Freitagabend, 10.2.
Russland, Sankt Petersburg
In der Stadt
In einem großen Theater
Sponsor, Mafiaboss und VaterSein Pfarrhelfer, Pawel, saß neben ihm. Sie hatten gute Karten bekommen können und er freute sich schon sehr darüber hier im Theater zu sein und Lloyd Webbers Meisterwerk zu sehen.
Ein kleiner Aufruhr weckte seine Aufmerksamkeit und sofort brach ihm der kalte Schweiß aus, als er sah, was los war. Er wischte sich die nassen Handflächen an seiner Priesterrobe ab.
Sein Assistent neben ihm spannte sich an und schickte ein Stoßgebet gen Himmel.
Vier Söldner und unzählige weitere schwarzgekleidete Männer, die bestimmt zu den Söldnern gehörten, gingen den Raum ab, sahen jede Reihe an.
Dass es sich um Söldner handelte wusste Pater Laranjik nur, weil sie zu diesem schicken Anlass rote Fliegen trugen. Das typische Kovoijky-Rot. Die beiden am Kopf der zwei Reihen an Männern dunkelrote, die zwei kleineren Männer, die etwas jünger wirkten, hellrote Fliegen. Außerdem erkannte er die zwei Anführer der Gruppe.
Wladimir würde die Vorstellung besuchen.
Eine andere Erklärung gab es nicht.Die Sergej-Söldner erblickten ihn und seinen Assistenten als hätten sie nur nach ihm gesucht und er erwartete, dass sie auf ihn zukommen, ihn aus dem Gebäude schicken würden, doch sie sahen ihn nur einen Moment länger an als all die anderen Gäste und gingen dann mit ihren Helfern die Reihen weiter ab.
Die zwei größten Männer, die Hauptsöldner – so wusste er – sagten etwas in ein Headset, dann gingen sie weg und kurz darauf hörte er Getuschel.
Die restlichen Männer stellten sich an die Wände des Saales.
Pater Laranjik sah sich um, folgte den Blicken der anderen Besucher. Sie blickten nach rechts oben, zur Lounge.Und tatsächlich. Wladimir Fjodorowitsch Stoijov-Kovoijky erschien dort oben in der Lounge, die sonst für Politiker und früher den Zaren gedacht war. Doch er durfte dort oben natürlich auch sitzen.
Mit seinen zwei Söldnern links und rechts und – oh Gott – einem der Zwillingssöhne, er wusste nicht welcher es war. Zu seiner Rechten setzte er sich hin.
Sein Sohn saß näher zur Bühne, beugte sich übers Geländer und sah sich das Bühnenbild gespannt an. Er schien verletzt zu sein, sein rechter Arm lag in einer Schlinge.Sein Vater zeigte immer wieder auf etwa und erklärte ihm Dinge.
"Die Mafia", flüsterte ein Mann hinter ihm, ein weiterer sagte in der Reihe vor ihm: "Hoffentlich weiß keiner der anderen Mafiosi, dass der Kovoijky-Kopf samt Nachwuchs hier ist."
Sein Assistent beugte sich zu ihm und sagte: "Ich glaube ich mache mir gleich in die Hose."
Er nickte nur angespannt, doch dann richtete er seinen Priesterkragen und sagte: "Er ist zum Vergnügen hier, wie wir auch. Er ist abgesichert, niemand wird kommen und ihn attackieren. Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen. Er wird uns auch nicht einfangen hier drinnen. Er weiß sicherlich schon, dass wir hier sind, aber auch wir sind nur zum Vergnügen hier. Alles ist okay, ich verspreche es."
Sein Assistent sah ihn an und sagte: "Danke Vater."
Der Mann neben ihm beugte sich zu ihm und fragte: "Herr Pfarrer?"Er lächelte freundlich zu ihm und fragte: "Ja, mein Sohn?", auch, wenn der Mann älter war als er, aber er wurde nicht um sonst 'Vater' genannt.
"Wenn die Mafia uns erschießt, können Sie mich ölen?"
Pater Laranjik lächelte: "Master Kovoijky wird niemandem etwas tun."
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Russisches Ballett [BoyxBoy] Band III
RomanceDas kleine Dorf mit etwas mehr als 500 Einwohnern strotzt nur so vor Nationalitäten und Religionen. Engländer/Schotten, Iren, Amerikaner, Russen und Franzosen mischen sich mit den Einheimischen. In einem harten Kontrast dazu leben Refil und Casey i...