihn haben. Professor Snape ist immer gerecht und fair.", suchend sah Richard durch die Halle, "Was ist mit deinem Bruder? Isst er heute schon wieder nicht?"

Nicht wissen zuckte ich mit den Schultern, "Ich bin mir sicher, dass er eine Strafarbeit zu verrichten hat. Der Heuler von unserem Onkel war beängstigend und außerdem war Onkel Lucius heute auch hier, hat wohl mit ihm geredet.", desinteressiert, was meinen Bruder betraf griff ich nach einer Pastete.

"Wirst du dir die nächste Aufgabe des Turniers ansehen? Sie findet nächste Woche statt, soweit ich weiß.", neugierig sah Richard mich an, "Wir könnten zusammen dorthin gehen.", fügte er noch knapp hinzu.

Ich verzog das Gesicht und schob meinen Teller zur Seite, "Aber nur, weil ich es nicht verpassen will, wenn jemand stirbt.", zischte ich mysteriös.

Richard musste lachen, "Du bist unglaublich, Aries.", schmunzelnd erhob er sich und grif nach seiner Schultasche, "Arithmantik und Geschichte der Zauberei.", sagte er mehr zu sich selbst, als zu mir.

"Professor Binns ist in letzter Zeit echt erträglicher geworden, sein Unterricht ist nicht mehr so langweilig, wie sonst."

Richard lachte auf, "Wahrscheinlich, weil ihr endlich in der heutigen Zeit ankommt und nicht mehr bei den merkwürdigen Koboldaufständen."

Ich erhob mich und nahm ebenfalls meine Tasche an mich, "Wir sind bei den Koboldaufständen...", murmelte ich leise.

Es vergingen eineinhalb Wochen und Richard und ich gingen gemeinsam zur zweiten Prüfung des Turniers.
Es war eine Aufgabe, die im See stattfinden würde.
Ich war in meinen Anorak und meinen Slytherinschal gehüllt, denn es war eisig kalt am See.
Wir stiegen gemeinsam mit zwei jüngeren Ravenclaw Schülern in ein kleines Boot, welches uns auf den See, zu den Aussichtstürmen bringen sollte.
Wir stiegen die Treppen bis ganz nach oben hinauf, denn von dort aus konnte man einen großen Teil des Sees überblicken.

"Hey Aries, Hey Rich.", Jolka und Logan tauchten neben uns auf und lehnten sich so wie wir über das Geländer.

"Willkommen zur zweiten Aufgabe. In der vergangenen Nacht würde jedem unserer Champions etwas gestohlen, gewissermaßen ein Schatz. Diese vier Schätze, einer für jeden, liegen am Grund des Sees. Um zu gewinnen muss jeder einfach nur seinen Schatz finden und zur Oberfläche bringen. Es klingt einfach, doch sie haben nur eine einzige Stunde dafür Zeit. Danach sind sie auf sich gestellt, kein Zauber rettet sie."

Die Kanone, die den Start der Aufgabe signalisierte ertönte. Freudig stieß ich Richard an, "Gute Chancen, dass hier jemand stirbt oder?", flüsterte ich ihm zu und sah wieder hinunter zum See, in dem die vier Teilnehmer des Turniers einen Augenblick zuvor verschwunden waren.

Gespannt sahen Richard und ich hinunter, doch nichts tat sich.
"Ist das Potter, der da so herum zappelt?", hörte ich einen kleinen Jungen weiter weg fragen.
Auf meine Lippen legte sich ein fieses Lächeln, als ich sah, wie Potter anscheinend gegen sich selbst ankämpfte.
Lachend sah ich durch die Reihen, auf dem Aussichtspunkt.
Plötzlich ertönte lautes Klatschen und Beifall.
Harry Potter schoss aus dem Wasser in die Luft und drehte sich gekonnt dabei.

"Dass der immer so ein Wind um sich machen muss.", sagte ich genervt und stürzte mich auf das Geländer.

Nach zwanzig Minuten ertönte erneut die Stimme des Schulleiters, "Miss Delacour war leider gezwungen aufzugeben. Sie wird an dieser Aufgabe nicht länger teilnehmen."

Die Zeit verging schleppend. Es war ziemlich langweilig zuzusehen, da es nun mal nicht wirklich etwas zum sehen gab.
Gelangweilt drehte ich mich zu Richard um und zog eine Augenbraue hoch.

"Sei nicht immer so ungeduldig, Aries.", grob drehte er meinen Kopf weg.

Die besonderen Kinder der LestrangesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt