Samstag, in den frühen Morgenstunden, 25.2.
In dem Ort mit 518 Einwohnern
In James Herrenhaus am Berg
Im ersten Stock
Bei Benji und Roben
PärchenzusammenhaltSeit Donnerstag war er bei seinem Freund und stand ihm bei und wich ihm nicht von der Seite. Er ließ ihn nicht alleine, damit es ihm an nichts fehlte.
Benjamin saß nun dennoch oder vielleicht genau deswegen schon seit zwei Stunden im Lesebereich, auf der Couch, über ihren kleinen Couchtisch gebeugt – statt am Schreibtisch – und arbeitete sich fragenweise durch. Ihr Lehrer hatte ihm einen Katalog mit Fragen und Themen gegeben, den er durcharbeiten sollte. Er sagte, dass das einige Prüfungen ersetzen würde, die er noch nachholen musste, weil er übersprungen hatte.
Roben kam zu ihm und küsste ihm die Schläfe und legte ihm eine Hand auf das Knie, dann sagte er leise: "Sehr fleißig bist du. Aber würdest du bald aufhören und ein bisschen Pause mit mir machen?"
Benjamin sah ihn an, dann zur Uhr, die über ihrer Badezimmertür hing. Er dachte nach.
Doch, wie auf ein Zeichen, klopfte es an ihrer Tür und sie baten herein. Sein Dad trat ein und lächelte ihn an: "Wusste ich doch, dass ihr schon wach seid. Seit wann sitzt du hier?"
"Seit zwei Stunden", sagte Roben an Benjis Stelle.
James warf auch einen Blick auf die Uhr und sagte: "Sehr brav. Aber jetzt kommt Frühstücken!"
Sein Vater war also auch dafür, dass er jetzt eine Pause machen sollte.
Benji sagte: "Die Frage will ich noch fertig machen, ja?"
Sein Dad nickte und Roben sagte: "Okay", küsste ihm kurz die Lippen und blieb bei ihm, während sein Dad sie wieder alleine ließ.
James betrat die Küche und lächelte Erika an, die kurz über die Schulter zu ihm sah. Sie bereitete russisches Frühstück vor, auch, wenn heute vorwiegend englischsprachige Frühstücksgäste bei Tisch sitzen würden. Aber sie war die Hausherrin, sie bestimmte, was es zu essen gab. Er beugte sich zu ihr. Sie war die Eine und Einzige, die seine Küche bedienen durfte.
Er legte ihr die Arme um die Taille und küsste ihr den Kiefer, dann sagte er: "Benjamin ist ganz fleißig, er arbeitet sich durch den Fragenkatalog, den Andreas ihm zusätzlich hat zukommen lassen. Somit spart er sich ein paar Prüfungen."
"Lobenswert", sagte sie zufrieden, während sie Räucherlachs anrichtete, den es mit Blinis geben würde.
James küsste ihr den Hals und sagte: "Ich liebe deine Russische Küche..."
Sie lächelte, legte das Besteck ab, wischte sich mit einem Geschirrtuch die Finger trocken und legte ihre Hände auf seine Unterarme, die sie umschlossen hielten. Sie lehnte sich leicht nach hinten, weil sie wusste, dass er sie halten würde und sagt sanft: "Sie fehlen dir, hm? Die Kinder, meine ich ."
Er seufzte und nickte, leis gestand er: "Und sie werden so schnell groß. Es kommt mir vor, als wäre es erst gestern gewesen, dass Benjamin nachts zu mir ins Bett kroch, weil er kuscheln wollte."Sie lächelte ihn an, drehte sich in seiner Umarmung zu ihm um und strich ihm dann über die Wange. Er war glattrasiert und duftete nach Aftershave. Nun küsste sie ihm den Hals und roch dabei an ihm, was sie zufrieden ausatmen ließ.
Er lachte leise, während er ihr über den Rücken streichelte.
Er war schon alt, das wusste er. Zumindest zu alt, um nochmal so richtig von vorne anzufangen, mit Kindern und Co, aber noch nicht alt genug, um ganz damit aufzuhören. Dazu war er auch noch nicht bereit.
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Russisches Ballett [BoyxBoy] Band III
RomanceDas kleine Dorf mit etwas mehr als 500 Einwohnern strotzt nur so vor Nationalitäten und Religionen. Engländer/Schotten, Iren, Amerikaner, Russen und Franzosen mischen sich mit den Einheimischen. In einem harten Kontrast dazu leben Refil und Casey i...