Kapitel 119 (395) Verbrüdert oder Verschwägert? + Der Sohn des Professors

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Ich wünsche euch frohe Ostern!!

In Liebe
Eure Eliska <3

Dienstag, tagsüber 21.3.
In dem kleinen Ort mit 518 Einwohnern
In der einzigen Schule des Dorfes
Im obersten Stockwerk
11. Klasse, bei Herrn Limerick

Verbrüdert oder Verschwägert?

Roben dachte während der Mittagspause über den Vormittag nach...

Sie alle - bis auf Conrad, der sich verspätet hatte - hatten sich heute Morgen vor der Schule versammelt, wie sie es jeden Tag taten. Nikolaij und Cevin waren freudig begrüßt worden, wobei die Umarmungen sich wie immer in Grenzen gehalten hatten. Heute waren auch Steve und Amy noch bei ihnen unten gestanden, ehe sie schnell in ihre Klasse verschwunden waren. Amy hatte Nikolaij und Cevin auch Hallo sagen wollen. Sie war natürlich fest in die Arme geschlossen und auch geküsst worden.

Steve war ganz aufgeregt, das hatten sie alle bemerkt. Denn Calvin war da und er freute sich schon auf den Nachmittag mit ihm. Amys Augen funkelten, während sie ihren Freund ansah, ihm zuhörte, wenn er darüber sprach, was er mit seinem Bruder alles machen wollte.

Amy war wirklich ein tolles Mädchen, wie sie alle fanden. Sie ließ Steve seine Zeit mit seinem Zwilling vollkommen uneingeschränkt genießen.

Zusammen gingen sie in die Klasse, wo schon Herr Limerick und Casimir auf sie warteten und als sie Nikolaij und Cevin sahen, umarmten sie die beiden. Auch das war ein seltenes Bild, aber Herr Limerick und Casimir schien Nikolaij in Cevins Nähe zu dulden und es auch zu ertragen, wenn sie ihn umarmten. Sie sahen auch alle in Cevins Blick, dass es ihm gefiel, dass sein Verlobter sich mit Casimir arrangiert hatte, nachdem er ihn anfangs ein wenig als Konkurrenz wahrgenommen hatte, da der Partner ihres Lehrers vor Nikolaij eine wichtige Ansprechperson für Cevin gewesen war. Aber das war er auch immer noch und Nikolaij schien gut damit zurechtzukommen.

Ihnen allen gefiel es, zu sehen, wie sehr ihr Lehrer und Casimir sich freuten, Nikolaij und Cevin wiederzusehen. Herr Limerick war einfach ein guter Mensch und für sie alle wichtig. Er zeigte ihnen mit lauter kleinen Gesten, wie viel ihm an ihnen lag. Er freute sich, dass sie wieder da waren, wenn sie weggewesen waren, dass sie wieder gesund waren, wenn sie krank im Bett gelegen hatten, dass sie unverletzt waren, wenn sie von Reittrainings zurückkamen. Er freute sich einfach, wenn es ihnen gutging und dafür ehrten sie ihn grenzenlos.

"Wie geht es euch?", wollte Herr Limerick von den zwei Russland-Reisenden wissen, als sich alle gesetzt hatten. Casimir saß wie immer auf Herrn Limericks Tisch, mit überschlagenen Beinen und recht dekorativ. Herr Limerick lächelte ihn jedes Mal an, dann setzte auch er sich an seinen Tisch.

"Ich habe neue Schuhe bekommen!", freute sich Cevin, ehe er Nikolaij zu Wort kommen ließ. Nikolaij lachte rauchig.

Casimir stieg sofort in das Gesprächsthema ein und fragte: "Was für welche?"

"Louboutin, in weiß! Die trage ich in Sankt Petersburg, da bin ich kein Butler", er grinste, wobei sie alle wussten, dass es ihm nichts ausmachte, in Moskau einen Butler zu imitieren. Hauptsache er konnte Nikolaij beistehen und diesem die Sorge nehmen, dass ihm etwas geschah, wenn er nicht in seiner Nähe war.

Und damit waren alle anderen Themen nichtig geworden. Casimir und Cevin versanken in einem Gespräch über Schuhe und sie alle ließen sie machen. Gut zehn Minuten lang hörten sie ihnen zu. Auch Herr Limerick, mit einem unergründlichen, aber wunderschönen Lächeln auf den Lippen, einem verliebten Funkeln in den Augen und einer Ruhe, die er an sie alle abgab. Diese Ruhe, die er einfach immer ausstrahlte und die ihnen so vertraut und lieb geworden war.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt