Dienstagabend, 28.3.
In der Stadt
Unterwegs
StadtlebenMey ging tatsächlich an seiner Hand, während Myk ihm von einem Mädchen erzählte, das er mochte, aber bei dem er nicht wusste, wie er bei ihm landen sollte.
"Sie mag Blumen", sagte er. "Aber sie bekommt ständig welche."
"Von wem denn?"
"Von Freunden, sagt sie. Aber ich weiß, dass es eher Verehrer sind. Oder schenkst du ständig irgendeiner Freundin einen schönen Blumenstrauß?"
"Ich habe noch nicht einmal Mey einen geschenkt", gab er zu und sah sie verzeihend an. Sie aber lachte nur. "Ich werde es verkraften."
Er lächelte, nahm sich aber vor, sie mal mit Blumen abzuholen und anschließend nett auszuführen.
"Wie habt ihr euch kennengelernt?"
Myk sah ihn Anbetracht dieser Frage etwas verwundert an, sagte aber: "Im Club. Sie hat mir gefallen und ich bat sie um einen Tanz."
"Klingt ja fast romantisch."
"War es aber nicht", sagte Mey trocken.
Myk sah sie etwas giftig an, Christopher zog eine Braue fragend hoch.
"Ihr Freund hat Myk in den Bauch geschlagen und ich ihm auf den Kehlkopf."
"Aua", sagte Christopher und griff sich kurz an den Hals. "Dem Freund, nehme ich an. Nicht Myk?"
"Nein, aber Myk hätte ich auch gerne eine verpasst. Ich sagte ihm noch, dass sie vergeben ist."
"Er war weg", verteidigte sich Myk.
"Das ist ein schlechter Grund", sagte Christopher und man hätte annehmen können, dass er achtzehn und Myk siebzehn war, wobei das nicht stimmte.
Mey nickte.
"Ihr wart doch auch quasi vergeben, als ihr begonnen habt miteinander auszugehen."
"Nein, wir waren so frei, wie man sein konnte", korrigierte Mey, "ohne jegliche Ketten."
Myk schnaufte nur. Mey hatte, kurz bevor sie Christopher kennenlernte, noch Kate gedatet, bis diese einen Freund gefunden hatte, dann hatte sie ihren Kummer auf den Tango-Arsch projiziert, während Christopher seine Einsamkeit in das Konstrukt der kleinen Familie projizierte, die sein Kumpel sich aufgebaut hatte. Sie waren also beide ein wenig verliebt gewesen. Aber gut, sie nannten es Freiheit. Myk nannte es Zwickmühle. Aber sie schienen glücklich zu sein und Myk wusste, dass sie noch nicht wirklich zusammen waren, sondern einfach gerne Zeit miteinander verbrachten und wenn er ehrlich war, fand er es toll, wenn sie ihn mitnahmen. Er liebte Mey bedingungslos und war froh, dass sie Christopher datete, weil er ihn echt nett fand. Er wollte nicht, dass Mey wieder an einen schlechten Mann geriet. Sie hatte da irgendwie ein Händchen.
"Hast du dann eigentlich mit ihr getanzt?"
"Ja, aber nur kurz, weil dann eben ihr Macker kam."
Christopher nickte. "Und seitdem?"
"Seitdem?"
"Ja, was war seitdem?"
"Ich habe sie ein paar Mal in dem Club getroffen, besser aufgepasst, ob ihr Freund da ist, weil Mey oft nicht dabei war und sie besser boxen kann als ich. Irgendwann bekam ich ihre Nummer."
"Und sie hat immer noch ihren Freund?"
"Ich gehe davon aus."
"Obwohl sie so viele Blumen bekommt?"
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Russisches Ballett [BoyxBoy] Band III
RomanceDas kleine Dorf mit etwas mehr als 500 Einwohnern strotzt nur so vor Nationalitäten und Religionen. Engländer/Schotten, Iren, Amerikaner, Russen und Franzosen mischen sich mit den Einheimischen. In einem harten Kontrast dazu leben Refil und Casey i...