Kapitel 27 (303) Internationale Lieferungen

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Donnerstag, früher Abend, 9.2.
In dem kleinen Ort mit 518 Einwohnern
In James herrschaftlichen Haus am Berg



Internationale Lieferungen

Benjamin lief die Treppen schnell wieder nach oben, damit sein Freund nicht mitbekam, dass er weg gewesen war. Gerade war Roben ins Badezimmer gegangen und Benjamin daraufhin schnell nach unten gelaufen, hatte seine Bestellung geschnappt und trat wieder – gerade noch rechtzeitig – in sein Schlafzimmer ein.

Dmitrij war etwas geschockt gewesen, weil er ihm den Karton aus der Hand gerissen hatte. Doch er hatte sich danach einfach verneigt, sich bedankt – wofür auch immer – und war weiter seiner Arbeit nachgegangen.

Dmitrij schien für einfach alles dankbar zu sein.

Samstagvormittag hatte Benji die Chance genutzt, dass Roben mit Steve im Wohnzimmer Superman geschaut hatte – damit dieser nicht zu nervös wegen dem Geburtstag seiner Freundin wurde – und hatte ihm einiges bestellt.

Roben kam aus dem Badezimmer und sah seinen Freund fragend an, welcher mit dem Karton auf dem Schoß auf der Bettkante saß und neben sich auf die Matratze klopfte.

"Komm zu mir", sagte Benjamin und Roben kam ihm skeptisch näher.

"Wo kommt der denn her?", fragte er mit einem Blick auf den Pappkarton und ließ sich neben Benjamin nieder.

Chester sprang zu ihnen auf das Bett, um den Karton zu beschnuppern und Benjamin sagte: "Ich wollte dir eine kleine Freude machen, weil du mich schon so oft überrascht hast. Da dachte ich mir, ich muss mir jetzt auch einmal etwas einfallen lassen und da du gesagt hast, dass du nur gewisse Sachen aus deiner Heimat vermisst habe ich mich im Internet schlau gemacht und hoffe, dass ich etwas gefunden habe was dir gefällt."

Er überreichte Roben den Karton und bevor Benjamin noch etwas sagen konnte küsste Roben ihn innig.

"Das ist lieb von dir!", sagte er und fing an den Karton an der Klebestelle aufzureißen.

"Du weißt noch gar nicht was drinnen ist", lachte Benjamin.

"Ist egal", sagte er begeistert, "Du hast dir Gedanken meinetwegen gemacht und das alleine zählt!"

Roben riss den Karton mit erstaunlicher Kraft auf, welche Benjamin einen elektrischen Schlag durch die Lendengegend zischen ließ. Und trotzdem riss er sich zusammen. Auch, wenn Robens angespannte Muskeln verboten scharf aussahen. Die Bewegungen der Muskelstränge unter der weichen Haut.

Roben ließ den Kartondeckel zu Boden fallen. Chester sprang dem Kartondeckel hinterher und ging seiner Aufgabe nach. Kartondeckel zerfleischen.

Benji sah ihn kurz unglücklich an, weil er alles dreckig machen würde, aber ließ ihn spielen. Wenigstens war es nur Karton. Die Klebestreifen hatte Roben abgezogen, somit konnte Chester sich an nichts Gefährlichem verschlucken.

Roben nahm das erste in Luftpolsterfolie gepackte Etwas aus dem Karton, er packte es knisternd aus und seine Augen funkelten schon beim Anblick der durchscheinenden Farben.

"Geil!", freute er sich, "Wonka-Schokolade! Danke Süßer!"

Benji bekam jedes Mal Gänsehaut, wenn Roben ihn so nannte. Von Anfang an war er sein 'Süßer' gewesen und immer noch gefiel ihm dieser Kosename von allen am besten.

Er küsste Benjamin, dann legte er die große Tafel beiseite und packte das nächste Luftpolsterfoliengeschenk aus.

Nerds, in Regenbogenfarben, auch von Wonka, Butterfinger von Nestle, Reeses mit und ohne Stückchen und Tootsie-Pops.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt