Kapitel 59 (335) Romantik

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Freitagabend, 17.2.
In der Stadt
Im Theater

König der Löwen oder Koning van de Leeuwen

Dmitrij hatte sie hergefahren, wie zuvor auch schon Master Roben und Master Benjamin, und stand noch mit ihnen in der Lobby. Er hatte ihnen kleine Brötchen und Orangensaft gebracht.

Amy sah sich die Kostüme der Theaterbesucherinnen an und Steve sagte zu Dmitrij: "Schau, der trägt fast dasselbe wie du!"

Amy folgte seinem Fingerzeig ebenfalls und sagte: "Aber ein bisschen besser sieht Dmitrij aus!"

"Stimmt!", sagte Steve und Dmitrij wurde rot, lachte leise und bedankte sich mit einer sanften Verneigung bei seinem Herrn und seiner Mistress.

Steve sah zu Dmitrij auf und sagte: "Ich glaube, jetzt darfst du es ihr geben."

Dmitrij lächelte und Amy sah die beiden Männer an ihrer Seite verwirrt an. Aber nur, bis Dmitrij etwas aus seiner Sakkoinnentasche zog, eine Faust darum schloss und diese dann mit der Handfläche nach oben, vor Amy wieder öffnete.

"Die ist aber schön!", sagte Amy und griff nach der Muschel, doch sie hielt inne und sah Dmitrij an, "Darf ich?"

"Ich schenke sie Dir, Mylady", sagte Dmitrij und Amy sah ihn verwundert an.

Dmitrij sagte: "Ich hatte nichts zu Deinem Geburtstag, Mylady. Master Steve sagte, dass ich das auch nicht brauche, weil Du wolltest, dass es niemand weiß, aber es hat mich traurig gemacht, Dir nichts schenken zu dürfen. Ich bat Master Steve es mir zu erlauben."

Amy sah Steve und dann Dmitrij voller Mitgefühl an, ehe sie leise lachte und die Muschel nahm. Sie glich einer kleinen Schale, innen war sie beige und ganz glatt und sie schimmerte. Außen war sie hingegen geriffelt und rau, weiß und braun gemasert, in der Mitte lief sie Spitz zusammen, und ihre Ränder, die fast der Form eines Ovals glichen, waren gewellt, wegen den Rillen, die die Muschel aufwies. Sie sah aus wie eine kleine Mütze, oder ein rundes Dächlein.

"Ich weiß, dass sie nichts Besonderes ist. Eine flache Schnecke, aber kein Krebs, hat in ihr gewohnt, aber keine Perle hat sie gehabt und Form ist...normal. Aber ich habe sie gefunden, an Strand, bei meinem einzigen Urlaub."

"Dmitrij!", sagte sie und sah zu ihm auf, "Ich kann das nicht annehmen!"

"Bitte!", sagte er schnell und schob ihr ihre eigene Hand wieder näher zu sich, weil sie ihm die Muschel wieder anbieten wollte.

"Aber, wenn sie aus deinem einzigen Urlaub am Strand ist...", sagte Amy und sah zu Steve.

Dmitrij aber antwortete: "Aber ich habe noch andere. Die ist nur die Größte, Schönste und Beste. Ich will, dass Du sie hast, Miss. Bitte!"

Sie sah zu Steve, welcher nickte, dann schloss sie die Faust sachte um die Muschel und umarmte Dmitrij ohne Vorwarnung um die Taille. Er war kurz unsicher, doch dann legte er ihr die Arme um den Rücken und lächelte, was sie sah, weil sie zu ihm aufsah, um sich zu bedanken.

"Ich sage Danke", antwortete er, "Ich durfte Dir etwas schenken!"

Amy strahlte ihn an.
Steve freute sich sichtlich, dass es geklappt hatte. 

Amy war aufgeregt, das gab sie zu. Steve saß in einem Anzug neben ihr, trug sogar eine Krawatte. Er sah sehr schick aus. Ein bisschen, wie Dmitrij, in schlichtem Schwarz-Weiß, aber er hatte sich mit Sakko und Hemd und Stoffhose mit Bügelfalte begnügt und nicht noch ein Gelee angezogen, wobei er eines gehabt hätte, wie er zugegeben hatte. Sie selbst trug eine rosa Bluse und dazu einen dunkelblauen Rock, er war knielang, eine dicke, weiße Strumpfhose, die aber ein feines Stickmuster hatte, dunkelblaue Halbschühchen und einen dunkelblauen Blazer. Ihre rosa Bluse hatte am Kragen eine breite Stoffmasche, die ihr bis zum Bauch reichte. Steve sagte, sie sah sehr schön aus. Also die Masche und auch sie selbst.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt