165. 3 Geschwister

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Am nächsten Morgen versammelten Volans, Caelum und ich uns in Caelums Zimmer. Es war dunkler geworden. Die Einrichtung verschlechterte schlagartig meine Stimmung, als ich eintrat und mich wie immer auf sein Bett setzte.
Volans setzte sich zu mir und einige Zeit später saßen wir wie einst als Kinder gemeinsam auf dem Bett.
Caelum durchbohrte uns mit Fragen aus der Schule, von Aufgaben als Vertrauensschülerin, bis hin zu Volans-UTZ Prüfungen, die in ein paar Monaten, wie meine ZAG-Prüfungen anstanden.
"Richard hat seine Apparierprüfung bestanden.", schwärmte ich schließlich beeindruckt, "Ich möchte auch endlich das apparieren lernen."
Belustigt sahen Volans und Caelum sich an, "Na ja, das gute ist, dass du dann vor Weihnachtsferien an der Prüfung teilnehmen kannst.", sagte Volans knapp, "Dann bist du schließlich schon Siebzehn."

"Wie schnell Die Zeit vergeht.", warf Caelum ein, "Ihr beide seid so schnell erwachsen geworden. Es ist, als wärst du, Volans, gerade erst nach Hogwarts gekommen. Und du, Aries, standest beleidigt bei Tante Narzissa am Gleis 9 ¾ und wolltest unbedingt mit in die Schule kommen."
Laut lachend sahen wir alle uns an, "Es hat sich so viel verändert, Caelum. Nicht nur wir, auch die Schule. Viele wollen ihre Kinder aus der Schule nehmen, weil sie Angst haben, dass ihnen etwas geschehen könnte."
Caelum nickte nur, doch antwortete nicht auf meine Aussage.
"Unrecht haben sie ja nicht, früher oder später werden Dinge passieren, die einigen nicht passen.", sagte Volans schulterzuckend, "Doch das wird nicht unser Problem sein."
Nach einiger Zeit der Stille sah ich Caelum an, "Also? Wann können wir den Alten besuchen? Ich möchte mir das Verschwindekabinett ansehen und ich war lange nicht in seinem Laden."
Lachend stieß Volans mich an, "Ja, weil du immer alles kaufen willst, was er ausstellt."
Ich verzog mein Gesicht, "Das angebliche Schmuckkästchen war nun wirklich brauchbar!", protestierte ich, doch Caelum unterbrach unser Gespräch, "Ich weiß nicht, ob Mutter oder Vater noch etwas mit euch zu besprechen haben. Wenn dem nicht so ist, dann könnt ihr von mir aus noch heute Abend in die Nokturngasse.", sagte er ruhig.
Fragend sahen Volans und ich uns an. Wir wussten nicht, ob unsere Eltern etwas geplant hatten und zuckten gleichzeitig mit den Schultern.
"Gut.", seufzte Caelum, "Und denkt immer dran, kein Wort zu niemanden.", flüsterte er und erhob sich, "Volans, du versuchst irgendwie ohne dich zu verraten herauszufinden, ob Mutter oder Vater euch sprechen wollen. Aries...", er musterte mich kurz verwirrt, denn ich ließ gelangweilt grüne Funken aus meinem Zauberstab durch die Luft schweben, "Hör auf damit!", zischte er und entwaffnete mich auch schon, ohne seinen Zauberstab zu benutzen, "Ich weiß, dass Onkel Rabastan dich sprechen möchte. Such ihn auf, ich mache mich auf den Weg in die Nokturngasse."
Leise öffnete er die Tür und wir stiegen gemeinsam die Treppen herunter. Caelum verschwand durch die große Tür des Manors und Volans und ich gingen in den Salon.
Fragend sahen die drei erwachsenen uns an. Von Tante Narzissa war immer noch keine Spur, langsam fragte ich mich, ob sie überhaupt Zuhause war.
Geheimnisvoll setzte ich mich zu Rabastan und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
Als würde er sich an etwas erinnern weiteten sich seine Augen, "Oh. Ja!", sagte er und sprang auf und zog mich hinter sich her.
"Bitte verdirb mein Kind nicht.", rief ihm mein Vater genervt hinterher.
Mein Onkel zog mich am Handgelenk hinter sich her, es fühlte sich an, als hätte ich etwas ausgefressen. Vor seiner Zimmertür ließ er mich los und öffnete sie mit einem magischen Code.
Er ließ mich vor sich eintreten und schloss leise die Tür hinter sich, "Setz dich hin.", sagte er gefühllos und lies auch schon zwei Gläser Elfenwein zu uns herüber schweben.
Grinsend nahm ich eines der Gläser und das zweite stellte sich von selbst auf dem Tisch ab.
"Du und Volans.", sagte er, als wäre er verrückt geworden, also verrückter als er sowieso schon war, "Ihr versteht euch prächtig, habe ich Recht?", mit einem gestörten Lächeln sah er mich an.
Langsam begann ich zu nicken, "Mag schon sein, wieso?", fragte ich perplex.
"Hast du einen schweren Verwechslungszauber abbekommen, kleine Aries?", nun tat er so, als wäre ich noch ein kleines Kind, "Er manipuliert dich, ohne dass du es bemerkst, stimmts? Ach, was frage ich das denn? Du würdest es ja gar nicht wissen, wenn dem so wäre.", er kippte sich den Wein in einem Zug herunter.
Auch wenn ich mich besonders auf meinen Onkel gefreut hatte, fühlte ich mich plötzlich unwohl in seiner Gegenwart, "Ähm...", ich versuchte schonende Worte zu finden, doch ich konnte es einfach nicht nett ausdrücken, "Bist du nun komplett verrückt geworden?", fragte ich ohne jeglichen Respekt und gewann sofort eine Ohrfeige.
"Ich bin nicht verrückt.", sagte er nun wieder in einem langsamen  ruhigen Tonfall und musterte mich mit glänzenden Augen, "Du musst verrückt geworden sein."
Doch ich schüttelte mit dem Kopf und erhob mich, um zu gehen.
"Setzten!", schrie er mich laut an.
Doch meine Beine wollten weder abhauen, noch sich wieder setzten. Ich stand einfach so da und starrte ihn an.
"Was ist los mit dir?", fragte ich nun leise und Rabastan verzog gequält das Gesicht.
"Weißt du wie schwer es ist Tag für Tag in diesem Haus gefangen zu sein? Weißt du wie...-", doch ich unterbrach ihn.
"Du warst Jahrelang in Askaban eingesperrt. Und nach ein paar Monaten in einem großen Anwesen drehst du schon durch?", unverständlich zog ich eine Augenbraue hoch und setzte mich wieder.
Mein Onkel seufzte laut, "Es tut gut euch zu sehen. Endlich wieder andere Gesichter, andere Menschen. Ich dachte wir könnten über deinen Bruder herziehen und ihn etwas quälen, aber wie es aussieht versteht ihr euch prächtig."
Ich brach in lautem Lachen aus, "Du bist kein Jugendlicher mehr, wieso verhältst du dich so oft wie einer?", fragte ich lachend.

Die besonderen Kinder der LestrangesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt