Kapitel 31 (307) Mutter und Tochter + Vater und Söhne

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Freitagnachmittag, 10.2.
In dem kleinen Ort mit 518 Einwohnern
Bei Familie Jawok
Im Wohnzimmer

Mutter und Tochter

Sie hatte Conrad tagsüber von der Schule abgeholt. Timmy hatte derweil Zeit bei seinen Großeltern verbracht und Conrad und sie hatten ein wenig Zeit zu zweit genießen können.

Nun war sie bei Natalie und Conrad war mit seinem Vater unterwegs.

"Amanda, Kind!", rief Natalie nach ihrer Schwiegertochter in Spe und der Mutter ihres geliebten, selbsterwählten Enkels, "Kannst du zu mir kommen?"

"Natürlich Natalie!", rief sie ihr zu und kurz darauf kam sie mit ihrem schlafenden Sohn in den Armen – welchen sie trug wie ein Baby und ihn sanft hin und her wog, was bei seinem Gewicht gar nicht mehr so leicht war – zu ihr ins Wohnzimmer.

"Setz dich zu mir", bat Natalie und klopfte neben sich auf die Sitzgarnitur hinter dem großen Tisch.
Amanda setzte sich und legte ihren Sohn an ihre Brust und hielt ihn nun aufrecht mit beiden Armen an sich gedrückt bei sich. Tim kuschelte sich an ihren Hals und schlief weiter. Seine kleinen Händchen lagen um ihren Nacken, seine Wange ruhte auf ihrer Schulter. Seine kleinen Bäckchen waren so süß, dass Natalie zu ihm griff und ihn streichelte, leise sagte sie: "Sabber Mama schön brav an!"
Amanda lachte leise, streichelte ihrem Sohn über die Haare und gestand: "Manchmal wünschte ich er würde so klein bleiben, ich liebe es, wenn er bei mir einschläft."

Natalie lächelte sie an: "Ich habe es auch immer geliebt, wenn Conrad in meinen Armen schlief, es war so entspannend wie sonst nichts."

Amanda nickte: "Es bringt mir eine unbeschreibliche innere Ruhe."

Natalie nickte und sagte: "Szymon wünscht sich eine Enkeltochter", sie zwinkerte ihr zu.

Amanda wurde leicht rot, dann lachte sie: "Ich liebe meinen Sohn heiß und innig, aber eine kleine Prinzessin wäre schon auch etwas Besonderes, ja. Aber ich hoffe doch sehr, ihr könnt noch warten..."

Natalie streichelte ihr die Wangen und sagte sanft: "Es ist ganz alleine deine Entscheidung."

"Unsere...", sagte sie.

"Conrad und deine?"

"Ja."

"Nein", sagte Natalie und lachte als Amanda sie verwirrt ansah, da erklärte sie: "Ich bin der Ansicht, dass es ganz alleine die Entscheidung der Frau ist ob sie bereit ist ein Kind auszutragen. Anders ist es natürlich, wenn er keine will, sie aber schon. Das ist Samendiebstahl", sie lachte, "Aber, da die Frau mehr Arbeit beim Kinderzeugen auf sich nimmt bin ich der Überzeugung, dass ihr das letzte Wort gehört, wenn sie sich unsicher ist, ob sie noch eines bekommen will."

Amanda lächelte Conrads Mam an, dann sagte sie: "Ich möchte schon noch eines, vor allem, wenn Conrad gerne noch ein Kind hätte. Aber noch nicht jetzt. Ich bin sehr glücklich in meinem neuen Job und dass Tim einen so tollen Kindergartenplatz hat. Ich möchte das alles noch ein klein wenig aufrechterhalten, bevor ich etwas an dieser Situation ändere. Ich werde nicht niemals sagen, ganz im Gegenteil. Ich hätte gerne noch ein Kind, aber eben noch nicht jetzt."

"Eine Frau spürt den richtigen Augenblick", sagte Natalie, streichelte Tim über die Haare und küsste Amanda die Wange, dann beugte sie sich zu Tim und küsste auch ihn. Dass Amanda das nichts ausmachte, wobei sie dabei sehr nahe zu ihr musste, freute sie. Amanda und sie verband ein inniges Band der Freundschaft und der Mutter-Tochter-Liebe.

"Aber deswegen wolltest du mich nicht sehen, oder?", fragte Amanda leise.

Natalie lächelte sie an, dann schüttelte sie den Kopf und sagte: "Nein, aber es war nun dennoch ein wichtiges Thema", dann kam sie zum eigentlichen Grund: "Ich möchte heute mit Szymon ausgehen. Also er führt mich aus. Aber ihr dürft bitte gerne hier bleiben, wir würden uns freuen Tim in der Nacht noch einen Gute-Nacht-Kuss zu geben."

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt